Stoffreste in einer Applikation miteinander zu verbinden, funktionert natürlich nicht nur mit Vögeln. Du kannst dafür auch jedes andere geeignete Motiv nutzen. Ebenso vielfältig wie die Motive selbst sind auch die Methoden, die du dabei verwenden kannst. Ich zeige dir, wie du Stoffreste mit offenen Kanten applizieren kannst. Möchtest du die Applikation mit Vögeln so gestalten, dass die Kanten nicht ausfransen können, verwendest du statt der in der folgenden Anleitung beschriebenen Geradstiche einfach Zickzackstiche, die den Rand der Applikation umschließen.
Diese Materialien benötigst du für eine Applikation aus Stoffresten
- Vliesofix oder ein anderes Applikationsvlies
- Stoffreste zum Applizieren
- einen Trägerstoff, auf den die Applikation aufgebracht werden soll
- Bügeleisen
- Bleistift oder Kugelschreiber
- Schere
- Nähmaschine
- passendes Nähgarn
Als erstes benötigst du eine Applikationsvorlage. Du kannst dafür gern meine Vögel nutzen (mit einem Rechtsklick mit der Maus kannst du das "Bild in neuem Tab öffnen", von hier aus kannst du es dir ausdrucken) oder du verwendest ein eigenes Motiv deiner Wahl.
Schneide das Motiv aus und messe aus, wie groß der Stoff sein sollte, den du für das Motiv benötigst. Nach diesen Maßen schneidest du dir dann ein Stück vom Applikationsvlies zu. Ich bin dabei gern großzügig, um später freier genau die Stoffstellen für mein Motiv wählen zu können, die ich am schönsten finde.
Stoffreste auf das Applikationsvlies bügeln
Nimm nun den ersten Stoffschnipsel und beginne damit, ihn an der Ecke des Applikationsvlieses aufzubügeln. Aufgebügelt wird auf der Seite, die sich nicht wie Papier anfühlt, sondern die leicht glänzt und sich etwas rau anfühlt. Du musst dabei nicht bis zur Kante vorgehen, sondern kannst den Stoff lediglich an der Ecke etwas fixieren. Dann nimmst du den zweiten Stoffrest und legst ihn genau an die Kante vom ersten. Auf Wunsch können sich die Kanten der Stoffreste auch minimal überschneiden. Bügele nun beide Stoffreste auf. Achte hinsichtlich der Einstellung des Bügeleisens und der benötigten Zeit auf die Angaben des Herstellers des Applikationsvlieses, das du verwendest.
Auf diese Weise fährst du fort, bis dein ausgeschnittenes Applikationsvlies vollständig von Stoffresten bedeckt ist.
Applikation vorbereiten
Eine Seite von deinem Applikationsvlies ist nun also schon komplett mit Stoff bedeckt. Auf die andere Seite, die noch mit Papier bedeckt ist, bringst du nun den Applikationsmotiv auf. Ich habe dafür meine Vögel ausgeschnitten und als Schablone verwendet. Du kannst später in einer zweiten Schicht noch die Flügel aufbringen, darauf habe ich bei dieser Applikation aber verzichtet. Auch die Beinchen habe ich nicht mit ausgeschnitten, sondern sie später mit einigen Stichen gestaltet.
Achte beim Auflegen deiner Schablone darauf, dass das Motiv später spiegelverkehrt zu sehen ist.
Am besten funktioniert das Aufzeichnen mit einem Kugelschreiber. Du kannst aber auch einen Bleistift verwenden. Hast du das Motiv aufgezeichnet, schneidest du die Umrisse aus.
Und schon hast du dein Applikationsmotiv mit Vögeln, das du auf einen Trägerstoff aufbringen kannst.
Ich wollte die Vögel gern auf eine Reißverschlusstasche applizieren, daher habe ich mir den Stoff der Tasche vorab bereits in der richtigen Größe zugeschnitten.
Bereitest du deinen Trägerstoff entsprechend vor, kannst du besser entscheiden, wo du die Applikation platzieren möchtest.
Von der Rückseite des Applikationsmotivs ziehst du nun das Papier ab.
Platziere das Vogelmotiv auf der gewünschten Stelle des Trägerstoffs und bügele es auf. Lasse die Applikation im Anschluss gut auskühlen. Dann haftet sie besser und löst sich nicht, wenn du den Stoff weiterverarbeitest. Ist die Applikation ausgekühlt, kannst du sie aufnähen. Ich nutze dafür gern, wie bereits angedeutet, einen Geradstich. Möchtest du ein Ausfransen der Ränder verhindern, kannst du aber auch einen Zickzackstich verwenden. Dabei achtest du darauf, dass die Nadel einmal in die Applikation, bei den äußeren Stichen dicht daneben im Stoff einsticht. Je dichter dein Zickzackstich ist, desto besser sind die Ränder gesichert.
Meine Vögel haben noch gestickte Beinchen erhalten. Außerdem kannst du die Stoffreste sicherheitshalber ebenfalls mit einem Zickzackstich verbinden. Ich habe darauf verzichtet und stattdessen dekorative Federn gestickt, von denen einige die Kanten der Stoffreste miteinander verbinden. So ist die Applikation auch innerhalb des Motives "gesichert."
Eine Option, die du außerdem hast, bieten dir die Flügel, die die Applikationvorlage enthält. Diese könntest du als zweite Applikationsschicht aufbringen und dabei ebenso wie zuvor beschrieben vorgehen.
Meine Vögelchen haben auf einem kleinen Reißverschlusstäschchen ihre Bestimmung gefunden. Du kannst sie aber zum Beispiel auch auf Buchhüllen, Rucksäcken oder gar auf Kleidung platzieren.