Meine Enkelin Juna hat sich zu ihrem Geburtstag ein Kissen gewünscht, auf dem ihr Name vorne groß zu lesen ist. Da ich gerade erst wieder mit dem Nähen angefangen habe, war das schon eine kleine Herausforderung für mich. Wie immer, wenn ich etwas Neues entwerfe, schreibe ich alle Schritte mit. Auf diese Weise kann ich auch selber meine Modelle jederzeit ganz leicht nacharbeiten.
Und da du jetzt hier vorbeigekommen bist, ermutige und inspiriere ich dich gerne, auch solch ein Kissen für dich oder zum Verschenken zu nähen. Gelegenheiten gibt es sicher genug.
Hast du Lust? Dann überlege mal, ob das was für dich wäre - oder wen du mit so einem Kissen beschenken könntest.
So sieht mein Kissen am Ende fertig aus. Doch fangen wir gleich mal von vorne an, Schritt für Schritt, damit du auch zu so einem schönen Ergebnis gelangst.
Die erste Überlegung: Was für ein Stoff soll es sein?
Als erstes kannst du mal in deinen Stoffvorräten nachsehen, was für ein Stoff sich für dein Kissen eignet. Es kommt halt darauf an, für welchen Zweck es genäht wird. Für ein reines Dekokissen würde ich festen Stoff wählen, eventuell auch seidigen Stoff. Für ein Kuschelkissen eignet sich eher ein weicher Stoff, zum Beispiel Jersey oder auch ein Stoff aus Fleece. Du wirst schon das Passende finden.
Ich habe mich für einen nicht allzu dünnen Jerseystoff entschieden, von dem ich den Eindruck habe, dass er zwar leicht dehnbar ist, aber gut seine Form behält, auch nach dem Waschen. Außerdem fühlt sich der Stoff angenehm und weich an. Perfekt für einen Kissenbezug. Zum Glück passt mein kleines Reststück ganz genau.
Da die Buchstaben vom Namen Juna als Applikation auf mein Kissen genäht werden sollten, musste ich zusätzlich bei meiner Auswahl darauf achten, dass das Muster des Stoffes nicht zu bunt ist, damit die Buchstaben gut darauf zu lesen sind.
Ganz wichtig ist bei der Stoffauswahl natürlich auch die Größe des Stoffes. Dazu gebe ich dir hier eine von mir angefertigte Zeichnung an die Hand, mit der du deinen Stoffbedarf ausrechnen kannst, auch wenn du ein Kissen mit anderen Maßen nähen willst.
Beim Kissen ist es übrigens nicht so wichtig, in welche Richtung der Fadenlauf geht. Wenn die Breite des Stoffes für die Höhe reicht, ist auch das gut machbar. Auf diese Weise kommst du mit relativ wenig Stoff für dein Kissen aus. Wenn alle Seiten des Bezuges gleich lang sind, ist das eventuell sogar bei einem Muster möglich, bei dem du auf die Motive achten musst.
So sieht der Stoffbedarf für ein Kissen in der Größe 40 x 40 cm aus.
Die Maße des Kissens errechnen sich wie folgt:
- Höhe des Kissens 40 cm x 2 = hier 80 cm
- Hinzu gerechnet wird der Umschlag für den Verschluss, am besten 1/3 der Kissenhöhe. Hier wären 14 cm ideal. Ich habe etwas weniger Stoff in der Höhe zur Verfügung gehabt. Da ich für mein Kissen allerdings nur eine Höhe von 37 cm brauchte, hat mein Stoff gerade so gereicht.
- Für den Saum oben und unten werden noch je 3 cm in der Höhe dazu gerechnet. Wenn der Stoff knapp ist, reichen bei Jersey auch 2 cm.
- Für die Breite sind es 40 cm und zusätzlich an jeder Seite je 1 cm für die Nahtzugabe. Diese habe ich auf der Zeichnung mit einer gestrichelten Linie gekennzeichnet.
Wie rechnest du nun andere Maße aus?
Das ist ganz einfach. Du nimmst 2 x die Höhe des Kissens plus 2 x 3 cm Saum oben und unten. Dazu noch den Umschlag von ca. 1/3 der Kissenhöhe. Der Breite des Kissens gibst du 2 x 1 cm dazu für die Nahtzugabe. Das ist schon alles. So kannst du nun dein Zuhause ganz einfach mit hübschen selbst genähten Kissen in jeder gewünschten Größe ausstatten.
Noch ein Tipp für Fortgeschrittene - ein Patchwork-Kissen aus Stoffresten:
Sollte dein Stoff in der Höhe nicht reichen, kannst du auch verschiedene Stoffe kombinieren. Dafür teilst du dir den Stoff in drei Teile. Ein Teil wäre die Vorderseite des Kissens. Die anderen beiden Teile darüber und darunter müssten dann noch eine Saumzugabe bekommen und an die Vorderseite angenäht werden. Auf diese Weise kannst du sogar recht kleine Stoffreste zu einem Kissen verwandeln.
Nun stellen wir aber erstmal zusammen, was du für dein Kissen brauchst.
Das alles brauchst du für ein Kissen mit den Maßen 40 x 40 cm und die Applikation:
- Stoffbedarf in der Höhe von insgesamt 100 cm und in der Breite mindestens 42 cm inkl. Nahtzugabe,
- eine Stoffschere oder idealerweise einen Rollenschneider,
- Stecknadeln und wenn möglich auch Nähklammern,
- ein Winkel-Lineal in der Länge 40 bis 60 cm,
- ideal wäre auch ein Schiebemessgerät (optional),
- eine feste Unterlage, ideal wäre eine Schneidermatte in der Größe A1,
- passendes Nähgarn und
- eine Nähmaschine mit Zickzackstich.
Ideal wäre noch folgendes für die Applikation:
- ein Klebestift speziell für Stoffe,
- ein spezieller Stoffmarkierstift, der sich bei Hitze wieder auflösen kann,
- Saumband (ähnlich einem Schleifenband) in Kontrastfarbe oder ähnliches für die Buchstaben,
- oder ein anderes Motiv, das du als Applikation aufnähen willst,
- falls vorhanden, kannst du für das Motiv auch eine Stickmaschine verwenden.
Dazu möchte ich folgendes ergänzen:
Eine Schneidermatte wäre die ideale Unterlage, um mit Hilfe eines Rollenschneiders die Ränder abzuschneiden. Zur Not tut es auch ein dickes Stück Pappe. Natürlich kannst du das Kissen auch mit der Schere zuschneiden. Allerdings wird es mit einem Rollenschneider sehr viel gerader, was bei einem Kissen schon von Vorteil ist. Hier auf dem Bild siehst du meinen Rollenschneider und einen Teil von meiner Schneidermatte im Format A2. Ich habe inzwischen 3 verschiedene Größen und kann jeweils die passende Schneidermatte für meine Projekte wählen.
Ein Winkel-Lineal ist für den Zuschnitt eines Kissenbezuges unerlässlich, damit du den Stoff wirklich gerade und im rechten Winkel abmessen kannst. Es hat mir hier große Dienste geleistet. Mein Winkel-Lineal hat an der längeren Seite 60 cm und sieht so aus. Damit lassen sich auch Rundungen zeichnen.
Das Schiebemessgerät ist ebenfalls eine große Hilfe, wenn du einen gleichmäßigen Saum kennzeichnen willst. Es hat mir für den 3 cm Saum oben und unten wunderbare Dienste geleistet. Hier zeige ich dir, wie ich es eingesetzt habe, um den Saum gleichmäßig abzumessen.
Da mein Schiebemessgerät keine deutschen cm-Angaben hat, habe ich vorher die Höhe von 3 cm an einem Lineal abgemessen.
Dann habe ich so wie auf dem folgenden Foto Stück für Stück meinen Saum abgemessen und gekennzeichnet. Die markierten Striche habe ich dann später verbunden und wusste so genau, wo ich den Stoff schneiden muss.
Mit einem Klebestift für Stoff lässt sich eine Applikation sehr gut fixieren. Bei den Buchstaben zum Beispiel ist das eine sehr große Hilfe, damit sie nicht verrutschen. Auch für Säume lässt sich so ein Stift gut einsetzen. Ersatzweise lässt sich sicherlich auch ein anderer Klebestift verwenden. Das habe ich allerdings bisher noch nicht ausprobiert.
Einen Stoffmarkierstift habe ich hier leider noch nicht zur Verfügung gehabt. Den hätte ich wunderbar gebrauchen können, um die Buchstaben schon vorab anordnen und skizzieren zu können. Die Markierungen lösen sich ganz einfach beim Bügeln wieder auf. Eine fantastische Hilfe! Natürlich habe ich mir solche Stifte fürs nächste Nähprojekt schon bestellt.
Das Saumband, das ich verwendet habe, sieht ähnlich aus wie ein Schleifenband. Es ist einlagig - also kein Schrägband - und aus fester Baumwolle. In den Vorräten meiner Nähkiste aus den 90er Jahren nennt es sich noch Saumband. So sieht es im Großformat aus. Hier wird gerade das Ende sauber abgeschnitten. Achte darauf, dass es nicht zu glatt ist wie zum Beispiel ein Satinband. Daraus lassen sich nicht ganz so einfach Buchstaben formen, da es schnell verrutschen kann.
Doch kommen wir nun endlich zum Nähen deines Kissens. Dir juckt es bestimmt schon in den Fingern, stimmt's?
1. Vorbereitung des Stoffes
Der Stoff sollte zuerst mal gebügelt werden, damit er gleichmäßig und glatt liegt. Nur so bekommst du am Ende ein perfektes Ergebnis, was die Maße betrifft. Es ist auch vorteilhaft, ihn vorher zu waschen. Dann kann er auf keinen Fall einlaufen. Ratsam ist das vor allem bei festen Stoffen, denn die können sich nicht dehnen und so dem Kissen ein wenig anpassen.
2. Als nächstes folgt das Zuschneiden
Dafür legst du dir den Stoff so hin, wie ich es oben auf der Zeichnung beschrieben habe. In unserem Fall muss der zugeschnittene Stoff insgesamt eine Höhe von 100 cm haben und eine Breite von 42 cm. Mit dem Winkel-Lineal kannst du sehr gut vor dem Schneiden die einzelnen Teile abmessen und mit einem Stift aufzeichnen.
So sieht es dann aus, wenn der untere Saum und ein Teil des Kissens schon aufgezeichnet sind.
So habe ich dann alle einzelnen Stücke nacheinander aufgezeichnet mit Hilfe des Winkel-Lineals.
Mit dem Rollenschneider habe ich dann mit Hilfe der langen Seite des Lineals und der gezeichneten Linien das komplette Kissen einmal rundherum zugeschnitten - inkl. der je 1 cm Nahtzugabe an den Seiten. Auf der Außenseite zusammengefaltet sieht das Kissen jetzt so aus. Es nimmt langsam Form an.
Zur besseren Vorstellung siehst du hier an dem aufgeklappten Stoff, wie das Kissen später auf der Rückseite umgeschlagen wird. Hier sind allerdings noch keine Säume vernäht.
Da wir auf die Vorderseite ja noch die Applikation mit den Buchstaben aufnähen wollen, können wir das Kissen noch nicht zusammennähen. Solltest du allerdings nur ein einfaches Kissen nähen wollen, kannst du den folgenden Schritt jetzt gerne überspringen.
3. Wir nähen die Applikation auf die Vorderseite des Kissens
Vor dem Zusammennähen des Kissens nähen wir jetzt die Buchstaben auf die Vorderseite des Kissens. Du kannst natürlich genauso auch eine Applikation deiner Wahl aufnähen.
Um genau die Vorderseite des Kissens zum Maßnehmen der Buchstaben vor mir liegen zu haben, steckte ich diesen Bereich erst einmal oben und unten mit Nähklammern fest. Wenn du keine Nähklammern hast, geht es auch mit Stecknadeln.
Dann drehte ich das Ganze einfach um und hatte jetzt die noch ungenähte Vorderseite des Kissens vor mir liegen.
So kann jetzt nichts mehr verrutschen, wenn ich den Stoff zum Aufnähen der Buchstaben auseinander falte. Durch die bunten Nähklammern kann ich sehr gut die Abmessungen erkennen.
Nun können wir zum nächsten Schritt weitergehen, der Applikation.
Vorab noch ein alternativer Tipp, wie du die Schrift auf dein Kissen bekommst: Falls du eine Maschine dein eigen nennst, die sticken kann und dir das richtig viel Spaß macht, dann empfehle ich dir auf jeden Fall, das Kissen zu besticken. Ich habe solch eine Möglichkeit leider nicht, deshalb war es für mich die beste Möglichkeit, die Buchstaben mit Hilfe eines farbigen Bandes auf den Stoff zu nähen. Mit einer Stickmaschine sieht es sicher noch viel besser aus. Außerdem lassen sich damit auch viele andere Motive auf einen Kissenbezug sticken.
Wer es ganz einfach haben will, könnte das Kissen auch mit einer speziellen Stofffarbe bemalen oder beschriften, die sich nicht gleich beim ersten Waschen vom Kissen verabschiedet. Ich selber habe das noch nicht ausprobiert, werde es aber sicher noch tun und dann von meinen Erfahrungen berichten.
Für dieses Kissen habe ich mich für die hier gezeigte Variante entschieden, denn Junas Schwester hat ein ähnliches Kissen mit aufgenähten Buchstaben. Sie wollte jetzt unbedingt auch so eines haben, also war ihr Wunsch mir Befehl. Für mich war es auch die am einfachsten umzusetzende Möglichkeit, da ich alles, was ich dafür brauchte, vorrätig hatte.
4. Jetzt werden die Buchstaben auf den Stoff genäht
Das könnte jetzt vielleicht eine etwas knifflige Angelegenheit sein - ohne die von mir empfohlenen Hilfsmittel. Mit einem speziellen magischen Stoffstift, der sich auflöst, ist das wesentlich einfacher, denn damit kannst du dir vorab die Buchstaben und die Abstände genau aufzeichnen und brauchst dann nur noch die Buchstaben entsprechend platzieren.
Auch wenn du die Buchstaben vor dem Nähen mit einem Stoffkleber befestigst, sind sie fixiert und können sich nicht von der Stelle bewegen. Trotzdem lassen sie sich bei Bedarf leicht lösen und neu anordnen.
Diese beiden Hilfsmittel habe ich hier leider nicht zur Verfügung gehabt, doch das Ergebnis ist, wie ich finde, trotzdem sehr hübsch geworden. Juna wird es bestimmt gefallen.
Doch fangen wir einfach mal an.
Zuerst zeichne dir die Buchstaben vorher mit dem magischen Stoffstift auf. Bei einem langen Namen oder wenn du etwas anderes in Worte fassen willst, zum Beispiel ein Ereignis, dann empfehle ich dir, die Schrift auf dem Kissen ruhig quer anzuordnen. Denkbar wären auch zwei Reihen für ein Ereignis mit Datum, zum Beispiel als Geschenk zur Geburt. Da könntest du dann auch noch zusätzlich ein Herz aufnähen.
Wenn du gerne häkelst, kannst du natürlich die Buchstaben oder eine andere hübsche Applikation vorher häkeln und dann annähen.
Ebenso eignet sich auch Filz sehr gut als Applikation. Deiner Fantasie für die Gestaltung sind hier keinerlei Grenzen gesetzt. Ich zeige dir hier einfach mal, wie ich es gemacht habe - mit meinen zur Verfügung stehenden Vorräten aus der Nähkiste.
Für die Buchstaben habe ich ein rotes Saumband verwendet. Es hat eine Breite von 1,5 cm. Auch ein ähnliches Band mit einer Breite von 1 cm würde sich gut eignen, falls du dies gerade zur Hand hast. Es sollte auf jeden Fall einen Kontrast zum Stoff bieten, damit die Buchstaben gut lesbar sind. Meine Buchstaben auf dem Kissen haben eine Höhe von ca. 10 cm.
Wichtiger Tipp an dieser Stelle: Sieh dir vor dem Anbringen der Applikation genau an, welche Umschlagseite auf dem Kissen später die obere sein wird. Es ist in der gesamten Höhe des Stoffes der längere Teil. Dieser muss sich von der Vorderseite aus gesehen unter der Applikation befinden.
Hier zeige ich dir, wie ich die Buchstaben für Juna mit dem Saumband angeordnet habe. Hier habe ich sie schon festgesteckt. Die Rundungen habe ich einfach durch ein Umlegen des Bandes geformt.
Die Höhe der Buchstaben kannst du hier sehen - bei mir 10 cm.
Beim Buchstaben A habe ich mir erst den Querstrich vom A zurechtgeschnitten und dann angepasst.
Danach habe ich ihn vorsichtig unter die Seitenstriche des A gelegt. Hier kann dir der Klebestift gut helfen, dass alles an seinem Platz bleibt.
So sehen dann alle Buchstaben festgesteckt aus.
Und hier nochmal zur Ansicht die Vorderseite des Kissens zur Überprüfung, ob alle Buchstaben an ihrem Platz bleiben können. Erst dann können wir mit dem Nähen beginnen.
Der Nähvorgang
Die Buchstaben werden nun einmal rundherum mit einem Normalstich festgenäht, dicht an den Rändern an beiden Seiten. Der Oberfaden sollte die Farbe der Buchstaben haben. Alle offenen Übergänge beim Übereinanderlegen des Bandes müssen ebenfalls festgenäht werden, denn die Buchstaben sollen dem Gebrauch des Kissens und auch jeder Wäsche standhalten können.
Hier sind jetzt alle Buchstaben fest angenäht.
Damit sie nicht mehr wellig aussehen, werden die Buchstaben jetzt zum Abschluss noch etwas glatter gebügelt. Dann sieht das Ganze schon besser aus, oder?
Wenn du mit deinem Ergebnis der Applikation zufrieden bist - juchhu, dann geht es endlich ans Zusammennähen des Kissens.
5. Wir nähen das Kissen jetzt zusammen
Nun können wir das Kissen endlich zusammennähen und sind im Endspurt angelangt. Wenn du den letzten Punkt übersprungen hast, bist du mit deinem Kissen schnell fertig. Denn die meiste Zeit wird sicherlich für die Applikation nötig sein.
Falte nun den Stoff für dein Kissen auseinander.
Zuerst nähen wir den oberen und unteren Saum fest. Es sind die 3 cm, die du vorher angezeichnet hast, die jetzt umgeklappt und festgesteckt werden. Ich habe das mit Nähklammern gemacht, wie du hier sehen kannst.
Diesen Saum nähst du nun mit einem Zickzackstich fest. Bei mir ist die eingestellte Stichbeite 2,5 mm und die Stichlänge 3 mm.
Das sieht auf der guten Seite so aus. Ich würde diese Vorgehensweise sowohl bei einem festem wie auch bei jedem Jerseystoff empfehlen, alleine schon weil es eine dekorative Naht ist. Wenn du einen festen Stoff verwendest, der sehr stark ausfranst, würde ich vorher den Saum doppelt umschlagen oder vorab zusätzlich mit einem Zickzackstich den Rand versäubern.
Nähe nun beide Ränder bzw. Säume auf diese Weise um. Damit hast du alle Vorbereitungen getroffen, damit wir das Kissen jetzt zusammennähen können, dies erfolgt auf der Innenseite des Kissens.
Der Stoff wird nun als nächstes so hingelegt, dass die Außenseite vor dir liegt. Da du ja alle Teile auf der Rückseite genau angezeichnet hast, kannst du jetzt die entsprechenden Abschnitte des Kissens genau an diesen Kanten umschlagen. Ich habe die Kanten mit Nähklammern festgesteckt, wie du hier siehst.
Achte darauf, dass die Seitenränder gerade aufeinander liegen, damit dein Kissen die Form beim Nähen behält.
Bedenke dabei: Der obere Umschlag auf der linken Seite ist dann später der untere. Gleiche das nochmal mit der Schrift oder Applikation auf der Vorderseite des Kissens ab. Denn idealerweise sollte der sichtbare und gleichzeitig kleinere Umschlag beim fertigen Kissen im oberen Bereich liegen. So bleibt das Kissen besser in Form, wenn es steht. Ich gebe zu, das habe ich bei diesem Kissen nicht bedacht, und genau darum fiel es mir so auf.
Nun ja, da habe ich wieder mal aus einem Fehler gelernt - bei meinem immerhin ersten Kissenbezug. Das muss dir nun nicht mehr passieren.
Bei meinem Kissen sieht die Vorbereitung zum Nähen mit den umgelegten Teilen so aus. Wie du hier sehen kannst, sind die Umschläge nicht so angeordnet, wie es richtig wäre. Hier sollte jetzt eigentlich oben auf der Vorderseite die Schrift zu sehen sein. Die liegt bei mir leider im unteren Bereich versteckt.
Lass dich bitte nicht irritieren von der gezeichneten Linie, die du hier oben siehst. Da mein Kissen nur 37 cm hoch ist, habe ich diesen Bereich hier verkürzt umgeschlagen.
So muss das Kissen jetzt vor dem Zusammennähen aussehen. Die längere Umschlagseite liegt oben drauf. Die Seitenränder sind gut mit Nähklammern festgesteckt, vor allem dort, wo der Stoff in mehreren Lagen liegt. Dort habe ich zusätzlich auch noch Stecknadeln angebracht.
Zur Sicherheit kannst du an allen Seiten nochmal nachmessen, ob alle Maße wunschgemäß passen.
Wenn alles richtig liegt und passt, geht es nun in den Endspurt, damit das Kissen bald fertig vor dir liegen kann. Hier siehst du, wie bei mir der Nähfuß auf dem Stoff liegt. Du nähst nun einfach beide Seiten von oben bis unten mit einer geraden festen Naht zusammen.
Danach sieht es so aus. Hier habe ich schon die Seiten der Nähte mit einem Zickzackstich versäubert. Das wäre bei meinem Jerseystoff nicht unbedingt nötig gewesen, aber da es sich ziemlich eingerollt hat an den Rändern, fand ich es so einfach besser und schöner.
Wenn das Kissen nun auf die rechte Seite umgedreht wird, sieht das auf der Rückseite bei mir so aus.
Auf der Vorderseite sieht es so aus. Dort leuchtet den Betrachter jetzt der Name Juna an. Ich habe das Kissen jetzt nochmal nachgebügelt, vor allem die Buchstaben.
Hier zeige ich dir eine Ansicht in das Innere des Bezuges. So kannst du sehen, wie hoch der längere Umschlag ins Innere geht.
6. Das Kissen ist jetzt fertig - oder?
Am besten beziehst du nun ein Kissen mit deinem fertigen Bezug. Das sieht so aus wie hier auf dem Foto. Das Kissen wird einfach nur hinein gesteckt und sitzt perfekt drin.
Normalerweise braucht es außer dem Hotelverschluss keine weitere Maßnahme. Da bei mir allerdings der obere Umschlag unten statt oben liegt, habe ich mir überlegt, zusätzlich einen Druckknopf in der Mitte anzubringen. Immerhin gehört dieses Kissen einem Kind und sollte deshalb schon einiges aushalten können.
Wenn du ebenfalls den Gedanken hegst, den Verschluss zusätzlich zu sichern, wäre das eine Möglichkeit. Eine andere Möglichkeit wäre alternativ auch ein Klettverschluss. Ratsam könnte das eventuell auch bei einem sehr breiten Kissen sein. Solche einfach anzubringenden Druckknöpfe sind für ein Kissen immer eine gute und auch hübsche Verschlussvariante.
Mein Tipp für den zusätzlichen Druckknopf:
Wenn du einen Druckknopf in der Mitte anbringen willst, kennzeichne die die genaue Mitte und messe sie vorher aus. So sieht das bei mir aus.
Da das Kissen eine Breite von 40 cm hat, liegt die Mitte genau bei 20 cm. Solche Druckknöpfe sehen gut aus und lassen sich leicht anbringen.
Vielleicht hast du ja auch Lust, zusätzlich eine Geburtstags-Girlande mit Buchstaben zu nähen. Die bekommt meine Enkelin zusammen mit dem Kissen zu ihrem 5. Geburtstag. Beides hatte sie sich von mir gewünscht. Die kostenlose Nähanleitung dafür findest du ebenfalls auf meinem Blog. Die Buchstaben habe ich mit dem gleichen Band genäht wie bei diesem Kissen und in der anderen Nähanleitung sehr viel ausführlicher beschrieben. Du kannst also dort noch mehr Erklärungen dazu finden.
Ich liebe es, kleine Stoffreste zu hübschen Dingen zu verwandeln. Und so habe ich die kleinen Dreiecke, die beim Nähen der Namensgirlande übrig geblieben sind, zu einer Party-Girlande für die ganze Familie zusammengenäht. So können jetzt alle Feste hübsch dekoriert werden und nichts wandert mehr in den Müll. Vielleicht auch eine prima Idee für dich?
Und jetzt kann ich dir zum Schluss nur noch ganz viel Freude mit deinen selbst genähten Kissen wünschen. Solche ganz persönlichen Dinge sind eine wunderschöne Idee zum Verschenken bei allen möglichen Gelegenheiten. Egal wie alt die Beschenkten sind, da kommt sicher große Freude auf. Denn niemand wird das gleiche Kissen haben. Das Beste daran: Es wude mit viel Liebe selbst genäht und wird wahrscheinlich lebenslang geschätzt. Als Oma werde ich nicht immer für meine Enkelin da sein, aber das Kissen wird sie immer an mich erinnern. Welch ein schönes Gefühl!
Wenn du Fragen hast oder auch weitere Tipps, dann freue ich mich sehr, wenn du hier einen Kommentar hinterlässt. In der Galerie kannst du sogar Fotos von deinem Kissen zeigen. Denn ich bin schon neugierig, wie dein Kissen wohl aussieht. Es wird bestimmt einzigartig und wunderschön.
Der nächste Blogbeitrag wird wohl nicht lange auf sich warten lassen. Da ich neben dem Nähen, was ich neu entdeckt habe, auch mit Begeisterung gerne stricke und häkle, wirst du dazu sicher ebenfalls mal einige Tipps von mir bekommen. Lass dich überraschen und schau gerne öfter mal vorbei.
Hab eine gute Zeit bis dahin und immer viel Spaß beim Handarbeiten!
Das wünscht dir von Herzen Monika vom Shop mowi19