Ohne Garn keine Handarbeit: Ganz gleich, ob Du begeistert strickst oder dich lieber an die Nähmaschine setzt – ohne Garn strickt, näht und läuft nichts! Welches Garn für welche Handarbeit geeignet ist, hängt immer von der Beschaffenheit der jeweiligen Fasern ab. Aus diesem Grund verwendet man für unterschiedliche Handarbeite unterschiedliche Garne. Innerhalb einer Handarbeitsdisziplin stellt sich dann noch die Frage, welche Garnstärke die geeignete ist. Die Antwort auf diese Frage hängt davon ab, welches Projekt Dir vorschwebt.
Garnstärken für Strickbegeisterte
Je nachdem, für welche Garnstärke Du dich entscheidest, werden die Eigenschaften Deines fertigen Strickstücks ausfallen: Bei sehr dünnem Garn erhälst du in der Regel weiche, leichte und relativ empfindliche Ergebnisse, bei dickeren Garnen sind die Stücke voluminös, sehr dicht und äußerst formstabil. Die Dicke des Garns hat auch Einfluss auf die Maschenanzahl. Bevor Du mit dem Stricken beginnst, solltest Du also eine Maschenprobe machen.
Grundsätzlich sind die Garnstärken genormt, auch wenn es naturgemäß zu Schwankungen je nach Garnart und Hersteller kommt. Die Stärken reichen von null bis sechs. Die Stricknadelstärke solltest Du entsprechend zu Deiner Garnstärke wählen.
- Stärke 0: Sog. „Spitzengarn“ für extrem filigrane Arbeiten
- Stärke 1: Sehr feines Garn für Babybekleidung und (feine) Strümpfe
- Stärke 2: Feines Garn für dünne Pullover und sommerlich-leichte Tops oder Jacken
- Stärke 3: Dünnes Garn für alle Arten von Strickstücken (Strümpfe, Pullover etc.)
- Stärke 4: Mitteldickes Garn für dicke(re) Pullover, Stulpen, Schals etc.
- Stärke 5: Dickes Garn für Winterbekleidung (dicke Pullover, Handschuhe, Mützen, Schals etc.) und Decken oder Plaids
- Stärke 6: Sehr dickes Garn für Teppiche und (Winter)decken
Garnstärken für Nähbegeisterte
Neben dem klassischen Nähgarn, das sowohl beim Arbeiten von Hand als auch mit der Maschine verwendet werden kann und in der Regel aus Baumwolle oder Synthetikfasern besteht, gibt es das Spulgarn, das speziell für die Arbeit mit der Nähmaschine entwickelt und daher widerstandsfähiger ist als das klassische Nähgarn. Besondere Effekte kannst Du erzielen, wenn Du mit Seidengarnen arbeitest, die sich am besten von Hand vernähen lassen. Ebenfalls sehr effektvoll und darüber hinaus sogar maschinell zu verarbeiten ist das Metallgarn. Spezielle Garne für besondere Effekte sind Stickgarn und Heftgarn, der Zierfaden und der „unsichtbare“ Faden, der durch seine hellgraue Färbung im Bereich von Polsterungen und Verzierungen kaum auffällt.
Für die Auswahl des Nähgarns gilt das gleiche wie für die Auswahl des Strickgarns: Sie richtet sich danach, wie Dein Nähprojekt aussieht. Das heißt, sie hängt davon ab, mit welchem Stoff Du arbeiten möchtest: Je dicker und dichter der Stoff ist, desto stärker und strapazierfähiger sollte auch der Faden sein. Darüber hinaus ist es wichtig, dass Stoff und Nähgarn möglichst aus dem gleichen Material (z.B. Viskose) bestehen. Wenn Du mit der Maschine arbeitest, solltest Du außerdem darauf achten, dass die Garnstärke zur Stärke der verwendeten (Näh)nadel passt – anderenfalls musst Du dich sehr wahrscheinlich mit gerissenen Fäden oder Fehlstichen herumärgern.
Empfohlene Garnstärken für Nähgarn aus Baumwolle
- Fadenstärke 65-70: Nadelstärke von 60 bis 70
- Fadenstärke 55-60: Nadelstärke von 70 bis 80
- Fadenstärke 45-50: Nadelstärke von 80 bis 90
- Fadenstärke 35-40: Nadelstärke von 90 bis 100
- Fadenstärke 25-30: Nadelstärke von 100 bis 110
- Fadenstärke 15-20: Nadelstärke von 110 bis 120
- Fadenstärke 10: Nadelstärke von 120 bis 130
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