Hallo, mein Name ist Björn.
Das Stricken hat mir meine Frau beigebracht, denn sie stellte vor einiger Zeit fest,
dass sie mittlerweile zu viel Wolle gehortet hat. Viel zu viel, um sie allein zu verarbeiten.
Dabei vergeht kein Abend, an dem sie nicht strickt oder häkelt oder Wolle wickelt,
weil sie ihre Arbeit der letzten Abende wieder aufgezogen hat.
Sogar im Auto, wenn ich fahre, sitzt sie neben mir und strickt oder häkelt.
Oder wenn sie zum Arzt geht, auch da ist immer Strickzeug in der Handtasche.
Wenn sie nach Hause kommt, ist sie manchmal sauer, weil nichts los war im Wartezimmer und sie deshalb so schnell drangekommen ist. Sie konnte gar nicht viel stricken!
Wenn wir shoppen gehen, dann will sie immer nur mal gucken, was es so gibt.
Und es gibt immer etwas, was sie brauchen könnte.
Natürlich ist es meistens Wolle oder es sind Häkelnadeln oder eine Zeitschrift mit Modellen,
die ihr gefallen und die sie dann doch nicht nacharbeitet.
Ihr denkt jetzt bestimmt, der Mann kann mir aber auch leidtun.
Keine Sorge, es kommt noch besser.
Ihr glaubt gar nicht, wo "Frau" überall Wolle verstecken kann! In jedem Schrank gibt es ein Schubfach mit Wolle.
Ist zwischen Schrank und Wand ein bisschen Platz? Bei uns nicht lange.
Da wird ein Beutel mit Wolle dazwischen gequetscht. Und dann kommt noch einer oben drauf und dann noch einer. Sie passt jedoch immer auf, dass ich die Beutel nicht sofort sehe. Von vorn sieht man nix, aber wehe, „Mann“ geht mal nach hinten.
Manchmal ist die Wolle auch in einem Schuhkarton, damit sie nicht so auffällt zwischen ihren vielen Schuhen.
Neulich meinte sie: "Schatz, wir brauchen einen neuen Schrank für unsere Bettwäsche und Handtücher."
Ich Trottel glaube ihr das auch noch.
Wir gehen also los, kaufen einen Schrank. Ich baue den Schrank mit 2 x 4 Schubfächern auf und sie packt Bettwäsche und Handtücher hinein. Wir beide schauen uns an und sind stolz wie Bolle. Wieder was geschafft!
Könnt ihr euch denken, wie die Geschichte weitergeht?
Neulich brauchte ich ein Handtuch und Madame war nicht zu Hause.
Ich ins Schlafzimmer, den neuen Schrank aufgemacht. Im Schubfach 1 waren keine Handtücher mehr. Im zweiten, dritten, vierten Schubfach auch nicht. Wo sind die Handtücher hin? Kein einziges Handtuch mehr im Schrank zu finden. Natürlich auch keine Bettwäsche mehr. Dafür alle 8 Schubfächer voll mit Wolle!
Schön sortiert: Babywolle in dem einen Fach, kunterbunte Bobbel im nächsten und übernächsten Schubfach, Sockenwolle in 3 Schubfächern! Wie viele Socken könnten das werden? Keine Ahnung!
Was ich jedoch weiß: Wir haben nur jeder 2 Beine!
Oje, ich dachte immer, ich kenne meine Frau und Ihre Wollsucht.
Das hätte ich jedenfalls nicht von ihr erwartet.
An alle Herren der Schöpfung möchte ich den Tipp richten: Nehmt euch vor den Frauen in Acht. Die sind cleverer als ihr denkt. Sie finden immer wieder neue Stellen, an denen sie ihre Wolle verstecken können. Eure Frauen entwickeln eine Fantasie, das könnt ihr euch nicht vorstellen!
An alle Ladys in der Runde, die auch so viel Wolle haben und nicht mehr wissen wohin, richte ich folgenden Rat: Fragt euren Mann, ob er mit euch einen Schrank für Handtücher und Bettwäsche kauft und aufbaut. Der Schrank sollte viele Schubfächer haben und vor allem kein Glas vorn an der Front, damit euer holder Göttergatte nicht sieht, wie aus den weißen Handtüchern plötzlich bunte Wolle wird.
So viel dazu, warum ich jetzt auch wieder stricke und häkle.
Wieder deshalb, weil ich in der Schule auch schon mal gestrickt und gehäkelt habe.
Zwangsweise im Handarbeitsunterricht. Nur hat es mir da keinen Spaß gemacht.
Allerdings ist es für mich als Mann auch heute noch recht ungewohnt, zu stricken. Zwar habe ich in letzter Zeit oft auch Männer gesehen, sogar im Fernsehen, die sich diesem Hobby zugewandt haben. Oder vielleicht haben die auch so eine Frau mit viel zu großen Vorräten an Wolle und Häkelgarn? Ist auch egal. Ich hoffe jedenfalls, dass ich mich irgendwann auch traue, in der Öffentlichkeit meinem neuen Hobby nachzugehen. Zurzeit bin ich damit noch in den eigenen vier Wänden unterwegs.
Genug von meinem" tragischen" Schicksal, Ihr wollt schließlich Tipps zum Stricken und nicht meinen Lebenslauf lesen. Ich hoffe trotzdem, dass ich euch ein Lächeln ins Gesicht zaubern konnte mit meiner (leider) wahren Geschichte. Naja, und ein bisschen kennengelernt habt ihr mich jetzt auch.
Da ich als Anfänger immer wieder Probleme mit dem Maschenanschlag bzw. mit dem Abstricken der ersten Reihe nach dem Maschenanschlag hatte, hat mir meine liebe Frau gezeigt, was es für Möglichkeiten gibt, den Maschenanschlag zu arbeiten, um die Maschen des Anschlages in der nächsten Reihe besser abstricken zu können.
Dafür bin ich ihr sehr dankbar und ich muss ihr leider recht geben:
Nicht jeder muss jeden Fehler noch einmal oder immer wieder machen.
Wenn man diejenigen fragt, die es wissen, dann lässt sich so mancher Fehler vermeiden.
Dadurch hast du weniger Frust und viel mehr Lust, an deinem neuen Hobby dranzubleiben.
Damit du es besser hast als ich, denn du hast ja meinen Blog entdeckt, möchte ich dir diese Tipps nicht vorenthalten.
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In diesem, meinem ersten Blog zeige ich dir:
4 Tipps für den Maschenanschlag, damit klappt das Stricken der 1. Reihe garantiert auch bei dir.
Kennst du das auch?
Du hast dir ein schönes Strickstück ausgesucht und hast unzählige Maschen angeschlagen.
Gerade eben noch das Glücksgefühl, weil der Faden gereicht hat, und schon kommt die Ernüchterung.
Du hast die Maschen zu fest angeschlagen und bekommst kaum die Maschen des Maschenanschlag abgestrickt.
Da kann dir glatt die Lust vergehen und dein Strickstück fliegt gleich wieder in die Ecke oder du ziehst die Nadel heraus, trennst die Anschlagsreihe auf und häkelst doch wieder, ob wohl du ja dieses Mal so ein hübsches Strickstück machen wolltest….
Ich habe hier ein paar Tipps für dich zusammengetragen, die dir das Stricken der ersten Reihe nach dem Maschenanschlag erleichtern. Das Geheimnis ist nämlich nicht das Stricken der ersten Reihe, sondern das Stricken des Maschenanschlag (das Aufnehmen der Maschen).
Vielleicht ist für dich etwas dabei und du nutzt es beim nächsten Strickprojekt.
Viel Spaß beim Testen wünscht dir dein Strickbär Björn.
TIPP 1:
Maschenanschlag mit doppelter Nadel
Wenn dein Maschenanschlag sehr fest ist und du Schwierigkeiten hast, die Reihe nach dem Maschenanschlag zu stricken, so kannst du für den Maschenanschlag deine Stricknadel doppelt legen und über diese beiden Nadeln deine Maschen anschlagen.
Hast du die benötigte Anzahl Maschen angeschlagen, ziehst du eine der beiden Nadeln aus dem Maschenanschlag heraus und strickst die Maschen ab.
Nachfolgend noch einmal jeden Schritt bebildert und die einzelnen Schritte kurz erklärt:
Maschen fest anschlagen auf 2 Nadeln
Eine Nadel der beiden Nadeln wird anschließend herausgezogen.
Die Maschen liegen locker auf der verbleibenden Nadel.
Maschen laut Anleitung abstricken.
Aufgrund dieser Art Maschen anzuschlagen, bleibt die Anschlagskante sehr locker.
Das ist hilfreich, wenn du einen gut dehnbaren Anfang benötigst.
Je nach verwendetem Material kann es jedoch mit der Zeit ausleiern und unschön werden.
Das ist vor allem bei Verwendung von Baumwollgarn der Fall.
Bei Verwendung von elastischen Garnen wird sich dieses Ausleiern nicht oder nicht so doll einstellen.
Wenn dir das Risiko zu hoch ist und du lieber etwas anderes probieren möchtest, lies bitte den nächsten Tipp.
TIPP 2:
Maschenanschlag mit kleinerer doppelter Nadel
Wenn du Schwierigkeiten hast, die Reihe nach dem Maschenanschlag zu stricken, so kannst du für den Maschenanschlag eine kleinere Nadelstärke benutzen, diese Nadel doppelt legen und über 2 dünnere Nadeln den Anschlag vornehmen.
Anschließend ziehst du, genau wie bei TIPP 1, eine der Nadeln aus dem Maschenanschlag heraus und strickst die Maschen mit der richtigen (dickeren) Nadelstärke ab.
Verwende zwei unterschiedliche Nadelstärken.
Die kleinere Nadel wird doppelt genommen für den Maschenanschlag.
Ziehe eine der beiden Nadeln wieder aus den angeschlagenen Maschen heraus.
Stricke nun mit der größeren Nadel die Maschen von der kleineren Nadel ab.
Du strickst somit mit deiner Nadelstärke laut Anleitung weiter.
Nur für das Anschlagen der Maschen wird die dünnere Nadel benötigt.
Wenn du beim Maschenanschlag 2 kleinere Nadeln als die eigentliche Nadelstärke verwendest, sind die entstehenden Maschen etwas kleiner als unter TIPP1 beschrieben. Trotzdem ist die Anschlagskante locker, jedoch nicht so locker wie im vorherigen Beispiel. Im Vergleich zum Maschenanschlag mit nur einer Nadel in Nadelstärke deiner Strickarbeit sind sie deutlich lockerer auf der Nadel und lassen sich deshalb auch besser abstricken.
Immer noch nicht die richtige Lösung für dich? Vielleicht hilft dir der nächste Tipp weiter...
TIPP 3:
Maschenanschlag und Maschen weiten
Du hast Probleme beim Abstricken der ersten Reihe, weil dein Maschenanschlag zu fest geworden ist und die Maschen zu eng auf der Nadel liegen, dass du kaum mit der Stricknadel einstechen kannst?
Eventuell hilft es dir weiter, wenn du die einzelnen Maschen vor dem Abstricken lockerst oder weitest.
Dazu stichst du vor dem Rechtsstricken wie zum Linksstricken in die Maschen ein und dehnst sie etwas.
Anschließend lässt sich die Masche leichter rechts abstricken.
Das ist bisschen zeitaufwändig, aber es geht besser, als wenn du erst paar Mal vergeblich versuchst, in die Masche zum Rechtsstricken einzustechen.
Nachfolgend noch ein paar Bilder, was gemeint ist und eine Kurzbeschreibung dazu:
Du hast die Maschen zu fest auf deiner Nadel angeschlagen.
Die Maschen lassen sich kaum auf der Nadel hin und her schieben, geschweige denn abstricken.
Vor dem Rechtsstricken stichst du mit hinten liegendem Faden wie zum Linksstricken in die Masche ein und dehnst sie. Da die Masche jetzt die Nadel, auf der die Anschlagsmaschen liegen und die Nadel, mit der du weiterstricken möchtest in sich aufnehmen muss, wird sie lockerer. Danach ziehst du die Nadel wieder heraus und strickst die Masche ganz normal rechts ab.
Die nächste Masche dehnst du wieder, indem du wie zum Linksstricken in die Masche einstichst.
Der Arbeitsfaden liegt hinter der Arbeit. Die Masche wird lockerer und lässt sich leicht rechts abstricken.
Auf diese Weise dehnst du Masche für Masche die zu fest angeschlagenen Maschen deiner linken Nadel, bevor du sie rechts strickst.
Wenn du die festen Maschen des Maschenanschlag auf diese Weise strickst (erst dehnen, dann stricken), bleibt die Anschlagskante schön fest.
Sollte diese Variante deinen Vorstellungen immer noch nicht entsprechen, lies bitte den folgenden Tipp.
Tipp 4:
Maschenanschlag häkeln
Ein weiterer Tipp, wie du einen sauberen Maschenanschlag für das Stricken deiner Lieblingsprojekte machen kannst, ist das Häkeln einer Luftmaschenkette.
Du häkelst eine Luftmaschenkette mit so vielen Luftmaschen, wie du Maschen für dein Strickstück benötigst.
Anschließend nimmst du aus den Maschen der Luftmaschenkette mit einer Häkelnadel Maschen auf.
Wichtig ist, dass diese Häkelnadel keinen Griff hat, denn du musst die aufgenommenen Maschen nach hinten auf deine Stricknadel schieben können.
Zum Anschlagen der Luftmaschenkette empfiehlt es sich, eine Nadel zu verwenden, die eine halbe oder eine ganze Nummer stärker ist, als die Stricknadel, mit der du später stricken möchtest.
Danach wechselst du auf eine Häkelnadel mit der Nadelstärke deiner Stricknadel.
Mit dieser dickeren Häkelnadel nimmst du Schlingen aus der Luftmaschenkette auf.
Das Aufnehmen geschieht über die ganze Reihe / Runde, so ähnlich wie beim tunesischen Häkeln, falls du das schon mal gemacht hast.
Je nachdem, wie deine Anfangskante werden soll, kannst du beim Schlingen holen in die hintere Schlaufe der Luftmasche einstechen oder in die vordere Schlaufe der Luftmasche oder du stichst in beide Schlaufen der Luftmasche ein. Das Ergebnis sieht jedes Mal etwas anders aus. Das ist prima, denn so kannst du ausprobieren, welche Aufnahme am besten zu deinem Muster passt.
Du kannst das auch ausprobieren, indem du deine Maschenprobe erst einmal in „klein“ strickst mit den verschiedenen Starts. Was dir am besten gelingt oder gefällt, das nimmst du für die richtige Maschenprobe und später auch für dein Strickstück.
Hier noch ein paar Bilder, damit das oben Geschriebene noch etwas verdeutlicht wird:
Eine Luftmaschenkette häkeln mit etwas größerer Nadel.
Die Nadel für die Luftmaschenkette kann einen Griff haben.
Wechseln auf eine Häkelnadel in Stricknadelgröße ohne Griff.
Maschen aufnehmen aus dem hinteren Maschenglied.
So sieht die eine Seite aus, wenn alle Maschen aufgenommen wurden.
So sieht die andere Seite aus.
ODER
Maschen aufnehmen mit der Häkelnadel ohne Griff aus dem vorderen Maschenglied.
Eine Seite sieht so aus, nach dem alle Maschen aufgenommen wurden.
Die andere Seite sieht so aus.
ODER
Maschen aufnehmen durch Einstechen in beide Maschenglieder (mit der Häkelnadel ohne Griff).
Wenn alle Maschen aufgenommen wurden, zeigt sich diese Ansicht.
Die andere Seite sieht so großartig aus. WOW!
Schiebe nun die Maschen von der Häkelnadel an das Ende der Häkelnadel ohne Haken.
Hebe nun die Maschen von der Häkelnadel auf die Stricknadel über (nicht stricken, nur hinüberheben).
Wenn du viele Maschen anschlagen musst, wird es erforderlich sein, zwischendurch immer mal wieder die Maschen von der Häkelnadel auf die Stricknadel hinüberzuheben.
Wenn dir diese Art des Maschenanschlag immer noch nicht gefällt,
dann weiß ich auch nicht mehr weiter. :-)
Je nachdem, wie dein zu strickendes Strickmuster aussehen soll,
kannst du diese Maschen bereits als 1. Reihe verwenden.
Wenn das Strickbild der anderen Seite besser zu deinem Strickmuster passt,
nimmst du diese andere Seite als deine schicke Seite.
Du kannst somit selbst entscheiden, was dir besser gefällt und was deine Vorderseite werden soll.
Die Seite, die nicht so schön zum Muster passt, wird somit die Rückseite deiner Strickarbeit.
Falls dein Strickstück aus mehreren Stücken besteht, beginne alle Teile gleich.
Notiere dir unbedingt, ob diese erste Reihe, die nun auf der Stricknadel liegt,
bereits als erste Reihe für das Muster zählt oder ob sie noch nicht mitzählt.
Nur so ist sichergestellt, dass alle Teile nach dem Zusammenfügen gleich aussehen und dein fertiges Strickstück überall den gleichen Übergang vom Maschenanschlag zum Muster bekommt.
Viel Spaß beim Ausprobieren wünscht dir Strickbär Björn