Nähen ist zwar keine Wissenschaft, doch angesichts der vielen Nadelarten, Buchstaben- und Farbkodierungen kann einem schon einmal der Mut vergehen. Um Dir die Sache ein wenig zu erleichtern, haben wir im Folgenden die genormten Nadelbezeichnungen für Haushalts-nähmaschinen zusammengefasst.
Nadeltypen
Es gibt zwei Arten von Nadeln, mit denen Haushaltsnähmaschinen arbeiten können. Das ältere und heute nur noch wenig verbreitete System hat die Bezeichnung 287 WH und steht für den sog. „Rundkolben“, also eine Nadel mit vollständig rundem Körper. Das geläufigere System trägt die Bezeichnung 130/ 705 H und steht für den sog. „Flachkolben“, da der Nadelkörper hier an der Rückseite leicht abgeflacht ist. Um welches System es sich bei Deiner Nähmaschine handelt, kannst Du ganz einfach herausfinden, indem Du die Nadel entfernst und Sie dir anschaust.
Nähnadelsysteme & Farbkodierungen
Den Bezeichnungen 130/705 H oder 287 WH sind häufig noch weitere Buchstaben angefügt, sodass sich beispielsweise Angaben wie „130/705 H-Q“ (= Quilt- bzw. Steppnadel) ergeben können. Wenn nach der Angabe des Nadeltyps nur der Buchstabe „H“ (= Bezeichnung für die Hohlkehle) folgt, dann handelt es sich um eine Universalnadel, welche Du für Stoffe wie Leinen, Kunstseide und Popeline verwenden kannst.
Es ist ratsam, gebrauchte Nadeln in der Originalverpackung aufzubewahren, damit Du einen Überblick darüber behältst, um was für einen Nadeltyp es sich handelt. Die verschiedenen Kodierungen sind zwar auch in die Nadel selbst geprägt, mit bloßem Auge jedoch so gut wie unlesbar. Solltest Du die Originalverpackung bereits entsorgt haben, gibt es noch einen Rettungsanker: die Farbkodierung – sie gibt Dir die gleichen Informationen.
Die wichtigsten Abkürzungen und Kodierungen:
- H = Universalnadel (keine Farbkodierung)
- H-E = Sticknadel (von engl. 'embroidery' = 'Sticken') (rot)
- H-J = Jeansnadel (blau)
- H-M = Microfasernadel (lila/ violett)
- H-Q = Steppnadel (grün)
- H-S = Stretchnadel (gelb)
- H-LL = Ledernadel (rot/ rotbraun)
- H-SUK = Jerseynadel (gelb)
Nadelstärken
Je feiner Dein Stoff ist, desto geringer solltest Du die Nadelstärke wählen. Im Verpackungscode ist die Nadelstärke als metrische Nummer angegeben - sie gibt den jeweiligen Nadeldurchmesser oberhalb der Hohlkehle („H“) in der Maßeinheit 1/100 mm an. Viele Hersteller geben zusätzlich noch die veraltete Nadelstärkenbezeichnung der Firma „Singer“ an, die in Asien, England und den USA noch verwendet wird.