Kostenlose Bastelanleitung: Wechselbilderrahmen aus Filz

Lest Euch bitte erst die gesamte Anleitung durch, bevor Ihr mit dem Basteln beginnt. Bei Fragen schreibt mir gern eine Persönliche Nachricht. Die Quellen zu den von mir verwendeten Materialien gebe ich gern per PN weiter. Ich wünsche Euch viel Freude beim Nachbasteln und ein schönes Ergebnis.

Herzliche Grüße - Ina

Das wollen wir basteln:

Wir können das Bilder-Leporello aus 2, 3, 4 oder 5 Bilderrahmen gestalten. Ein einzelner Bilderrahmen ist 20 x 20 cm groß.

Materialien:

• 1 Packung selbstklebende Möbelfilzgleiter (10 Filzplatten á 20 x 20 cm, 3 mm stark; gibt es bei A...zon)
• 5 Klarsichtfolien (Format A4, glasklar)
• CD-Schreiber oder Folienstift, Kugelschreiber, Klebestift, 1 Stück Pappe (A4-Format)
• Schneidematte mit Raster
• stabiles Cuttermesser (damit arbeiten bitte nur die Erwachsenen!)
• Schere, Lineal
• Doppelseitiges Klebeband 15 mm breit
• 1 m transparentes elastisches Silikonband (BH-Träger), 1 cm breit (gibt es bei A...zon)
• 5 Bilder in der Größe von 16 x 16 cm
• Deko nach Belieben

So wird‘s gemacht:

Aus den 10 Filzplatten fertigen wir 5 Bilderrahmen. 5 Filzplatten werden dabei zu Rückseiten, 5 werden zu Vorderseiten. Wir arbeiten auf einer Schneideunterlage.

Vorarbeiten

Wir schneiden 5 Klarsichtfolienhüllen mit der Schere knapp am Rand auseinander, sodass wir 10 einzelne Folien haben.

Die Rückseiten

Wir verarbeiten 5 Filzplatten. Wir ziehen die Klebefolie ab und legen die Klebefläche plan auf eine Klarsichtfolie.

Wir drehen das Ganze um und streichen mit der flachen Hand die Klebefläche aus. Wir schneiden die Filzplatte, die nun auf der Folie klebt, rundherum am Rand mit einer Schere aus.

Wir kleben die übrigen 4 Filzplatten ebenfalls auf eine Klarsichtfolie und schneiden sie aus. Damit sind die Rückseiten der Bilderrahmen auch schon fertig. 

Die Vorderseiten

Schablone

Aus den übrigen 5 Filzplatten machen wir nun die Vorderseiten für die Bilderrahmen. Für das Foto brauchen sie ein Sichtfenster.

Damit wir nicht jedes Oberteil einzeln ausmessen und anzeichnen müssen, fertigen wir uns eine Schablone aus Pappe. Wir drucken uns die folgende Schablone aus. Bitte zum Ausdrucken die Grafik mit einem Rechtsklick auf "Grafik speichern unter" auf Euren Pc speichern. Die Datei hat den Namen "Schablone für Fenster".

Damit wir beim Ausdruck die Originalmaße der Schablone haben, müssen wir die Datei im kostenlosen Bildbetrachtungsprogramm "Irfan View" öffnen. Hier setzen wir die Markierungen wie auf dem Bild zu sehen:

Ihr könnt natürlich auch ein anderes Programm nutzen. Nach dem Ausdrucken kontrollieren wir die Maße: das gesamte Quadrat hat 20 x 20 cm, der Ausschnitt für das Fenster 14 x 14 cm.

Wir kleben die Papierschablone mit einem Klebestift auf eine stabile Pappe. Wir schneiden die aufgeklebte Schablone mit einer Schere an den Außenrändern entlang aus.

Für das Sichtfenster ziehen wir nun mit dem Cuttermesser mehrmals die Linien (jede Linie einzeln, Linie für Linie) des inneren Vierecks nach, sodass der Mittelteil herausfällt. Die Finger der linken Hand liegen auf dem Lineal, der Daumen klammert sich unter der Tischplatte fest (= Klammergriff). So hat man die Schneidefläche sicher im Griff. Seid mit Cuttermesser trotzdem vorsichtig und arbeitet ruhig und konzentriert.

Die Ecken können wir mit dem Cuttermesser frei Hand nacharbeiten.

Jetzt haben wir eine stabile Pappschablone mit Fenster. Das ganze Viereck ist 20 x 20 cm groß – genauso groß wie unsere Filzteile. Das Sichtfenster hat eine Größe von 14 x 14 cm. Der Rand um das Fenster hat eine Breite von 3 cm.

Das Fenster

Wir legen die Schablone auf die Rückseite eines Filz-Oberteils. Wir ziehen mit dem CD-Schreiber oder einem anderen geeigneten Stift die Umrisse des Fensters nach.

Wir ziehen mit dem Cuttermesser mehrmals mit Druck die Linien des Fensters von links nach rechts nach. Wir arbeiten Seite für Seite. Wir wenden den Klammergriff zum Festhalten an.

Die Ecken können wir wieder mit dem Cuttermesser frei Hand nacharbeiten.

So schaut die Vorderseite des Bilderrahmens nun aus:

Schutz für das Fenster

Auch die Oberteile brauchen einen Schutz für die Fotos. Außerdem helfen die Klarsichtfolien bei den Ober- und Unterteilen später beim Hineinschieben der Fotos. Deshalb kleben wir die Filzrahmen nun ebenfalls auf die Klarsichtfolie. Wir entfernen die Schutzfolie und legen die Rahmen mit der Klebeseite auf die Klarsichtfolie.

Danach schneiden wir die aufgeklebten Oberteile an der Außenlinie entlang mit der Schere aus. Damit ist unsere erste Vorderseite fertig:

Das machen wir mit den anderen 4 Vorderseiten genauso. Am Ende haben wir 5 Pärchen, jeweils bestehend aus Vorder- und Rückseite.

Die Montage

2 Bilderrahmen

Wir verbinden nun die (5) Unterteile miteinander. Wir nehmen uns 2 Unterteile und bekleben jeweils 3 Seiten mit dem 1,5 cm breiten doppelseitigem Klebeband. Die Klebestreifen müssen so wie auf dem Bild aufgeklebt werden. Oben kommt keiner, da wir hier später die Bilder einschieben. Wir achten darauf, dass wir das Klebeband genau auf die Kanten kleben.

Wir fahren mit leichtem Druck alle Klebebänder mit dem Finger entlang, so dass sie überall gut kleben.

Wir entfernen die Schutzstreifen der beiden inneren Kanten.

Wir legen beide Unterteile so nebeneinander, dass der Abstand zwischen ihnen 3 mm beträgt. Die unteren Kanten richten wir an einer Linie auf der Schneideunterlage aus. Sie liegen also auf gleicher Höhe. Ich benutze für diesen Arbeitsschritt immer 2 Lineale, damit ich oben und unten beim Spalt die 3 mm Abstand abmessen kann.

Wir nehmen uns das 1 cm breite transparente Silikonband und schneiden davon ca. 24 cm ab. Damit basteln wir gleich unser "Scharnier", damit wir die Bilderrahmen später flexibel bewegen können. Im Internet gibt es dieses transparente elastische Silikonband auch in 1,5 cm Breite. Das wäre natürlich besser, aber ich hatte nur das 1 cm breite im Haus - das geht auch, wenn man akkurat arbeitet.

Wir fassen das Silikonband rechts und links an den Enden an und legen es mittig über die 3 mm-Ritze. Es klebt damit also auf jeder Längstseite ca. 3 bzw. 4 mm auf dem Klebestreifen fest. Deshalb war es vorhin auch so wichtig, dass wir das Klebeband genau an der Kante angebracht haben. Hier zählt jeder Millimeter. Notfalls kann man das Gummiband aber wieder ablösen und neu positionieren.

Wir streiche mit den Finger über das Silikonband, so dass es gut Kontakt mit dem Klebeband hat. Wir kürzen das Silikonband an beiden Seiten, sodass es plan mit den Filzteilen abschließt.

Von unserem 1,5 cm breiten doppelseitigen Klebeband ist auf jeder Seite ca. 1 cm Klebeband noch frei. Dieses benutzen wir später zum Aufkleben des Oberteils.

Wir entfernen die beiden übrigen Schutzstreifen des Klebestreifens vom linken Unterteil.

Wir nehmen uns 1 Oberteil und stellen es an die linke Kante des linken Unterteils. Legt die Teile wie auf dem folgenden Bild vor Euch hin.

Die linke Hand hält die linke Seite des Oberteils, die rechte Hand die rechte Seite. Bringt dann beide Kanten aneinander und kippt das Oberteil ganz langsam ab . Fühlt mit Euren Fingern rechts und links, ob beide Filzteile beim langsamen Absenken immer plan aufeinander liegen. Das verlangt ein bisschen Fingerspitzengefühl.

Damit ist der 1. Bilderrahmen fertig. Wer insgesamt nur 2 Bilderrahmen wollte, müsste jetzt die beiden übrigen Streifen von Untereil 2 entfernen und ein weiteres Oberteil aufkleben.

Mehr als 2 Bilderrahmen

Wer mehr als 2 Bilderrahmen verbinden möchte, arbeitet wie folgt weiter:
Bevor wir bei Unterteil 2 das Oberteil aufkleben können, müssen wir Unterteil Nr. 3 rechts anfügen. Dafür kleben wir wieder doppelseitiges Klebeband auf die 3 Kanten (außer oben) vonTeil 3. Wir fahren mit dem Finger alle Klebestreifen entlang, damit sie gut haften.

Danach messen wir wieder oben und unten 3 mm Abstand zwischen den Seitenkanten von Unterteil 2 und Unterteil 3 ab. Wir achten darauf, dass unsere 3 Teile auf gleicher Höhe liegen. Dafür nutzen wir wieder die Rasterlinien unserer Schneideunterlage.

Wir schneiden uns ein ca. 24 cm langes Silikonband ab und legen es über die 3 mm Ritze zwischen Unterteil 2 und Unterteil 3. Mit dem Finger fahren wir das Silikonband nach, damit es an den Seiten gut haftet. Das Silikonband danach wieder auf die Höhe der anderen Teile kürzen.

Wir ziehen die Schutzstreifen vom Klebestreifen vom Unterteil Nr. 3 ab. Wir richten die Teile nochmals am Raster der Schneideunterlage aus. Alle 3 Teile müssen auf einer Linie liegen. Wir stellen ein Oberteil in die 3 mm-Ritze zwischen Teil 1 und Teil 2, bringen beide Kanten aneinander und klappen das Oberteil wie oben beschrieben ganz langsam nach unten. Am besten geht das, wenn Ihr die Bilderahmen wie auf dem Bild vor Euch liegen habt und die linke Hand auf der linken Seite das Absenken führt und die rechte Hand auf der rechten Seite.

Genauso fahren wir mit Teil 4:

Und mit Teil 5. Unser Bilderrahmen hat aufgeklappt eine Länge von etwas über 1 Meter.

Geschafft! Nun können wir unseren Leporello-Bilderrahmen aufstellen und schon mal die verschiedenen Stellmöglichkeiten ausprobieren. Durch seine 6 mm Filzstärke, steht er stabil. Die Scharniere sind durch ihre Transparenz unsichtbar. Man kann die Bilderrahmen beliebig ausrichten und je nach Platz aufstellen oder sogar aufhängen.

Natürlich fehlen noch Bilder und Deko. Die Bilder werden in die obere Öffnung der Bilderrahmen geschoben. Sie sollten ca. 16 x 16 cm groß sein (15,5 x 15,5 cm ginge auch noch). Der sichtbare Bildausschnitt beträgt 14 x 14 cm.

Ich drucke meine Bilder immer mit dem Programm Word aus. Hier kann ich die Bilder direkt auf 16 x 16 cm zuschneiden. Wer seinen Bildausschnitt nicht am Pc ausschneiden möchte, sondern von einem fertigen Bild, kann sich die Schablone von vorhin als Hilfsmittel entspredhend zurechtschneiden. Jeweils von den Innenrändern 1 cm abmessen und eine Linie ziehen. Dann das innere Viereck ausschneiden. Der Bildausschnitt hat nun genau 16 x 16 cm.

Ihr legt die Schablone auf das Foto, wählt den richtigen Bildausschnitt und zieht mit einem Stift am inneren Ausschnittrand der Schablone eine Linie. Ausschneiden. Fertig. Bedenkt bei der Auswahl des Motivausschnitts bitte, dass rund herum noch 1 cm Bild hinter dem Filzrahmen verschwindet.

Wir schieben die Bilder in die Bilderrahmen. Danach können wir nach Belieben noch etwas dekorieren. Die Deko sollte wieder ablösbar sein, damit man bei einem neuen Bild wieder neue Deko anbringen kann.

Hier zeige ich Euch ein paar Beispiele, wie ich mein Bilderrahmen dekoriert habe; Das Hochzeitspaar bekam anlässlich des festlichen Ereignisses ein bisschen„bling bling“ in Form eines Klebebandes mit Straßsteinen (gibt es bei A...zon). Da es mir zu breit war, habe ich es längst mit der Schere auseinandergeschnitten und das schmale Band einmal rund um den Bildausschnitt geklebt.

Die Kindermotive habe ich einmal mit geschäumten Buchstaben (selbstklebende Sticker von Rossm..) und nachleuchtenden Stickern versehen. Man kann die Bilder und die Deko jederzeit austauschen.

Wenn Kinder ihre Bilderrahmen selber befüllen und gestalten, wird das meist sehr viel bunter und kreativer. Meine Enkel machen das total gerne. Deshalb hat jedes meiner Enkelkinder auch ein eigenes Bilder-Leporello. Das steht bei ihnen auf dem Fensterbrett und wird immer mal neu gestaltet.

In unserer Familie werden auch Zitate oder persönliche Botschaften immer gern gesehen. Deshalb habe ich ein paar schöne Schriftzüge am Pc gestaltet und sie in einen Blumenrahmen gesetzt. Den schönen Blumenrahmen gibt es als kostenlosen Download auf der Internetseite von „Vecteezy“ (Pflichtangabe bei Verwendung im Internet: Blume PNGs von Vecteezy). Mir gefällt hier der Stilmix der zarten Blüten zum eher rustikalen Filzrahmen.

Ich habe den Blumenrahmen einmal am Bildschirm gespiegelt, so dass man auf den ersten Blick gar nicht merkt, dass es eigentlich 2 x das gleiche Bild ist. Dazu ein paar individuelle Worte, das macht den Bilderrahmen persönlicher.

Man kann das Bilderrahmen-Leporello aufstellen, wie man möchte und Platz hat.

Als Leporello:

bogenförmig:

treppenförmig:

bühnenförmig:

zum Kreis gestellt:

oder den jeweiligen baulichen Gegebenheit angepasst. Die flexiblen Scharniere aus Gummiband machen es möglich.

Ihr könntet die Bilderrahmen auch an die Wand hängen. Dann müsstet Ihr an den oberen Bilderrahmen 2 Foldbackklammern anklemmen und durch die Metallösen ein hübsches Band zum Aufhängen durchfädeln. Da hab ich jetzt kein Bild für Euch, weil mein Bilderrahmen einen Stehplatz bekommen wird.

Wenn Ihr nur 2 Bilderrahmen gestaltet habt, könnte man auf der einen Seite ein schönes Foto machen, auf der anderen einen individuellen Spruch.

Diesen kleinen Bilderrahmen könnte man überall aufstellen, wo man gerade ist oder sein muss, und damit beim Anblick sofort Freude verspüren oder verschenken. Wenn z. B. jemand ins Krankenhaus oder zur Kur muss, könnte er so einen lieben Gruß auf dem Nachtisch haben. Die Bilderrahmen sind leicht umzugestalten, flexibel anpassbar und schnell aufgestellt. Aus einer Packung Filz bekäme man sogar 2 x 2 solcher "Pärchen-Bilderrahmen". Und aus den vorhin ausgeschnittenen Fenstern bei den Oberteilen (14 x 14 cm) könne man 2 kleine Bilderrahmen-Pärchen gestalten. Es gibt so viele Möglichkeiten!

Falls Ihr nicht so viel Platz habt, könntet Ihr die Bilderrahmen auch generell kleiner gestalten. Wenn Ihr die 20 x 20 cm großen Filzplatten viertelt, hättet Ihr 20 Bilderrahmen im Format 10 x 10 cm. Die könntet Ihr prima auf den Schreibtisch, ein schmales Regal im Kinderzimmer oder sonstwo hinstellen, wo es wenig Platz gibt.

Hier mal eine Stellprobe aus einer anderen Bastelarbeit von mir (Memory-Spiel aus Filz). Die Bilderrahmen sind hier noch nicht gedoppelt und noch nicht montiert. Nur mal so als Anregung für Eure Phantasie. Die Machart bliebe gleich, nur die Maße würden sich ändern.

Das wäre doch auch ein prima Geschenk für eine Kita-Gruppe. Die Kinder könnten die Rahmen mit ihren eigenen Bildern selber gestalten und dekorieren. Den Inhalt der Bilderrahmen kann man ja leicht immer wieder neu gestalten und thematisch seinen Wünsche anpassen. Gerade für Kinder ist das ein ganz kreatives "Spielzeug". Meine Enkel jedenfalls lieben es.