Wie seid Ihr zum Anleitungsschreiben gekommen?

Liebe Autoren,
mögt Ihr mal erzählen, wie Ihr das Schreiben von Anleitungen für Euch entdeckt habt?

Liebe Nutzer, gibt es unter Euch jemanden, der auch gerne Anleitungen schreiben und verkaufen möchte?

Der Hauptgrund war eigentlich, dass ich nicht mehr arbeiten gehen wollte. Zu viel Stress, zu viel vertane Zeit, zu wenig Leben. Dann habe ich mir überlegt, was kann ich machen, und habe dann vor etwas mehr als zwei Jahren meine erste Anleitung veröffentlicht. Es hat etwas gedauert, bis sich das alles eingespielt hat, war auch zeitweise noch viel stressiger als nur mit Vollzeitjob allein, aber jetzt kann ich sagen, es hat sich ausgezahlt. Ziel erreicht. Ende April war mein letzter Arbeitstag. Nebenbei habe ich noch eine freiberufliche 'Tätigkeit auf einem völlig anderen Gebiet aufgetan, aber die Haupteinnahmequelle sind sicher die Anleitungen. Natürlich sind es keine Unsummen, die reinkommen, aber zum Leben reicht es. Ich bin hochzufrieden und vor allem sehr erleichtert.
Falls irgendwer mit diesem Schritt liebäugelt - erwartet euch keine Wunder, aber glaubt an euch und lasst euch nicht von irgendwem einreden, dass das ein Blödsinn ist!

Bei mir war es eigentlich ein Zufall. 
Ich hatte mich in einer anderen Community angemeldet und dort gab es einen KAL (knit-a-long) zum Thema Literatur. 
Ich strickte da gerade an einem selbst entworfenen Lacetuch und schloss mich mit diesem Tuch kurzerhand dem KAL an. 
Ich zeigte Fotos und alle waren total begeistert und fragten, ob ich dazu nicht eine Anleitung schreiben wollte. 

Tja... Gesagt, getan und das war dann der Anfang. 
Heute kann ich mir gar nicht mehr vorstellen, dass ich je etwas anderes gemacht habe. ;-) 

Ich habe eigentlich lange Zeit nach Anleitungen von hier nachgearbeitet und irgendwann ist mein Marienkäferlein oder die Giraffe  ohne Anleitung entstanden. Ich habe das in die Galerie gestellt und bekam auf einmal anfragen ob es da eine Anleitung gibt und wo ;-)

Also habe ich eine geschrieben und damit bin ich ins kalte Wasser gesprungen.

Ich konnte mir nicht vorstellen, dass wirklich wer meine Sachen nacharbeiten will, doch mein Mann hat gemeint: es ist ja nichts verloren und du machst es ja gerne.
Also habe ich alles was ich schon an Notizen hatte hervorgeholt, nochmals gehäkelt damit ich Bilder habe und geschrieben.

Reich bin ich auch noch nicht damit geworden, doch ein Zubrot ist es auf alle Fälle - damit kann ich den Kindern doch ein paar Wünsche erfüllen, die sonst nicht gehen würden. Ich kann mich kreativ austoben, habe einen sehr guten Grund Wolle zu kaufen und habe als großes Plus noch viele sehr nette Leute kennen gelernt.
Ich bin zuhause am arbeiten und kann mich dadurch voll um die Kinder kümmern, bin immer ansprechbar und teile mir die Zeit selber ein ( das sage ich mir halt vor  ^^^) 

Und so wie Iglinz geschrieben hat: wer meint er ist dazu fähig und kann es - mach und lass dir von anderen nicht sagen es geht nicht. 

Bei mir fing es an, dass ich Probleme mit Anleitungen aus Zeitungen hatte und schon recht schnell improvisieren musste. Somit sah das fertige Teil am Ende natürlich ganz anders aus, als in der Zeitung. Wenn was zu klein war, und ich wollte es nochmal größer machen, oder meine Tochter fand es ganz toll und ich sollte es für sie auch machen, hatte ich natürlich keinen Plan mehr, wie es entstanden ist.

Da fing ich an, mal auf den Zettel zu schreiben, mal in dieses Heft. Aber später konnte ich auch das alles nicht mehr zuordnen.

Und so hab ich in einem Urlaub angefangen, mal alles genau aufzuschreiben, am PC. Dann kamen Bilder dazu und fertig war die erste Anleitung (und sieben Paar Babyschuhe in unterschiedlichen Farben). Dann kam die nächste Idee, und eine neue Anleitung.

Ich schreibe Anleitungen für mich, und wenn meine Anleitungen auch anderen gefallen, freut mich das natürlich sehr und gibt mir auch ein gutes Gefühl.

Bei mir hat es damit angefangen, dass ich beim durchstöbern der fremden Bastelbücher auf den Aufruf eines Verlages gestoßen bin, in dem es hieß, dass wenn man Bastelideen hat, man sich melden sollte. Das habe ich getan: Ein paar Grußkarten gebastelt, fotografiert und die Fotos gleich an mehrere Verlage geschickt. Ein Verlag war bereit ein Bastelheft mit meinen Karten zu veröffentlichen, also habe ich Anleitungen zu meinen Karten geschrieben und merkte, dass mir auch diese Seite meines Hobbys sehr gut gefällt. So wurde ich zur Anleitungs-Autorin :-)

Bei mir war es auch eher Zufall. Ich hatte vor einigen Jahren ein paar Tiere für die Tochter meiner Freundin gestrickt und mir nebenbei Notizen gemacht. Zu der Zeit schrieb ich an einem Roman und strickte zur Entspannung. Als der Roman ins Lektorat ging, hatte ich ein paar Wochen Zeit, die ich nutzte, um Fotos zu machen und die Anleitungen ins Reine zu schreiben (ich wollte einfach mal wissen, ob ich das kann; es ist ja etwas ganz anderes als Belletristik). Die gesammelten Anleitungen schickte ich dann meiner Lektorin – die hatte zwar nix mit Stricken am Hut, aber Knaur machte zu dem Zeitpunkt noch Handarbeitsbücher. Und dann ging alles ganz schnell. Meine Lektorin reichte meine Sachen im Verlag an die richtige Stelle weiter, und zwei Wochen später hatte meine Agentin einen Vertrag ausgehandelt. Ich habe dann einen ziemlichen Stunt hinlegen müssen, denn "Hund, Katze, Maus" sollte 36 Anleitungen beinhalten – puh. Es hat sich aber gelohnt, das Buch läuft immer noch, ebenso der Nachfolger "Steffis wunderbare Tierwelt".

Ich hatte natürlich noch mehr Ideen, aber der Markt für Stricktier-Bücher war (und ist) gesättigt – da war das Verkaufen von Einzelanleitungen eine super Alternative. Mein Plan war, mir mittelfristig ein solides Standbeinchen damit zu schaffen, und das habe ich erreicht. Das Beinchen ist sogar doppelt so dick, wie ich anfangs gehofft hatte ;-)

Ich hatte das schon länger im Hinterkopf.

Richtig ernst wurde es, als sich meine Tochter im Februar als Autorin selbstständig gemacht hatte - allerdings schreibt sie Geschichten.

Ideen für gehäkelte sowie gestrickte Kleidung und Deko habe ich mehr als genug.
Irgendwann habe ich mich darüber geärgert, dass ich meine Idee nicht notiert hatte.

Bei mir hängt es mit meinem Wolle-Lädchen zusammen. Klar braucht man da Ausstellungsstücke für die Schaufenster. Dann kamen die Fragen "wie geht das"? Habe also stets mitgeschrieben und auf Nachfrage meinen KundInnen die Anleitungen mitgegeben. Dann hatte ich im Web CP entdeckt und dachte mir, wenn ich ohnehin mitschreibe, könnte ich ja auch gleich dazu fotografieren und für diejenigen, die normalerweise Anleitungen nicht verstehen, etwas ausführlicher beschreiben. Und so habe ich im März 2015 hier einfach mal einen Versuch gestartet und weitergemacht :-)

Nachdem ich Berufsunfähig wurde und trotz Umschulung keinen Job gefunden habe, musste ich mir etwas einfallen lassen, denn ich bin sehr unzufrieden ohne Aufgabe.
So habe ich meine kreative Ader wiederentdeckt und habe mit dem Häkeln angefangen. So wurde das ganze zu meinem neuen Hobby, mich haben aber viele Anleitungen genervt weil ich nur Bahnhof verstanden habe, so habe ich meistens frei Schnauze gehäkelt.
Irgendwann hab ich CP entdeckt und auch gern hier Anleitungen gekauft, denn mit denen bin ich klar gekommen.
Dann hab ich gelesen dass man hier auch selber zum Autor werden kann. Nach langem hin und her hab ich mich durchgerungen es einfach zu probieren.
Meine 1. Anleitung war ein wahrer Alptraum, Notizen auf Zetteln wo ich hinterher nicht mehr wußte was ich da überhaupt aufgeschrieben habe, dann habe ich Fotos vergessen und dann noch die Überlegung wie schreibe ich das den überhaupt das es auch verstanden wird. (Meinen allergrößten Respekt an alle die Anleitungen schreiben)
Jetzt mach ich das direkt am PC und fotographiere gleich alles wo ich denke es wird für die Anleitung gebraucht, nun ist eine gewisse Basis da und einiges geht leichter von der Hand.
Jetzt müssen meine Ideen blos noch besser ankommen (manchmal wollte ich schon aufhören) und ich wäre mit meinem neuen Hobby glücklich.

Total interessant, was Ihr schreibt. 

Bei mir war es ähnlich, wie bei Traudelina.
Eigentlich habe ich immer frei Schnauze gestrickt und gehäkelt. Ich kaufe zwar gerne Hefte, aber habe nie nach den Anleitungen gearbeitet. Ich habe mich nur inspirieren lassen, hier mal ein Muster, da mal die Farbkombi etc verwendet. 
Dann hatte ich vor Jahren begonnen zu spinnen und zu färben für den Eigenbedarf. Auf einem Markt hatte ich meine Wolle mit und einen Schal, verschiedene Stulpen und eine Mütze aus meiner eigenen Wolle als Beispiel, was man daraus machen könnte,  auf der Puppe. Die Sachen waren gar nicht kompliziert gemacht.
Es kamen so viele Anfragen nach den entsprechenden Anleitungen, daß ich verblüfft war. Viele der Damen waren sehr erfahrene Strickerinnen und ich stellte fest, daß sie dennoch sehr gerne nach Anleitung stricken und keine Lust auf Experimente ins Blaue haben.

So kam es zur ersten Anleitung, zig mal überarbeitet, Mama und Bekannte erstmal stricken lassen, ich hatte keinen Plan, ob das alles verständlich ist. Die Anleitung habe ich dann mit der Wolle dazu als Strickpackung verkauft und es lief bestens. Ja, so fing es an. Ich hatte Blut geleckt..gg

Liebe Grüße 
Caro
Ja gut, dachte ich mir, schreibste mal ne Anleitung dazu. Und weil ich  durch meine Aufzeichnungen selbser nicht mehr durchgestiegen bin ( Gruß an Stjerne..lach), hab ich nochmal angefangen und es ordentlich geschrieben und fotografiert. 

Huch, jetzt hab ich aber irgendwie die Absätze verdreht...

Ich bin auch dazu gekommen, weil ich mit meinen 1,50 m keine Normmaße habe.
Wie oft musste ich Anleitungen modifizieren, damit das Endergebnis mir gepasst hatte.

Mit ein Grund, weshalb ich Kleidungsstücke so stricke bzw. häkle, dass sie größenmäßig individuell gearbeitet werden können.

Hallo!

Ein interessantes Thema :)

Bei mir kam es so:
Ich habe mich mit Handarbeiten kleingewerblich selbständig gemacht und zunächst Nähereien angeboten.
Dann überkam mich die Idee, endlich mal wieder eine Häkelnadel zu greifen und Kaufladenzubehör herzustellen, dass sich gut verkaufte (ich habe diesen Verkauf eingestellt, weil es sehr viel Arbeit für sehr wenig Geld ist und ich mich damit an CE-Normen halten müsste und entsprechende Test machen müsste etc). Dazu hatte ich mir natürlich meine eigenen Häkelanleitungen ausgedacht, die ich mir in eine Kladde geschrieben habe, um danach immer wieder gleichwertige Teile häkeln zu können, auch wenn ich mal einige Monate lang ein bestimmtes Teil nicht mehr gemacht habe.
Und daraus entstand die Idee, in meinem Blog (der mir leider gehackt wurde und danach mit Viren verseucht war...seitdem habe ich keinen Blog mehr...sollte ich vielleicht wieder in Angriff nehmen) mal die eine oder andere kleine Häkelanleitung kostenlos anzubieten (diese finden sich inzwischen nur noch hier kostenlos auf cp in meinem Shop...sie sind noch sehr deletanisch im Vergleich zu meinen heutigen Anleitungen, aber sie waren eben ein Anfang und sind zu schade, um "weggeworfen" zu werden).
Und daraus wurde dann die Idee, meine Kaufladenartikel auch als Anleitungen anzubieten, weil einige danach fragten, ob es dazu nicht auch Anleitungen gäbe.
Nun war ich aber inzwischen so weit, dass ich keine Lust mehr hatte, meine Arbeit der breiten (und zumeist undankbaren) Weltöffentlichkeit weiterhin kostenlos zur Verfügung zu stellen, also habe ich mir angefangen, viel Mühe mit meinen Anleitungen zu geben, jeden Schritt haargenau zu erklären und massig viele Fotos zu machen.
Und dann habe ich beinahe schon frustriert das Anleitungen schreiben aufgegeben, weil das sehr unbefriedigend war auf der allseits bekannten Verkaufsplattform für Handarbeiten, auf der ich meinen Shop hatte.
Aber dann kam mir Crazypatterns "über den Weg gelaufen" und seitdem schreibe ich regelmäßig und mit wachsendem Erfolg (in meinem bescheidenen kleinen Rahmen) Anleitungen.

LG

Liebe Autorinnen

Das sind wieder sehr spannende Geschichten und ich bewundere euch alle! Die allermeisten eurer Anleitungen sind sehr verständlich geschrieben und mit schönen, anschaulichen Bildern, und wenn einmal etwas nicht ganz klar ist, helft ihr sogleich weiter, danke!
roticanai, du bist ja unglaublich vielseitig. Gibt es deinen Roman zu kaufen, ich würde den zu gerne lesen!
Ich fürchte, langsam werde ich CP-süchtig!

Liebe ChristinaE,
jau gibt es ... ich schreibe dir gleich mal eine Nachricht hier über CP :-)
Liebe Grüße sendet
Deine Steffi

PS: CP-Sucht ist was Feines. Haben wir alle hier ;-) Dagegen hilft nur eins: Wolle kaufen. ich finde ja, dass es die langsam auf Rezept geben sollte, hihi.

Hallo zusammen,
also bei mir war es so ähnlich wie bei Ina... ich las in einem Papier-Bastelbuch dass ein Verlag immer auf der Suche nach neuen Autoren mit neuen Ideen ist... so habe ich nach eigenen Vorlagen gebastelt und Fotos hingeschickt... und so kam es zu meinem ersten Buch "Kinderlaternen"... Mehrere Bücher folgten und auch viele, viele Modelle in Bastelzeitschriften...

Immer auf der Suche nach einer neuen Herausforderung bin ich dann auf einer Plattform auf Anleitungen für gehäkelte Tiere gestossen - und dann war es um mich geschehen ;-)
Das erste Tier, mein Gustav Gorilla, entstand im Urlaub im Bayrischen Wald 2014... dann kamen noch viele Tiere und Figuren dazu... und natürlich nicht zu vergessen meinen genähten Kuschelmonster.

Und manchmal habe ich heute auch noch das Glück, die ein oder andere Anleitung für einen Verlag schreiben zu dürfen ;-)