Die Fake-Paspel setzt stylische Akzente. Sie bietet dir die Möglichkeit, sie in jeder möglichen Farbe zu gestalten, die Jersey-Stoffe hergeben. Damit ist die Farbauswahl deutlich größer als bei elastischen Paspeln, die du kaufen kannst. Wie du eine Fake-Paspel ganz einfach nähen kannst, erkläre ich dir daher nun Schritt für Schritt.
Was ist eine Fake-Paspel?
Eine Paspel ist ein schmales Band aus Stoff, das in die Nähte von Kleidungsstücken oder anderen Stoffobjekten eingesetzt wird, um sie zu verstärken oder zu dekorieren. Sie wird normalerweise entlang der Nahtzugabe platziert und mit ihr vernäht, wodurch ein akzentuierter Rand entsteht. Paspeln werden oft in der Schneiderkunst, im Polsterhandwerk und in der Möbelherstellung verwendet, um einen sauberen Abschluss an Nähten oder Kanten zu erzielen und gleichzeitig einen dekorativen Akzent zu setzen.
Eine Paspel enthält in der Regel eine Kordel, wodurch ihre typsiche Form entsteht. Bei einer Fake-Paspel nähst du allerdings keine Kordel ein. Dies hat den Vorteil, dass du hierfür einfach ein Jersey-Band verwenden und die Paspel sehr schmal gestalten kannst. Damit ist sie dezenter als wenn du eine Kordel verwendest, sorgt aber für ebenso schöne Akzente wie eine herkömmliche Paspel. Hinzu kommt, dass eine Paspel mit einer Kordel in ihrer Länge an Elastizität verlieren würde. Für das Nähen von elastischen Stoffen wie Jersey wäre sie damit nicht geeignet. Wenn du ein Sweatshirt, eine Sweathose oder ein Raglanshirt mit einer Paspel versehen möchtest, nutzt du also am besten eine Fake-Paspel.
Fake-Paspel zuscheiden
Bevor du die Fake-Paspel nähen kannst, musst du erst einmal wissen, wie lang sie sein soll. Dafür misst du die Naht, in die du die Fake-Paspel einnähen möchtest, aus. Ich habe die Fake-Paspel in mein Raglanshirt "Ruth" eingenäht. Dafür habe ich also die Länge der vorderen Schulternaht am Vorderteil gemessen.
Damit das Band an den Seiten gut abschließt, habe ich links und rechts eine Zugabe von einem Zentimeter dazugegeben. Als Breite sind drei Zentimeter ideal. Das Paspelband schneidest du so zu, dass sich der Stoff in der Länge dehnen lässt.
Paspelband einnähen
Das Paspelband faltest du nun längst so, dass sich die linke Stoffseite innen befindet. Die rechte Stoffseite ist also außen zu sehen.
Nun legst du es so an die Naht, dass die offene Kante mit der Naht abschließt. Stecke die Paspel also genau zwischen den zwei Stofflagen der genähten Naht zusammen. Die gefaltete Mitte der Paspel zeigt also nach innen.
An den Kanten musst du darauf achten, dass die Paspel vollständig mit der Kante abschließt. Am besten funktioniert dies, wenn sie etwas übersteht. Es ist einfacher, die Paspel mit etwas Überstand einzunähen und diesen dann abzuschneiden als Gefahr zu laufen, dass sie zu kurz gerät.
Zwischen den zwei zu nähenden Stofflagen "verschwindet" die Paspel also. Hast du die Naht genäht, siehst du die Fake-Paspel auf der rechten Stoffseite an der Naht hervorblitzen.
Nähst du den Stoff im Anschluss an den Kanten zusammen, wie dies bei einem Shirt der Fall ist, musst du darauf achten, dass die Fake-Paspel korrekt liegt.
Im Fall von meinem Raglanshirt zeigt die Rundung der Fake-Paspel also nach unten zum Körper hin. Die mit der Naht abschließende offene Kante zeigt nach oben zur Schulter hin. Auf diese Weise stellst du sicher, dass sich Paspel und Schulternaht später beim Tragen optimal an den Körper anpassen.
Und so kann ein Raglanshirt mit schmaler Fake-Paspel aussehen. Natürlich kannst du nicht nur Kleidungsstücke, sondern auch Accessoires aus elastischen Stoffen mit einer Fake-Paspel ausstatten, zum Beispiel wenn du dir einen ausgefallenen Scrunchie nähen möchtest.