Das Log Cabin Patchwork Muster (beim Patchwork bezeichnet man die jeweiligen Muster als „Blöcke“) ist ein traditionelles Muster. Ursprünglich wird es im Quadrat genäht, also mit vier Seiten, die sich um ein zentrales, mittiges Quadrat ranken. Für das kleine Quadrat in der Mitte wird traditionell roter Stoff verwendet. Dieses Rot und die zentrale Position sollte das heimische Feuer im Haus symbolisieren.
Für unser Log Cabin Herz verwenden wir zunächst auch ein Quadrat, welches wir später zu einem Dreieck zurechtschneiden. Da wir die Konturen eines Herzes nachahmen möchten, nähen wir lediglich an zwei anstatt an allen vier Seiten des zentralen Quadrats.
Vielleicht verstehst du jetzt nur „Bahnhof“ 😉 aber keine Sorge anhand der Fotoserie, die du gleich bekommst, erkennst du schnell, dass das Log Cabin Muster sehr einfach zu nähen ist.
Lass den Perfektionismus in der Schublade liegen
Ein Tipp vorweg. Sei bitte nicht perfektionistisch, denn das würde dir den Spaß an diesem wunderbaren Hobby sicher nehmen! Es kann sein, dass deine Streifen beim ersten Mal vielleicht nicht 100-prozentig exakt genäht sind, oder dass das Quadrat nachher nicht sooo ganz quadratisch ist. Darauf kommt es nicht an, wichtiger ist, dass du Freude beim Nähen und bei der kreativen Arbeit hast und dass du mit Liebe deinen Miniquilt nähst! Aber vor allem, dass du nicht aufhörst, nur weil es eventuell einem überhöhten, perfektionistischen Anspruch nicht gerecht wird.
Ich liebe den folgenden Ausspruch, der den Amishen zugeordnet wird:
Finished ist better than perfect!
In diesem Sinne: Los geht’s und viel Spaß!
Chris
Du brauchst dafür folgendes Material
- Stoffreste aus Baumwolle in verschiedenen Farben (die genauen Maße siehst du unten)
- Füllmaterial, zum Beispiel Volumenvlies, getrockneter Lavendel...
Diese Utensilien nützen dir beim Zuschnitt und beim Nähen
Schere oder Rollschneider
Du kannst die Stoffteile für das Log Cabin Herz selbstverständlich auch mit einer Schere ausschneiden. Ich verwende für den Zuschnitt beim Patchwork nur noch meinen Rollschneider, da ich ihn sehr praktisch und zeitsparend empfinde. Aber jede darf es so machen, wie es ihr gefällt. 😉
Wenn du mit einem Rollschneider arbeitest, dann brauchst du auch eine Schneidematte und ein spezielles Patchwork Lineal.
Patchwork Lineal
Das Patchwork Lineal ist ein Lineal, dass extra für den Rollschneider geeignet ist, das bedeutet, dass es extra dick ist.
Mein Lieblingslineal hat die Größe 15 x 60cm.
Das Schöne und zugleich Ungewöhnliche sind die 0,25cm Einteilungen am Lineal. „Normale“ Lineale haben die Einteilung in 10 Millimeter-Schritten. Ein Patchwork Lineal arbeitet mit 0,25 cm Schritten.
Das ist alleine bereits aus dem Grunde praktisch, weil die Nahtzugabe in Deutschland (und anderen Ländern) 0,75cm beträgt. Mit einem normalen Lineal musst du die 0,75cm immer abschätzen, bei diesem Lineal hast du die eindeutige Angabe.
Dass du Nadel und Faden (beim Handnähen) sowie ggf. eine Nähmaschine (wenn du nicht mit der Hand nähst) brauchst, brauche ich ja nicht extra zu betonen, oder?
Um die Stoffteile vor dem Nähen beziehungsweise beim Nähen zu fixieren, hast du viele Möglichkeiten. Natürlich kannst du Stecknadeln oder diese extra kleinen Wonder Clips verwenden. Ich nehme bei den kleinen Stoffteilen gerne den wasserlöslichen Klebestift, der extra für Stoffe entwickelt wurde. Teste bitte vor der Verwendung, ob dein Stoff den Kleber verträgt und sich wirklich leicht auswaschen lässt.
Diese Stoffteile benötigst du für die Vorderseite
In den Maßen der Stoffteile ist bereits die Nahtzugabe von 0,75cm enthalten
Für das „innere Herz“, also die Streifen in deinem Log Cabin Herz brauchst du die folgenden Stoffteile:
1a: 2,5 x3,5cm
1b: 2,5 x 2,5cm
2a: 2,5 x 4,5 cm
2b: 2,5 x 3,5cm
3a: 2,5 x 5,5cm
3b: 2,5 x 4,5cm
4a: 2,5 x 6,5cm
4b: 2,5 x 5,5cm
Du kannst die Streifen alle in derselben Farbe nähen. Oder du verwendest für jede Reihe, also für die Streifen Nummer 1, 2, 3 und 4 jeweils eine andere Farbe. Ich habe die letztere Möglichkeit gewählt, auch aus dem Grund, damit du besser erkennst, wie sich das Log Cabin Herz aufbaut.
Für den Hintergrund brauchst du den folgenden Stoff:
5a: 2,5 x 2,5cm
5b: 5 x 5 cm
5c: 7 x 7cm
Du kannst dir aussuchen, ob du den Rand aus dem gleichen Stoff wie den Hintergrund oder lieber in einer anderen Farbe nähen möchtest. Beide Varianten haben einen sehr interessanten Effekt.
Diese Stoffteile brauchst du für den Rand:
Rand, oben und unten: 3,5 x 7,5cm
Rand, links und rechts: 3,5 x 12,5cm
Die Rückseite des Herzes
Rückseite: 10 x 10cm
Die Größe deiner Rückseite hängt davon ab, wie stark du das Vorderteil nachher begradigen musst.
Beim Patchwork nennen wir diesen Vorgang "trimmen". Ich finde diesen Begriff schöner, da er mich an das "trimmen" eines Hundes erinnert. Ich stelle mir nämlich lieber vor, das meine Stoffstücke in einem "Schönheitssalon" verfeinert werden, als das ich ein schief genähtes Stoffstück irgendwie begradige, also zurechtschneide, dass es doch die erforderlichen Maße hat. ;-)
Da ich lieber die Rückseite etwas großzügiger kalkuliere, habe ich zunächst die Rückseite mit 10 x 10cm geplant und später verkleinert.
Die Füllung des Lavendelsäckchens
Klar, wie der Name bereits sagt, brauchst du getrockneten Lavendel. Da dieses Säckchen wirklich ziemlich klein ist (mein Säckchen ist 8 x 8 cm groß), brauchst du nur wenig Lavendelblüten.
Das Säckchen kannst du auch nicht sooo prall vollstopfen, da du nachher noch den Stoff greifen musst, um das Loch zuzunähen, dass du zum Wenden des Säckchens und zum Füllen offengelassen hast.
Die Füllung des Nadelkissens oder des Kopfkissens für das Puppenbett
Um das Nadelkissen oder das Kopfkissen zu füllen, nehme ich Reste meines Volumenvlieses. Wenn ich Quilts nähe, wird das Volumenvlies immer etwas größer als das Vorderteil des Quilts zugeschnitten. Nach dem quilten schneide ich das Volumenvlies dann auf die Größe des Vorderteils zurück. Diese kleinen, zentimetergroßen Reste eignen sich wunderbar zum Füllen.
Also wieder eine geniale Möglichkeit, um die eigenen Materialressourcen sparsam zu verwenden!
Es gibt unterschiedliche Arten von Volumenvlies: Polyester, Baumwolle, Bambus, Wolle oder ein Gemisch aus den Materialien. Welches du nimmst, liegt an deinen eigenen Vorlieben.
Zuschnitt der Stoffteile
Bitte schneide die benötigten Streifen beziehungsweise Rechtecke und Quadrate zu.
Falls du unsicher bist, wie du deine Reste oder deine Meterware zuschneidest, dann schau dir doch meine beiden Blogartikel:
"Ressourcenschonende Nutzung" und
"So schneidest du perfekte Streifen, Rechtecke..." dazu an.
So kann es einer fortgeschrittenen Patchworkerin ergehen... ;-)
Bitte lass dich nicht von der Größe der Hintergrund Quadrate (5b und 5c) auf dem Foto irritieren. Die hatte ich, als ich die Fotos gemacht habe, zu Beginn zu klein zugeschnitten. Das ist mir allerdings erst aufgefallen, als ich sie später annähen wollte. Okay, also habe ich diese Quadrate neu zugeschnitten. Leider konnte ich dann aber kein neues Foto machen, da die Rechtecke bereits angenäht waren. So ergeht es mir halt manchmal, wenn ich alles besonders schön für meiner Leserinnen machen möchte… :-) Vielleicht musste ich auch wieder diese Erfahrung sammeln, um mich daran zu erinnern, dass "nur Gott perfekt ist"?
"Nur Gott ist perfekt!"
Ein Spruch der Amish, die extra einen Fehler in ihre wunderbaren Quilts einbauen, um entsprechend Demut zu zeigen. Den Fehler brauche ich nicht extra einzubauen, der besucht mich automatisch ... ;-)
Eine gute Vorbereitung erspart dir den Nahttrenner...
Auf dem Foto siehst du, wie ich mir die einzelnen Stoffteile zurechtgelegt habe. Ich lege mir die Stoffteile in die Nähe meiner Nähmaschine. Wenn ich die Teile zusammennähe, greife ich mir direkt das richtige Stoffstück, lege es an und nähe es dann zusammen. Dann passiert es mir auch nicht, dass ich die falschen Teile zusammennähe. Alles Erfahrungssache… 😉
So sortierst du die Stoffteile, ohne sie zu verwechseln
Damit ich die Stoffteile beim Nähen nicht verwechsle oder durcheinanderbringe, habe ich auf jedes Stoffstück ein Etikett mit der entsprechenden Bezeichnung des Stoffstückes angebracht.
Dieses Etikett ist einfach ein kleines, selbstklebendes Etikett. Früher habe ich mir diese aus einem größeren Adressetikett selber zurechtgeschnitten. Nachdem ich festgestellt habe, dass ich diese kleinen Etiketten sehr günstig kaufen kann, erspare ich mir diesen Aufwand lieber.
Diese Mini Etiketten haben ungefähr die Größe 1,6cm x 0,8 cm. Um eine Zahl und einen Buchstaben darauf zu schreiben, reicht diese Größe vollauf aus. Da manche meiner Stoffteile sehr klein sind, würden mich größere Etiketten nur stören.
Ich beschrifte sie entweder mit einem Bleistift oder einem Kugelschreiber, bevor ich sie auf den Stoff klebe. Beim Kuli ist es wichtig, dass dieser nicht kleckert und keine Partikel von Farbresten absondert. (Oder bin ich die Einzige, die so seltsame Kugelschreiber hat?)
So nähst du das Log Cabin Muster
In den Maßen der Stoffteile ist bereits die Nahtzugabe von 0,75cm enthalten. Das bedeutet, dass du alle Stoffteile mit einer Nahtzugabe von 0,75 cm zusammennähst. Das ist deshalb so wichtig, weil sonst die Stoffteile nicht zusammen passen…
Wenn du dir unsicher bist, ob die Nahtzugabe bei deiner Nähmaschine wirklich 0,75 cm hat, dann nähe einfach zwei beliebige Stoffteile zusammen und messe mit einem Lineal nach. Die meisten Nähfüsse unserer Nähmaschinen sollen für die Nahtzugabe von 0,75cm ausgelegt sein, aber ich habe festgestellt, dass es in der Praxis nicht immer der Fall ist... Bei Bedarf kannst du bei den meisten Nähmaschinen die Nadel ein wenig nach links oder rechts versetzen, bis es passt. Natürlich musst du dann darauf achten, dass du mit einem Nähfuß arbeitest, der für solche seitlichen Veränderungen der Nadel auch genügend Raum bietet…
Jetzt geht's los
Ablauf 1
Du nimmst die kleinen Quadrate 5a und 1b und legst sie mit der rechten Seite aufeinander. Das bedeutet, dass die „schöne“ Seite innen liegt. Die linke, "nichtschöne" Seite des einen Stoffes liegt oben.
Nun nähst du die beiden Teile mit einer Nahtzugabe von 0,75cm zusammen.
Danach öffnest du das Stoffstück und streichst es ein wenig mit den Fingern glatt.
Bitte zerre nicht an dem Stoffstück und bügle es nicht, denn dabei kannst du den Stoff verziehen. Bei größeren Stoffstücken sind ein paar Millimeter egal aber bei so den kleinen Teilchen können einige Millimeter einen großen Unterschied machen zwischen „Passt“ oder „Passt beinahe“ oder „Passt überhaupt nicht“. 😉
Ablauf 2
Jetzt drehst du das Stoffstück so, dass die Naht waagerecht in der Mitte zwischen den beiden Stoffteilen verläuft. Bitte schau dir auf dem Foto an, wie das untere Stoffstück liegt.
Du nimmst das Rechteck 1a und legst es mit der rechten Seite auf das soeben genähte Stoffstück. Die linke, nichtschöne Seite liegt also oben.
Jetzt nähst du das Stoffteil 1 a fest. Bitte merke dir, dass du immer an der rechten Seite deines Stoffstücks nähst.
Danach klappst du das Stoffstück wieder auf und streichst es ein wenig mit den Fingern glatt. Super, das hat sicher gut geklappt!
Ablauf 3
Damit du bei den folgenden Streifen immer weißt, an welcher Seite du nähst, habe ich dir die Etiketten wieder auf die Stoffteile geklebt. Vielleicht möchtest du dich daran orientieren?
Nun ist das Rechteck 2b an der Reihe.
Du siehst, dass ich wieder eine andere Stofffarbe gewählt habe. Nun erkennst du bereits, dass sich bei meinem Log Cabin in einer Reihe die Farbe wiederholt und sich die Farbe in jeder neuen Reihe ändert. Es gibt sehr viele Möglichkeiten, mithilfe der Farben die Wirkung eines Log Cabins zu verändern. Das macht dieses Muster so interessant und abwechslungsreich.
Das Rechteck 2b nähst jetzt an der rechten Seite deines Stoffstücks fest. Inzwischen kennst du ja den Ablauf, nicht wahr?
Das Stoffteil 2b
- mit der rechten Seite innen auf das bereits genähte Stoffstück legen,
- an der rechten Stoffkante festnähen,
- aufklappen,
- mit den Fingern ein wenig glattstreichen, fertig.
Hier siehst du die Fotoserie:
Bei den nächsten Reihen werde ich den Ablauf nur noch kurz und knapp erwähnen. Falls du die detaillierte Beschreibung bevorzugst, dann lies dir gerne nochmals die obigen Beschreibungen durch. Ich denke, dass dir der Ablauf inzwischen schon ganz zügig von der Hand geht, oder?
Ablauf 4
Das Stoffteil 2a legst du wieder unterhalb deines bereits genähten Stoffstücks an, nähst es fest, klappst es auf und streichst es glatt.
Hier siehst du die Fotoserie:
Ablauf 5
Das Stoffteil 3b legst du rechts an dein bereits genähtes Stoffstück an, nähst es fest, klappst es auf und streichst es glatt.
Hier siehst du die Fotoserie:
Ablauf 6
Das Stoffteil 3a legst du unterhalb deines bereits genähten Stoffstücks an, nähst es fest, klappst es auf und streichst es glatt.
Hier siehst du die Fotoserie:
Ablauf 7
Wir kommen langsam zum Abschluss des Log Cabin Musters. Die letzte Reihe ist da und du legst noch einmal das Stoffteil 4b rechts an dein bereits genähtes Stoffstück an, nähst es fest, klappst es auf und streichst es glatt.
Ablauf 8
Das letzte Teil des Musters 4a legst du unterhalb deines Stoffstücks an, festnähen, aufklappen, glattstreichen. Fertig ist das Log Cabin Muster!
So wird aus dem Log Cabin Muster ein Lavendelsäckchen, Nadelkissen oder ein Kopfkissen für eine kleine Puppe
Dein Quadrat 5b für den Hintergrund hast du ja bereits zugeschnitten. Falls nicht, das Quadrat 5b hat eine Größe von 5 x 5cm.
Bitte schneide das Quadrat diagonal durch.
Dann faltest du es, wie auf dem Foto, machst mit den Fingern einen kleinen Knick in der Mitte der längsten Seite deines Dreiecks. Ich habe den Knick zusätzlich mit einem kleinen Bleistiftstrich markiert, damit du es auf dem Foto gut erkennst. Dein kleines Log Cabin Herz legst du bitte hochkant, das heißt, die Spitze mit dem kleinen Quadrat liegt oben mittig. Nun legst du das Dreieck rechts an das Herz an. Der Knick sollte jetzt auf der Höhe zwischen den Streifen 1b und 2b liegen. Bitte schau es dir auf dem Foto genau an.
Wundere dich nicht, dass das Dreieck größer als das Herz ist, wir schneiden es nachher alles zurecht. Jetzt nimmst du einfach die beiden Stoffteile und nähst sie, wie immer mit 0,75cm Nahtzugabe, zusammen. Dann faltest du das Dreieck wieder auf und streichst es mit den Fingern glatt.
Das Gleiche macht du mit dem zweiten Dreieck deines Stoffteils 5b. Du legst es diesmal an die linke Seite, der Knick liegt zwischen den Streifen 1a und 2a. Festnähen, umschlagen, glattstreichen.
Du weißt ja inzwischen sicher im Schlaf, wie es geht. 😉
Nun sollte dein Herz so aussehen:
Jetzt schneidest du den überschüssigen Stoff oben ab.
Dafür ist es sehr(!) wichtig, dass du die Nahtzugabe von 0,75cm für den oberen Rand berücksichtigst. Du misst diese 0,75cm ab der Mitte des oberen Quadrates.
Vielleicht zeichnest du dir die Linie, an der du schneiden möchtest, vorher mit einem Bleistift ein. Dann kannst du noch einmal überprüfen, ob es wirklich die richtige Stelle ist.
Oder wie meine Friseurin immer sagt:
„Abgeschnitten ist schnell. Falls es doch zu kurz ist, ist es schwierig, es wieder zu befestigen…“
So legst du das Patchwork Lineal an:
Du siehst hier im Detail, wo die Linie für die 0,75 cm Abstand liegt.
Jetzt hast du den oberen, überschüssigen Stoff abgeschnitten.
Jetzt nähst du den oberen Rand an. Ich habe für den Rand die gleiche Farbe wie für den Hintergrund verwendet. Du kannst natürlich auch eine andere Farbe wählen.
Du nähst den oberen Rand mit 0,75cm Nahtzugabe an. Wenn du genau genäht hast, dann siehst du, dass aus dem oberen Hintergrund Quadrat (5a) jetzt ein Hintergrund Dreieck wurde. Das ist genau so gewollt. Falls du nicht so exakt genäht hast, dann ist das dein persönlicher, künstlerischer, individueller Ausdruck! 😉
Der Rest ist jetzt einfach, weil du die Schritte bereits kennst.
Den linken und rechten Rand deines Log Cabin Herzes begradigst du jetzt ebenfalls. Denn daran nähen wir gleich die anderen Hintergrund Dreiecke.
Die Nahtzugabe misst du ab der oberen Ecke des Streifens 4a beziehungsweise 4b. Oder anders ausgedrückt, dort wo auf der linken Seite die Streifen 3a und 4a aufeinander treffen. Auf der rechten Seite sind es natürlich die Streifen 3b und 4b, die aufeinander treffen.
Dein Quadrat 5c für den unteren Hintergrund hat eine Größe von 7 x 7cm. Auch hier schneidest du das Quadrat diagonal durch.
Du brauchst diese entstandenen Dreiecke jetzt nicht zu falten beziehungsweise zu knicken oder mittig zu markieren. Ich habe die Dreiecke so groß gewählt, dass du etwas Spielraum beim Hin- und Herschieben des Dreiecks hast. Schau bitte, dass sie mittig zum linken beziehungsweise rechten Rand liegen. Dann nähst du sie links und rechts an. Ob du zunächst die linke oder die rechte Seite annähst, ist egal.
Wichtig ist, dass du zunächst eine Seite annähst, dann das Dreieck wieder auseinander faltest, mit den Fingern glatt streichst und danach erst die andere Seite annähst.
Auf dem nächsten Foto siehst du unten links noch die Klebepunkte. Bei solchen kleinen Näharbeiten verwende ich gerne einen wasserlöslichen Klebestift für Stoffe. Da ich vergessen hatte, dieses Foto zu machen, musste ich die Teile halt für das Foto nochmals auseinander nehmen... ;-)
So sieht es jetzt wahrscheinlich bei dir auch aus:
Du begradigst den linken und rechten Rand nochmals.
Dann nähst du den unteren Rand an.
Ich habe die Randstreifen absichtlich etwas größer gewählt. Das hat den Vorteil, dass du nicht so exakt nähen musst, sondern nach dem Nähen einfach den überschüssigen Rand jeweils abschneidest.
Jetzt nähst du den linken und rechten Rand an.
Danach schneidest du den überschüssigen Stoff ab. Bitte schau dabei, dass an den Seiten rechte Winkel, also 90 Grad Winkel sind und dass dein Herz in der Mitte gerade liegt. Dafür kannst du so viel vom Rand wieder abschneiden, wie du möchtest. Du siehst, kleinere Ungenauigkeiten lassen sich so wieder in Ordnung bringen.
Herzlichen Glückwunsch! Das Vorderteil, im Patchwork sagen wir "Top", ist fertig! Der Rest ist nun sehr einfach, quasi ein Näh-Spaziergang für dich. 😉
Bitte messe nun dein Vorderteil aus. Meines hat knapp die Größe 9,5 x 9,5cm.
Die gleiche Größe nimmst du für die Rückseite deines Lavendelsäckchens, Nadelkissens oder Puppenkissen.
Bitte lege nun die rechten, schönen Seiten nach innen und nähe die beiden Teile zusammen. An einer Seite lässt du bitte ein Stück offen, denn durch diese Öffnung wendest du gleich das Kissen.
Meine Öffnung war ca. 5cm groß. Wenn du sie etwas größer machst, ist das Wenden einfacher…
Damit die Naht den starken Zug beim Wenden aushält, verriegele ich die Naht an den Anfangs- und Endpunkten der Öffnung besonders gut.
An den Ecken des Stoffstücks, dort, wo sich keine Naht befindet, schneidest du bitte ein Eckchen ab. Das kannst du gut auf dem Foto erkennen. Dadurch gelingt es einfacher, nach dem Wenden die Ecken herauszuarbeiten.
Nachdem du es erfolgreich gewendet hast, fällst du jetzt deine Entscheidung, was du aus deinem Log Cabin Herz machen möchtest.
Für das Nadelkissen oder das kleine Kopfkissen für eine Anziehpuppe/Modepuppe kannst du es mit Resten vom Volumenvlies füllen. Du kannst natürlich auch andere Füllmaterialien nehmen, wenn du andere Vorlieben hast.
Vielleicht möchtest du auch mehrere Log Cabin Herzen nähen? Als kleine Präsente sind sie wunderbar geeignet. Mir macht es immer wieder großen Spaß, dass meine Stoffreste eine neue Verwendung finden und ich anderen Menschen damit eine kleine Freude machen kann.
Für ein Lavendelkissen nimmst du natürlich die gut getrockneten Lavendelblüten.
Bitte fülle nur so viel hinein, dass du die Öffnung noch bequem schließen und festhalten kannst. Denn diese Öffnung nähst du nach dem Füllen mit der Hand zu. Ich gebe zu, diese Arbeit mag ich überhaupt nicht…
Ich habe mich für ein Nadelkissen entschieden. Um dem Kissen ein wenig Individualität zu verleihen, habe ich nach dem Füllen einen Dekorand mit der Nähmaschine genäht.
Dafür war es wichtig, dass ich das Kissen nur wenig befülle, damit ich das Vlies im Kissen für das Nähen noch hin und herschieben konnte. Die Enden des Nähgarns ziehe ich zum Schluß mit einer Nadel nach innen.
Vielleicht möchtest du dein Kissen auch ein wenig verzieren?
Mein Nadelkissen ist fertig, ich hoffe, deines auch? Ich freue mich, wenn du dein Log Cabin Herz fotografierst und mir hier bei crazypatterns zeigst.
Viel Spaß beim Nähen und liebe Grüße
Chris