Log Cabin Block: Moderne und Tradition
Der Log Cabin Block mit seinen unzähligen Varianten ist ein sehr beliebtes Muster. Dieses Muster hat eine sehr lange, traditionsreiche Vergangenheit, deren grundlegende Story bis heute überliefert ist.
Trotz oder gerade wegen dieser langen Tradition schaffte es dieses Muster in den letzten Jahren, dass es auch im modernen Gewand sehr beliebt ist. Wahrscheinlich liegt es auch daran, weil es wegen seiner Streifen sehr einfach zu schneiden und zu nähen ist.
Die Wirkung dieses Musters besteht zu einem sehr großen Teil in der Auswahl der Stoffe, genauer gesagt der Farben und des Stoffdesigns mit seinen vielfältigen Möglichkeiten. Eine unglaublich unterschiedliche Wirkung entsteht auch dadurch, wie die Streifen innerhalb des Blocks angeordnet werden. Nicht zuletzt gibt es, wenn nicht unzählige, dann doch sehr viele unterschiedliche Möglichkeiten, die einzelnen, genähten Blöcke zu einem Quilt anzuordnen und zusammen zu nähen.
Jetzt weißt du, warum ich von diesem Block so fasziniert bin, obwohl ich wirklich schon sehr viel schwierigere, kompliziertere und aufwändigere Muster genäht habe.
Log Cabin: Die einfachen Dinge im Leben lieben
Aber der Log Cabin Block ist quasi der leibhaftige „Back to the roots“ Block, der mich immer wieder auf den Boden der Patchwork Realität zurück holt und mich lehrt, immer wieder die einfachen Dinge im Leben zu lieben und zu wertschätzen.
Du siehst, in jeder Stunde Handarbeit mit Patchwork und Quilting steckt auch immer etwas Lebensanschauung, Achtsamkeit und Slow Living...
Karopapier ist genial
Am einfachsten zeichnest du den Log Cabin Block mit Karopapier. Das kann eine Seite aus einem alten Heft sein oder ein Blatt von einem Notizblock, egal.
Wenn du gerade kein Lineal zur Hand hast, kannst du einfach die Karos mit einem Stift nachzeichnen, das ist absolut ausreichend und in Ordnung.
Es gibt im Internet auch unzählige Seiten, in denen man Karopapier in der gewünschten Größe der einzelnen Quadrate ausdrucken kann. Ich finde diese Seiten genial, weil viele die unterschiedlichen Größen sowohl in Inch als auch in Zentimeter anbieten.
Für die folgenden Fotos habe ich Karopapier in der Größe von 1 Zentimeter pro Quadrat gewählt. Das ist auch die Größe, in der ich später meinen Log Cabin Block nähen möchte.
Mit der Zeichnung im Originalmaßstab kann ich besser die Wirkung des Blocks einschätzen. Natürlich könnte ich auch mehrere Blöcke zeichnen und probehalber zu einem Quilt zusammenlegen.
Der passende Maßstab für dein Projekt und deine Motivation
Diese Log Cabin Blöcke in diesem Maßstab sind natürlich sehr klein. Wenn du in diesem Maßstab zum Beispiel eine Bettdecke nähen möchtest, brauchst du viel Motivation und Durchhaltevermögen. 😉
Diese Blöcke möchte ich zu einer Bettdecke für eine Anziehpuppe gestalten.
Anziehpuppe oder auch Ankleidepuppe ist ein blöder, umständlicher Name, aber du weißt sicher, welche Puppe ich meine. Die Blondine, die mit viel Rosa umgeben ist und die es heutzutage tatsächlich auch von anderen Herstellern mit realistischeren Körperformen gibt. 😉
Man darf übrigens den Namen dieser Puppe nicht einfach verwenden, da hat das Markenrecht offiziell etwas dagegen...
Daher bleibt es bei mir beim Begriff „Anziehpuppe“.😆
Aber ich greife wieder zu weit voraus. jetzt wird erst einmal der Log Cabin Block gezeichnet.
Der Aufbau unseres Log Cabin
Keine Angst, du liest jetzt keine Abhandlung über die vielen unterschiedlichen Möglichkeiten, wie ein Log Cabin Block aufgebaut werden kann.
Im Folgenden beschränke ich mich auf unseren Log Cabin Block, ich freue mich, wenn du Lust hast, ihn mit mir zu zeichnen und zu nähen.
Unser Log Cabin Block besteht aus einem kleinen Quadrat in der Mitte. Um diese Mitte herum werden die Streifen in vollständigen Runden gezeichnet. Du kannst frei wählen, ob diese Runden im Uhrzeigersinn oder entgegen dem Uhrzeigersinn verlaufen.
Die Größe des mittigen Quadrats und die Breite der Streifen kannst du ebenfalls frei wählen. Ich habe das Quadrat in der Größe 1x1 Zentimeter gewählt. Die Streifen haben ebenfalls die Höhe von einem Zentimeter aber wie gesagt. die kannst alles frei wählen.
Vom Aufbau her ist das bereits alles. Die Vielfalt entsteht aus der unterschiedlichen Anordnung der Streifen und der Farbverteilung innerhalb des Blocks.
In der folgenden Fotoserie siehst du, was ich meine. Die jeweiligen Erläuterungen findest du meistens unter dem Foto .
Viel Spaß beim Mitzeichnen!
Du startest ganz einfach mit einem Quadrat in der Mitte deines Blocks. Mein Quadrat hat die Größe von einem Zentimeter.
In traditionellen Log Cabin Blöcken besteht dieses Quadrat übrigens aus rotem Stoff. Das Rot symbolisiert die Wärme und Behaglichkeit des Feuers in der früheren Blockhütte beziehungsweise der Wärmequelle im Haus.
Jetzt wird die erste Runde gezeichnet. Das bedeutet, dass die Streifen im Kreis um dieses zentrale Quadrat angeordnet werden.
Ich beginne mit den Streifen oberhalb des Quadrats und gehe dann im Uhrzeigersinn rund um das Quadrat.
Wichtig bei dem Log Cabin Block ist, dass du dir quasi vorstellst, wie die Stoffteile aneinandergenäht werden können. Du kannst also konkret bei mir den oberen, blauen Streifen nur in der Länge des unteren Quadrats annähen und keinen Zentimeter weiter links oder rechts, weil da ja kein Stoff mehr vom Quadrat ist. Eigentlich ist das klar, aber wie oft habe ich mich bei meinen ersten Blöcken vermalt... 😌
Der nächste Streifen rechts hat die Länge des Quadrates und des ersten blauen Streifens oben. Das ist ja einleuchtend, denn du hast ja den Stoff, an den du den Streifen dort annähen kannst.
Jetzt folgen die Streifen unten und links. Fertig ist die erste Runde.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass die Reihenfolge jetzt beim Zeichnen der nächsten Runden „eigentlich“ klar ist.
Beim späteren Nähen hat es mich damals bei meinen ersten Log Cabin Blöcken dann doch erwischt... Wie oft habe ich einen Streifen an der falschen Seite angenäht und mal wieder, total unentspannt und fluchend, den Nahttrenner benutzt. 😇
Damit dir das nicht allzu häufig passiert, empfehle ich dir, dir die Reihenfolge der Streifen auf die Zeichnung zu schreiben. Dann kannst du immer nachprüfen, ob du die Streifen wirklich in der richtigen Reihenfolge nähst. Seit ich es so mache (okay und dank der inzwischen eingestellten Routine), wird der Nahttrenner deutlich seltener benutzt....
Bei der zweiten Runde beginnst du wieder oben. Zur besseren Unterscheidung habe ich meine zweite Runde in Pink gemalt.
Anhand der Streifen der ersten Runde erkennst du jetzt sehr gut, welche Länge der jeweilige Streifen der zweiten Runde haben darf.
Das ist das Schöne beim Log Cabin Block: Wenn man das Grundprinzip verstanden hat. geht es fast wie von alleine...
Die nächsten Streifen malst du wie in der vorigen Runde zunächst rechts, dann unten und zuletzt links an den bestehenden Block an.
Fertig ist die zweite Runde.
Die dritte Runde beginnst du wieder oben, dann zeichnest du rechts, unten, links.
Mein Log Cabin Block ist nun fertig gezeichnet.
Wenn du möchtest, dann kann du natürlich noch beliebige Runden anfügen.
Inspiration auf Reisen
Meinen Log Cabin Block beziehungsweise die Blöcke für den Quilt, geplant ist ja eine Bettdecke für eine Ankleidepuppe, nähe ich jetzt ausnahmsweise in klassischen, traditionellen Stoffen.
Zwar bin ich ein großer Fan von unifarbenen Stoffen in lebendigen Farben. Aber wenn ich mich im Urlaub oder auf beruflichen Reisen befinde, dann liebe ich Einkäufe im dortigen Patchwork Geschäft. Landestypische Vorlieben, bestimmte Farbkombinationen oder Designs finde ich sehr spannend. Gerne kaufe ich dann entsprechend einige Stoffe ein und setze sie dann in kleineren Projekten um.
Die Stoffe für diesen Log Cabin Block habe ich in einem kleinem Patchwork Geschäft an Spaniens Ostküste gekauft.
Mit der Eigentümerin habe ich sehr interessante Gespräche über Patchwork geführt und nebenbei viel über die wichtigsten Patchwork Messen in Spanien erfahren. Mal schauen, vielleicht besuche ich nächstes Jahr eine Messe in Barcelona oder Madrid...
Ich wünsche dir jetzt viel Spaß beim Zeichnen, gestalten und nähen deines Log Cabin Blocks!
Liebe Grüße
Chris