Marilyn, mein asymmetrisches Lieblingstuch
Dieses Häkelmuster hat eine raffinierte Struktur, die je nachdem wie gearbeitet wird, zu 3 unterschiedlichen Ergebnissen führt. Es hat durch die Reliefmaschen schräg verlaufende Linien, die hervorgehoben werden. In einer asymmetrischen Form laufen diese Linien parallel nebeneinander her in die selbe Richtung (rosa). In der klassisch gearbeiteten Form eines Dreiecktuchs entsteht in der Mitte eine Aufteilung und die Linien laufen auf jeder Seite in entgegengesetzter Richtung (beige). Beim Marilyn im Quadrat streben die Linien in alle Richtungen davon (blau), da es 4 Seiten gibt. Ein toller Effekt. Schau Dir die jeweilige Wirkung des Musters an und entscheide dann, was Du nacharbeiten möchtest.
Die Alternativen habe ich Dir hier verlinkt:
Hier geht es jetzt mit dem asymmetrischen Dreieckstuch weiter!
Meine komplette Kollektion mit Dreieckstüchern findest Du unter: https://www.crazypatterns.net/de/users/collections/SanukDesignbyKP. Und solltest Du diese Anleitung ausdrucken wollen, kannst Du das Marilyn in allen Formen dort ebenfalls finden und downloaden.
Die Häkelschrift ist am Ende der Anleitung zu finden.
Verbrauch
Ich habe den Bobbel mit dem wunderschönen Namen „Marilyn“ im sanften Verlauf von Steffis Wollbobbel verarbeitet. Es waren 1200 m Lauflänge, 3-fädig + 1 Faden Beilaufgarn mit Pailletten, und ich habe mit einer meiner Häkelnadeln von WollLolli in Größe 4,5 gehäkelt. Es hat ungespannt die Größe von 100 cm an zwei der Seiten und 120 cm an der dritten Seite. Meine Probehäklerin hatte folgendes Ergebnis: bei einer Lauflänge von ebenfalls 1200 m, 4-fädig, und mit der gleichen Nadelstärke von 4,5 gehäkelt, hatte ihr Tuch die Maße von 120 cm bzw. 145 cm.
Du kannst jede andere Wolle benutzen, die Dir gefällt, und eine entsprechende Lauflänge hat. Meine Angaben sollen Dir einen Anhaltspunkt bieten.
Grundsätzlich gilt: bei anderer Lauflänge, Fadenzahl oder Nadelstärke verändert sich die Größe Deines Tuchs entsprechend. Es kommt aber auch auf Deine ganz eigene Art zu Häkeln an. Greife deshalb auf Deine bisherigen Erfahrungen beim Wollverbrauch zurück.
Wichtig: Mein Tuch ist nicht wirklich asymmetrisch geworden, aber da es wie ein asymmetrisches Tuch gearbeitet wird, habe ich diese Bezeichnung beibehalten. Eigentlich hätte jede Seite eine andere Länge haben sollen. Dies ist aber hauptsächlich für kleinere Personen von Interesse, da die Spitze hinten sehr lang wird, wenn man es über die Schultern legt. Dann kann ich die klassische Variante empfehlen.
Abkürzungen
Ma = Masche
Lm = Luftmasche
StLm = Steigeluftmaschen
fM = feste Masche
St = Stäbchen
hSt = halbes Stäbchen
vRDSt = vorderes Relief-Doppelstäbchen
hRSt = hinteres Relief-Stäbchen
nä = nächste/n/s
übsp = überspringen/übersprungen
d VR = der Vorreihe
Wichtiges vorab
-
Es handelt sich um ein asymmetrisch gearbeitetes Tuch, welches von der unteren Spitze aus gehäkelt wird. Eine Seite des Tuches hat keine Zunahmen und ist gerade. Die Form des Tuches ergibt sich alleine aus den Zunahmen der andere Seite, wodurch die Reihen immer länger werden.
-
Die Stäbchen werden immer zwischen die Maschen der Vorreihe gearbeitet, also nie IN die Masche der Vorreihe!
-
Auf der Vorderseite geben die vRDSt dem Muster Struktur und damit sie möglichst hervorgehoben werden, werden die Stäbchen hinter den vRDSt gearbeitet. Dies ist zu beachten!
-
Die mustergemäßen Wiederholungen sind fett dargestellt.
- Die Ränder habe ich anders als üblich gearbeitet, damit keine unschönen Löcher entstehen:
Die erste Lm der Steigeluftmaschen wird durch 1 fM ersetzt. Diese fM wird in den Maschenkopf der allerersten Ma d VR gehäkelt, der normalerweise nicht behäkelt wird. Siehe Abbildung 1, dort wo die Stecknadel zu sehen ist.
Erst jetzt werden die weiteren Steigeluftmaschen gearbeitet, aber 1 Lm weniger als üblich!
Natürlich kannst Du die Ränder auch wie üblich nur mit Steigeluftmaschen arbeiten, dazu habe ich deren Anzahl auch angegeben.
Ich wünsche Dir nun ganz viel Spaß, liebe Grüße Karoline
Es wird mit einem MagicRing (Magischer Ring oder Fadenring) begonnen. Wenn Du diesen nicht beherrschst, kannst du auch ersatzweise mit 4 Lm beginnen, die mit einer Kettmasche zum Ring geschlossen werden. Beides wird im folgenden Bilder-Tutorial detailliert erklärt: https://www.crazypatterns.net/de/blog/91
1. Reihe:
Beginne mit einem MagicRing (alternativ 4 Lm anschlagen und mit einer Kettmasche zum Ring schließen) und arbeite in diesen (1 fM, 2 Lm) oder 3 StLm und 3 St, wenden.
2. Reihe:
Rand = (1 fM, 2 Lm oder 3 StLm), 1 St zwischen d ersten beiden St,
1 St zwischen d zweite und dritte Ma d VR,
Rand = (1 St, 1 Lm, 1 St = einzige Ausnahme) zwischen d letzte Ma und d StLm d VR, wenden.
3. Reihe:
Rand = (1 fM, 3 Lm oder 4 StLm), 2 St um d erste Lm d VR,
2 Ma übsp, 1 vRDSt um d letzte St d VR, gehe zurück: arbeite nun 1 St zwischen d zweite und dritte übersprungene St, 1 St zwischen d dritte übersprungene St und d letzte St d VR, (beachte: die St werden hinter das vRDSt gearbeitet!!)
Rand = 2 St zwischen d letzte St und d StLm d VR, wenden.
4. Reihe:
Rand = (1 fM, 2 Lm oder 3 StLm), 1 St zwischen d ersten beiden St,
1 St zwischen d zweite und dritte Ma, 1 St zwischen d nä beiden Ma, 1 hRSt um d vRDSt d VR, 1 St zwischen d letzten beiden St,
Rand = (2 St, 1 Lm, 1 St), zwischen d letzte St und d StLm d VR, wenden.
5. Reihe:
Rand = (1 fM, 3 Lm oder 4 StLm), 2 St um d erste Lm d VR,
3 Ma übsp, 1 vRDSt um d nä Ma, dies ist das hRSt d VR, gehe zurück: arbeite nun 1 St zwischen die erste und zweite übersprungene Ma, 1 St zwischen die zweite und dritte übersprungene Ma, 1 St zwischen die dritte übersprungene Ma und das hRSt d VR, um das gerade das vRDSt gearbeitet wurde, 3 Ma übsp, dies sind 2 St und das hRSt d VR, 1 vRDSt um d nä Ma, dies ist das letzte St d VR, gehe zurück: 1 St zwischen die erste und zweite übersprungene Ma, 1 St zwischen die zweite und dritte übersprungene Ma, 1 St zwischen die dritte übersprungene Ma und das letzte St d VR, um die gerade das vRDSt gearbeitet wurde,
Rand = 2 St zwischen d letzte St und d StLm d VR, wenden.
6. Reihe:
Rand = (1 fM, 2 Lm oder 3 StLm), 1 St zwischen d ersten beiden St,
das zweite St von den beiden Randmaschen d VR übsp, * 2x je 1 St zwischen d nä 3 Ma d VR, 1 hRSt um d vRDSt d VR, ab * wiederholen bis zum letzten vRDSt d VR, 1 St zwischen d letzten beiden St d VR,
Rand = (2 St, 1 Lm, 1 St), zwischen d letzte St und d StLm d VR, wenden.
7. Reihe:
Rand = (1 fM, 3 Lm oder 4 StLm), 2 St um d erste Lm d VR,
* 3 Ma übsp, 1 vRDSt um d nä Ma, dies ist d hRSt d VR, gehe zurück: 3x je 1 St zwischen d übersprungenen Ma, wie in Reihe 5 detailliert beschrieben, ab * wiederholen bis zum Ende der Reihe, wobei beim letzten Mal d vRDSt um d letzte St d VR gearbeitet wird,
Rand = 2 St zwischen d letzte St und d StLm d VR, wenden.
Die Reihen 6 und 7 werden wiederholt bis das Tuch die gewünschte Größe erreicht hat oder die Wolle verbraucht ist.
Abschlussreihe
Ich persönlich finde es schöner mit einer geraden Reihe zu enden, aber das kann natürlich jeder nach seinem eigenen Geschmack entscheiden. Dann habe ich in der Abschlussreihe zwischen jede Ma 1 hSt gearbeitet und um die Randmaschen jeweils 2 hSt.
Ich habe mein Tuch mit Quasten geschmückt. Eine Arbeitsanleitung dazu findest Du hier: https://www.crazypatterns.net/de/blog/2246
Herzlichen Glückwunsch, nun hast Du ein neues und einzigartiges Dreickstuch erschaffen!
Jetzt nur noch Fäden vernähen und das Tuch mit Stolz tragen oder an einen besonderen Menschen verschenken!
Wenn Du magst, dann schreibe mir doch einen Kommentar, wie Du klargekommen bist und ob alles verständlich war oder ob ich etwas besser machen könnte. Auch wie Du das Muster findest, ist für mich interessant. Oder teile einfach nette Grüße mit mir aus, ganz so wie Du magst. Ich freue mich, bis bald!
Deine Karoline