Ich zeige dir heute, wie du ein rundes Utensilo nähen kannst. Ganz nach Geschmack kannst du für dein Utensilo einen schlichten Stoff und eine dezente Farbe verwenden. Oder du entscheidest dich für farbenfrohe Stoffe und bringst damit nicht nur Ordnung, sondern direkt auch gute Laune in dein Zuhause.
Außerdem kannst du dein Utensilo, wie in meinem Beispiel, auch vor dem Nähen mit einer Applikation oder einem Plottermotiv versehen (hier kannst du meine Blumenapplikation finden).
Andere, schöne Möglichkeiten, dem Utensilo einen ganz eigenen Charakter zu verleihen, sind das Bemalen oder Bestempeln.
Diese Materialien benötigst du für ein Utensilo:
- Stoff für das Außenmaterial (Webware wie Baumwolle oder Leinen ist eine gute Option)
- Stoff für das Innenfutter (passend zum Außenstoff)
- Nähgarn
- Schere
- Stecknadeln oder Stoffklammern
- Nähmaschine
- Bügeleisen
- Maßband
- Stift oder Schneiderkreide
Die Größe bestimmen
Die Größe für dein Utensilo bestimmst du in der Breite anhand des Durchmessers. Du kannst als Schablone beispielsweise einen Teller oder eine Schüssel nehmen. Damit erhältst du bereits das Schnittteil für den Boden. Zudem benötigst du ein weiteres Schnittteil für die Seiten. Dessen Größe berechnest du nach dem Durchmesser des Kreises.
Die Länge des Seitenteils für dein Utensilo berechnest du mit der folgenden Formel:
d x pi (π≈3,14159)
Mein Utensilo hat beispielsweise einen Durchmesser von 13 cm. In diesem Fall berechne ich die Länge des Seitenteils wie folgt:
13 x pi (3,14159) = 40,8
Hinzugefügt habe ich zur Länge noch eine Nahtzugabe von 1,5 cm. Die 40,8 cm habe ich auf 41 cm aufgerundet. Mein Seitenteil hat also insgesamt eine Länge von 42,5 cm.
In der Höhe seid ihr ebenfalls flexibel. Diese könnt ihr völlig frei bestimmen. Für mein Utensilo mit Durchmesser von 13 cm habe ich beispielsweise eine Höhe von 15 cm gewählt. In diesem Fall bräuchtet ihr also die folgenden Schnittteile in den Beispielmaßen:
- Kreis mit 13 cm Durchmesser aus: Außenstoff, Innenstoff, Bügeleinlage
- Seitenteil mit den Maßen 42,5 cm x 15 cm aus: Außenstoff, Innenstoff, Bügeleinlage.
Stoff verstärken
Bevor du dein Utensilo nähen kannst, musst du den Stoff mit einer Bügeleinlage verstärken. Ich habe den Außenstoff verstärkt. Verwendest du einen Außenstoff, der nicht gebügelt werden kann, beispielsweise aus Kunstleder oder beschichteter Baumwolle, kannst du aber stattdessen auch den Innenstoff verstärken.
Zum Aufbringen der Bügeleinlage lege zuerst den Stoff mit der rechten Seite nach unten auf das Bügelbrett. Platziere dann die Bügeleinlage mit der beschichteten Seite nach unten auf den Stoff.
Stelle dein Bügeleisen entsprechend den Herstellerangaben ein (normalerweise mittlere Hitze). Fahre mit dem Bügeleisen langsam über die gesamte Fläche des Stoffs, um die Bügeleinlage zu aktivieren und mit dem Stoff zu verschmelzen. Achte darauf, etwa 10 Sekunden gleichmäßigen Druck auf jeder Stelle auszuüben und keine Bereiche zu übersehen.
Nachdem du den Stoff vollständig gebügelt hast, lasse ihn für einige Minuten abkühlen. Dadurch wird die Bügeleinlage richtig aushärten und eine feste Verbindung mit dem Stoff eingehen. Überprüfe den verstärkten Stoff, um sicherzustellen, dass die Bügeleinlage gleichmäßig und fest aufgebracht wurde. Wenn du Unebenheiten oder lose Stellen bemerkst, kannst du diese erneut bügeln, um sie zu korrigieren. Nachdem der Stoff vollständig abgekühlt ist und die Bügeleinlage fest sitzt, kannst du ihn weiterverarbeiten.
Utensilo nähen
1. Seitenteile nähen
Zuerst nähst du die kurze Seite der Seitenteile mit einem Geradstich zusammen, sodass sie zu einem Kreis geschlossen werden.
2. Boden nähen
Nun steckst du auf den Außenstoff rechts auf rechts den Kreis aus demselben Stoff. Die rechten Stoffseiten zeigen dabei aufeinander.
Beim Innenstoff gehst du genauso vor.
Nähe die Kreise an die jeweiligen Seitenteile. Das kann ja nach Größe des Utensilos etwas fummelig sein. Daher solltest du dir beim Nähen Zeit lassen und nicht zu schnell vorgehen.
Schneide die Nahtzugabe nach dem Nähen rundum mit einer Schere quer zur Naht ein. Auf diese Weise stellst du sicher, dass sich die Rundungen schön ausformen lassen.
3. Außen- und Innenstoff verbinden
Drehe nun den Außenstoff auf rechts. Den Stoff für das Innenteil lässt du auf links gedreht.
Ziehe das Innenteil über das Außenteil. Die rechten Stoffseiten schauen sich an. An der oberen Kante steckst du die beiden Stoffe zusammen. Lasse dabei eine Wendeöffnung frei.
Nähe nun die obere Kante deines Utensilos unter Auslassung der Wendeöffnung. Achte darauf, den Faden vor und nach der Wendeöffnung gut zu sichern. So verhinderst du, dass die Naht beim Wenden ausreißt.
4. Utensilo fertigstellen
Wende den Stoff im Anschluss durch die Wendeöffnung und forme das Utensilo schön aus.
Nun musst du nur noch die Wendeöffnung mit einer Zaubernaht per Hand schließen. Stelle dafür zunächst sicher, dass die Kanten gleichmäßig ausgerichtet sind und sich nicht verschieben. Fädele den Faden in die Nadel ein und mache einen Knoten in das Ende des Fadens.
Mit dem Nähen beginnst du an der rechten Seite der Wendeöffnung. Führe die Nadel von der Innenseite des Stoffs (Außenstoff) nach außen und ziehe den Faden durch. Steche mit der Nadel auf derselben Höhe in den gegenüberliegenden Stoff (Innenstoff) und führe sie auf derselben Seite wenige Millimeter weiter vorn (auf der Seite des Innenstoffs) wieder nach draußen.
Nun stichst du genau auf der gegenüberliegenden Seite wieder in den Außenstoff.
Diesen Vorgang wiederholst du. Betrachtest du den Faden siehst du, dass das Stichbild aussieht wie eine „Leiter“. Ziehst du den Faden fest, wird die Naht unsichtbar, daher wird dieser Stich auch „Zauberstich“ genannt.
Bist du am Ende der Wendeöffnung angelangt, sicherst du den Faden. Schon ist dein Utensilo fertig! Du kannst es in jeder beliebigen Größe nähen.
Auf diese Weise nähe ich mir beispielsweise auch gern Utensilos, die ich innen mit beschichteter Baumwolle versehe und als Blumenübertöpfe verwende. Aber Achtung: Die beschichtete Baumwolle hält zwar Wasser ab, die Naht ist aber nicht wasserdicht, es sei denn, sie wird entsprechend behandelt. Daher stelle ich unter die Pflanzen in meinen genähten Blumenübertöpfen immer auch einen Untersetzer.