Der Klingelball - ein Lieblingsspielzeug unserer Enkelkinder
Kleine Kinder lieben hübsche bunte Spielzeuge. Man kann sie als Massenware aus Plastik kaufen oder einfach selber machen. Mein Klingelball hat in unserer Familie schon eine lange Tradition. Ich habe ihn vor 5 Jahren für meinen Enkelsohn Oskar gehäkelt. Der Ball ist schön weich und fluffig. Man kann mit ihm nach Herzenslust spielen, kullern, werfen und sogar nach dem Spielen das müde Köpfchen darauf ablegen.
Alle spielen gern mit diesem Ball: mein Enkel Oskar, seine Eltern und wir Großeltern. Und mittlerweile auch die kleine 2-jährige Lisann. Aber wie das bei Kindern so ist, was der eine hat, will der andere dann auch jetzt haben. Ja, man kann damit natürlich auch prima zusammen spielen. Aber manchmal braucht jedes Kind seinen eigenen Ball, um seine Spielideen auszuprobieren. Und uns kostet ein zweiter Ball ja nur etwas Garn und ein bisschen Häkelarbeit oder? Wenn man nur alle Wünsche der Kinder so leicht erfüllen könnte.
Den Ball kann man sich gegenseitig zukullern oder den anderen damit abwerfen oder auch Zielwurf in eine große Schüssel üben. Der 100 g leichte und weiche Ball tut ja nicht weh, wenn man ihn abbekommt. Und nervigen Krach macht er - zur Freude der Eltern - auch nicht. Ich denke, den Kindern fällt da immer was ein, was sie mit einem weichen Klingelball spielen können.
Und damit sich die Geschwister künftig nicht mehr um einen Ball streiten müssen, habe ich für Lisann einen eigenen in "Mädchenfarben" gehäkelt. Und weil Ihr ihn nach dem Lesen meines Beitrages bestimmt auch für Eure Kinder oder Enkel oder als Geburtstagsgeschenk für ein anderes Kind häkeln möchtet, habe ich dieses Mal die Arbeitsschritte für Euch notiert und fotografiert. So könnt Ihr ihn ganz leicht nacharbeiten.
Ich wünsche Euch viel Freue beim Mitmachen, verschenken und damit spielen. Hier das frisch gehäkelte Exemplar:
Das Besondere an dem Ball ist, dass er nicht nur ganz bunt, weich und in der Waschmaschine waschbar ist, sondern, dass er bei jeder Bewegung leise klingelt. Das kommt daher, weil er in seinem Inneren ein paar Glöckchen in der Füllung eingearbeitet bekommen hat. Ich sammle an Ostern immer rund herum die Glöckchen vom „Milka-Schokohasen“ ein (mittlerweile muss ich nicht mehr fragen, sie werden automatisch für mich gesammelt, damit kann man wunderbar basteln, muss man ja nicht wegwerfen) und verwende sie z. B. hier als klingende Füllung. Das Klingeln des Balles hat ihm den Namen "Klingelball" in unserer Familie eingebracht.
Da die kleinen Schokoschnuten sich schon mal auf dem Ball verewigen, wurde er natürlich schon mehrmals gewaschen. Das geht ganz problemlos, er ist noch wie neu und wahrscheinlich hält er noch Jahrzehnte. Welches Spielzeug kann das schon von sich behaupten?
Es geht los!
Material:
100 g Bunte Wollreste in gleicher Fadenstärke, z. B. die türkische Wolle
- „ALIZE Sekerim“ Baby uni (100 % Acryl, 100 g/320 m – meine Wahl) oder etwas dicker
- „ALIZE Cotton Baby Soft“ (50 % Baumwolle, 50 % Polyacryl, 100 g (270 m) oder die preiswertere Alternative aus Deutschland:
- „Bravo“ (100 % Polyacryl, 50 g/133 m) oder etwas fester und griffiger:
- „ Catania“ (Baumwolle, 50 g/125 m) oder
- einfach bunte Garne aus Eurem Restekorb
Alle Garne sollen die gleiche oder annähernd die gleiche Stärke haben. Die Farben sollen gut miteinander harmonieren.
Anmerkungen zur Garnauswahl:
Mein Ball habe ich mit dünnem Acrylgarn (100 g/320 m) gehäkelt. Für Kleidung würde ich kein Acrylgarn verwenden, da würde man drin schwitzen, aber für ein Spielzeug finde ich das eine gute Wahl. Das Acrylgarn ist besonders weich, farbtreu und pflegeleicht. Hier sehen die Häkelmaschen von der Optik her etwas weicher aus, deshalb verzeiht das Garn auch ungleichmäßige Häkelmaschen wie sie manchmal noch bei Anfängern vorkommen ;-)
Das Baumwollgarn finde ich persönlich etwas fest im Griff und nicht so kuschelig. Dafür ist es allerdings kochfest. Vielleicht habt Ihr auch ein schönes Mikrofasergarn, das hat immer eine schöne glänzende Struktur. Schaut einfach mal in Eurem Restekorb nach. Da finden sich bestimmt ein paar Knäule, die laut "Nimm mich" rufen.
Für die Fotos in der Anleitung habe ich Baumwollgarn verwendet, damit Ihr die Maschen besser erkennen könnt. Meine gehäkelten Bälle habe ich aber alle mit weichem Acrylgarn gehäkelt, das finde ich einfach kuscheliger beim Anfassen und Spielen.
Im Prinzip könnt Ihr also alle Garne nehmen, die ungefähr zur Nadelstärke 2,5 bis 3,5 passen, die gut miteinander harmonieren und die Euch natürlich gefallen. Wenn der Ball für Kinder ist, sei Euch noch angeraten, eher helle leuchtende fröhliche Farben zu wählen. Schwarz, Grau, Braun, Beige, Anthrazit sind bei Kindern nicht so angesagt. Vielleicht lasst Ihr sie auch einfach mit aussuchen? Dann wird es für sie noch spannender zu beobachten, was aus ihrer ausgesuchten Wolle wird.
Weiterhin brauchen wir:
- synthetische Füllwatte (Polyester, waschbar)
Hier geht auch die Microfaserfüllung aus alten Kopfkissen, wenn diese Kissen denn waschbar waren. Ich sammle die Füllungen aus ausgedienten Kopfkissen immer. Damit kann man prima alles Mögliche ausstopfen, was man gewerkelt hat. Muss man ja nicht neu kaufen, wenn man alte Sachen recyeln kann.) - mindestens 5 kleine Glöckchen (vom Schokohasen) oder 1 bis 2 größere Glöckchen oder auch eine alte Babyrassel
Ihr könnt halt alles nehmen, was klingelt oder schellt und nicht zu groß ist - Stopfnadel
- Schere
Maschenprobe
Eine Maschenprobe ist nicht erforderlich. Je nach verwendetem Garn und Eurem persönlichen Häkelstil wird der Ball etwas kleiner oder größer. Je feiner die Wolle ist, je kleiner wird der Ball. Je dicker Eure Wolle ist, je größer wird der Ball. Mein Ball mit dem etwas dünneren Acrylgarn (100g / 320 m Lauflänge) hat einen Durchmesser von ca. 14 cm und einen Umfang von 42 cm. Er passt genau in meine Hand. Eine schöne Mittelgröße würde ich sagen, nicht zu groß und nicht zu klein.
Den ersten Klingelball habe ich allerdings aus etwas dickerem Acrylgarn (Bravo, Polly und Lisa, 50 g / ca. 130 m Lauflänge) gehäkelt. Deshalb ist er etwas größer. Aber wie Ihr seht, kann man auch damit prima spielen.
Für den Klingelball benötigen wir 12 Stück „African Flowers“. Das sind kleine 5-eckige Häkelblumen. Für eine Häkelblume brauchen wir jeweils 4 Farben.
Häkelschema
Wer möchte und kann, darf gern nach dem Häkelschema arbeiten:
Und für alle, die eine geschriebene und bebilderte Anleitung bevorzugen, geht es hier weiter ...
Anleitung Häkelblume
Abkürzungen
LM = Luftmasche
KM = Kettmasche
FM = Feste Masche
St = Stäbchen
Runde 1
Wir starten mit 5 Luftmaschen. Wir schließen die Runde mit 1 KM.
Runde 2 – gleiche Farbe wie Runde 1
3 LM als Ersatz für das 1. Stäbchen,
dann weiter in den LM-Ring häkeln: 1 St, 1 LM, 2 St, 1 LM, 2 St, 1 LM, 2 St, 1 LM, 2 St, 1 LM
Wir schließen die Runde mit 1 KM in das erste LM-St der Runde.
Runde 3 – neue Farbe
3 LM als Ersatz für das erste Stäbchen, 1 St, 1 LM, 2 St in den aktuellen 1. LM-Bogen der Vorrunde, es folgen ...
2 ST, 1 LM, 2 St in den 2. LM-Bogen,
2 St, 1 LM, 2 St in den 3. LM-Bogen,
2 St, 1 LM, 2 St in den 4. LM-Bogen,
2 St, 1 LM, 2 St in den 5. LM-Bogen.
Wir schließen die Runde mit 1 KM in den Rundenbeginn.
Jetzt können wir schon die 5 kleinen Blütenblätter sehen, die sich gleich noch mehr entfalten werden.
Runde 4 - gleiche Farbe wie Runde 3
Wir befinden uns im 1. LM-Bogen der Vorrunde. Wir häkeln 3 LM als Ersatz für das erste St, dann weitere 6 St in den gleichen LM-Bogen. Das ist quasi unser erster Blütenbogen.
Dann geht es wie folgt weiter mit ...
7 St in den 2. LM-Bogen,
7 St in den 3. LM-Bogen,
7 St in den 4. LM-Bogen,
7 St in den 5. LM-Bogen.
Wir schließen die Runde mit 1 KM in das erste LM-Stäbchen der Runde.
Ihr seht, unsere 5 Blütenblätter sind schon deutlich zu erkennen. Wer mag, könnte nach den einzelnen Runden auch die nicht mehr benötigten Fadenreste schon auf der linken Seite der Blüte vernähen. Dann würden sie bei der weiteren Arbeit nicht im Weg sein.
Runde 5 - neue Farbe
Wir behäkeln nun die 5 Blütenbögen mit festen Maschen.
Wir starten an einem Blütenbogen und häkeln 7 feste Maschen.
Danach kommt 1 tiefer gestochenes Stäbchen. Für das Stäbchen umstechen wir den Hohlraum von Runde 3.
Es geht weiter mit ...
7 FM auf den 2. Blütenbogen, 1 tiefer gestochenes Stäbchen,
7 FM auf den 3. Blütenbogen, 1 tiefer gestochenes St,
7 FM auf den 4. Blütenbogen, 1 tiefer gestochenes St,
7 FM auf den 5. Blütenbogen, 1 tiefer gestochenes St.
Wir schließen die Runde mit 1 KM in den Rundenbeginn.
Runde 6 - neue Farbe
Wir starten an einem Blütenbogen.
Wir häkeln 3 LM als Ersatz für das 1. St.
Dann häkeln wir ...
2 St, 2 St in eine Masche, 7 St, 2 St in eine Masche, 7 St, 2 St in eine Masche, 7 St, 2 St in eine Masche, 7 St, 2 St in eine Masche, 4 St.
Wir schneiden den Faden ab.
Wir vernähen den Faden unsichtbar. Das geht so:
Wir stechen von hinten nach vorne durch die erste Häkelmasche der Runde. Wir führen die Nadel von oben nach hinten durch die letzte Häkelmasche der Runde. Wir vernähen den Faden auf der Rückseite. Die "Nahtstelle" ist nun ganz unauffällig.
Dann vernähen wir auch alle weiteren Fäden auf der Rückseite, soweit wir das nicht schon vorhin gemacht haben. So schaut unsere erste fertige Häkelblume aus:
Auch Ihr haltet jetzt Eure erste Häkelblume in den Händen und könnt nun beurteilen, wie sie Euch gefällt. Bevor wir nun gleich 11 weitere ihrer Art häkeln, machen wir uns nochmal kurz Gedanken über das Garn.
Mein oben gezeigtes Muster für die Anleitung habe ich mit Baumwollgarn gehäkelt, damit Ihr alle Maschen deutlich erkennen könnt.
Ihr könnt den Klingelball aber aus Polyacrylgarn häkeln. Bei Baumwolle sieht man immer sehr genau die Maschen und die Häkelstruktur. Wenn man dagegen das weichere Acrylgarn nimmt, ist das Maschenbild etwas unschärfer, die Konturen verschwimmen leicht. Für Häkelanfänger oder Perfektionisten oder Menschen, die es gern "kuscheliger" lieben, wäre also Acrylgarn die bessere Wahl.
Damit wird der Ball auch weicher, einfach weil die Wolle weicher ist. Damit Ihr Euch das besser vorstellen könnt, habe ich zum Vergleich mal eine Häkelblume aus Acrylgarn gehäkelt. Die Blume links im Bild ist unsere aus Baumwollgarn gehäkelte, die rechte ist aus Acrylgarn. Der Größenunterschied ergibt sich aus der unterschiedlichen Lauflänge meiner verwendeten Garne. Mit dem Baumwollgarn würde der Ball somit etwas größer werden, einfach weil mein Baumwollgarn etwas dicker ist. Aber ein Ball muss ja keine bestimmte Größe haben. Insofern würde ich die Größe hier vernachlässigen und das Material eher danach auswählen, welches sich angenehmer anfasst. Wenn die Kinder mit dem Ball spielen sollen, muss er sich in erster Linie gut anfühlen.
Jetzt geht es weiter!
Wir haben uns nun für dieses oder jenes Garn entschieden. Wir häkeln nun 11 weitere Blüten wie oben beschrieben. Jede Blüte könnt Ihr nach Belieben farblich gestalten. Ich wollte es so, dass meine Blüten alle einen weißen „Blütenkelch“ (Runde 1 und 2) haben und niemals einen weißen Rand (Runde 6). Dies deshalb, weil ich meine 12 Blüten gleich mit weißem Garn zusammenhäkeln werde. Ein weißer Rand und zugleich eine weiße Naht hätte mir nicht gefallen. Aber das ist reine Geschmackssache. Wie immer gilt: Erlaubt ist alles, was Euch oder den Kinern gefällt!
Wir haben nun 12 Häkelblumen:
Wir suchen uns nun 6 Blüten aus. Wir schauen auf die linke Seite (Rückseite) der Blüten. Wir legen eine Blüte in die Mitte und an die 5 geraden Seiten legen wir eine weitere Blüte an.
Wir häkeln nun die Seiten, wo die 5 äußeren Blüten auf die mittlere Blüte treffen, zusammen.
Wir nehmen uns die mittlere Blüte und eine weitere. Wir legen sie so zusammen, dass die beiden schönen Seiten nach innen zeigen.
Wir häkeln beide Blüten an einer Geraden mit festen Maschen zusammen. Wir unterstechen jeweils die Maschen der letzten Runde 6 der beiden Blüten. Wir häkeln von einer Ecke des Fünfecks bis zur nächsten Ecke des Fünfecks.
So schaut das dann gehäkelt aus. Wir schauen hier auf die linke Seite (spätere Rückseite) unseres Werkes.
Wenn wir unser Werk umdrehen und auf die schöne Seite schauen, sehen wir auch, wie unauffällig und doch dekorativ unsere Häkelnaht ist. Bei mir ist sie weiß, was gut mit den weißen Mitten meiner Blüten harmoniert.
Wenn wir 1 Blüte angehäkelt haben, nehmen wir uns die nächste Blüte und häkeln diese wiederum von Ecke zu Ecke an die Mittelblüte an.
Das machen wir mit den anderen 3 Blüten ebenfalls so. Danach schneiden wir den Faden ab und vernähen Fadenanfang und Fadenende in der gehäkelten Runde.
Jetzt nehmen wir uns die anderen 6 Blüten und wiederholen das Ganze. Am Ende haben wir zwei große Blüten mit 5 angehäkelten Blütenblättern.
Nun nehmen wir uns eine der beiden großen Blüten. Jetzt häkeln wir die 5 kurzen offenen Seiten zusammen. Für jede Naht nehmen wir einen neuen Faden. Das kann man leider nicht anders verbinden. Müsst Ihr halt am Ende ein bisschen mehr Fäden vernähen, aber wenn man ein Ziel vor den Augen hat, nimmt man das in Kauf oder?
Mit etwas Phantasie betrachtet haben wir nun einen halben Ball.
Mit der anderen großen Blüte machen wir das ganz genauso. Dann vernähen wir alle Anfangs- und Endfäden.
Auf dem Foto habe ich meine 2 halben Bälle auf rechts gedreht. So kann ich mir besser vorstellen, wie sie am Ende aussehen werden. Die weißen Nähte vom Zusammenhäkeln treten später durch das Ausstopfen des Balles noch stärker hervor.
Jetzt häkeln wir die beiden halben Bälle auf links zusammen. Die spitze Ecke einer Häkelblume des eines Balles trifft dabei in die Kerbe zwischen zwei Häkelblumen des anderen Balles.
Wir lassen zu Beginn einen Faden von ca. 30 cm hängen. Wir häkeln nun fast rundherum beide Ballhälften zusammen. Das "fast" deshalb, weil wir ja noch eine Öffnung zum Befüllen der Ballhülle brauchen.
Am Ende haben wir noch 1 spitze Ecke und 1 Kerbe offen.
Wir schneiden den Faden auf 30 cm ab und ziehen ihn durch die letzte Häkelmasche, damit sich die Häkelnaht nicht auflöst. Wir drehen unseren Ball auf rechts.
Nun stopfen wir die Polyesterwatte in den Ball. Der Ball soll etwa halb voll befüllt werden.
Danach legen wir die Glöckchen auf die Watte. Ich habe hier 5 kleine Glöckchen vom "Milka-Schokohasen" genommen. Das ergibt ein leises Gebimmel. Die Polyester-Füllwatte dämpft das Geräusch ja noch. Wer es lauter haben möchte, nimmt entweder mehr kleine oder größere Glöckchen bzw. Schellen. Die gibt es in 1-Euro-Läden, im Bastelladen oder bei Ama...on in verschiedenen Ausführungen.
Die Glöckchen müssen aber geschlossen sein, sodass der Klöppel darin frei schwingen und an die Seitenwände anschlagen kann. Man könnte auch eine ausgediente Kinderrassel nehmen. Ihr müsst mal schauen, was sich da Passendes in Eurem Haushalt findet. Es muss auch in Eurem Ohr angenehm klingen.
Wenn Ihr nur eine offene Glocke (also Format Kirchenglocke, nur in klein) habt, könntet Ihr diese vor dem Einsetzen in den Ball mit Draht umwickeln. Das Ziel hierbei ist es, dass der Glockenklöppel sich frei bewegen und somit ungehindert an die Seitenwände anschlagen kann. Ohne den "Metallkäfig" würde die reingestopfte Watte den Klöppel an der Bewegung hindern.
Probiert es mit Euren "Klanginstrumenten" einfach mal aus und macht eine Hörprobe – auch mit gestopften Ball. Alles, was klingelt und für Euer Ohr angenehm ist, darf ins Innere des Balles. Es wird rundherum von der Füllwatte umschlossen und sicher im Inneren des Balles gehalten.
Bei meinen kleinen 5 Glöckchen sind die Klöppel frei schwingend geschützt im runden Glockengehäuse. Die Watte kann sie also nicht am Schwingen und Klingeln hindern. Ein Glöckchen allein würde man aber nicht hören, bei der kleinen Größe müssen es schon ein paar mehr (5 bis 10) sein. Ich hatte nur noch 5 vorrätig und wollte nicht bis nächstes Ostern warten :-)
Wir stopfen weiter Polyesterwatte in den Ball. Die Glöckchen befinden sich im Inneren des Balles. Eine Hörprobe zeigt Euch, ob es klanglich so bleiben kann oder ob Ihr noch etwas nachbessern müsst. Das Klingeln macht - neben der Buntheit - den besonderen Reiz dieses Balles aus. Deshalb müsst Ihr darauf besonderen Wert legen.
Wenn der Ball schön rund gestopft ist – ja, auch von unten schauen, damit er hier nicht platt ist – nähen wir die noch offenen Kanten zu. Dafür haben wir vorhin die beiden 30 cm-Fäden hängen lassen. Wir nähen jeweils von außen zur Kerbe hin die Öffnung zu. Optisch unterscheiden sich die genähten Maschen kaum von den gehäkelten.
Wenn Ihr nur noch 2 cm offen habt, stopft Ihr nochmal Watte nach. Dann nähen wir auch den Rest zu und vernähen die Fäden unauffällig.
Fertig ist unser Klingelball, mit dem man wunderbar spielen kann. Er ist ganz leicht und fluffig. Es tut auch nicht weh, wenn man damit getroffen wird. Mein Ball wiegt nur 111 g. Der Durchmesser beträgt 14 cm und sein Umfang ist 42 cm – jedenfalls bei mir. Bei Euch kann die Größe je nach verwendetem Garn und persönlichem Häkelstil abweichen.
Der Ball kann bei Bedarf in der Waschmaschine gewaschen werden. Bei mir kommt er dafür immer in ein Wäschesäckchen. Ich wasche ihn mit Feinwasch- oder Colorwaschmittel, nehme eine niedrige Schleuderdrehzahl und lasse ihn später einfach an der Luft trocknen.
Und zum Schluss noch einmal ein Foto vom ersten Klingelball in Aktion. Den gibt es sogar heute noch. Er wird wohl in der Spielzeug-Erinnerungskiste der Enkelkinder landen. Vielleicht zeigen sie ihren Kindern später mal den Ball, mit dem sie als kleine Kinder so gern gespielt haben ...und den die Oma Ina gehäkelt hat :-) Wer weiß, das Potenzial dafür hat er jedenfalls. Und er ist ein Unikat! Genauso einen hat kein anderes Kind auf der Welt. Es ist eine eben liebevolle persönliche Handarbeit, die keine Maschine der Welt produzieren kann. Auch deshalb ist der Klingelball etwas ganz Besonderes.
Na, habt Ihr Lust bekommen? Möchtet Ihr auch einen für Eure Kinder oder Enkel häkeln? Dann bitteschön. Sucht Euch schöne bunte Wollreste aus und legt los. Auch Kindergärten oder Kindertafeln freuen sich über solche schöne einzigartige und besondere Spielzeuge.
Ich wünsche Euch viel Freude mit der Anleitung.
Ich bedanke mich für Euer Interesse und Eure Aufmerksamkeit und hoffe, Euch hat meine Häkelanleitung gefallen. Wenn Ihr meinen Stil mögt und Lust auf mehr kreative Ideen von mir habt, kommt mich gern auf meinem Blog oder in meinem Shop besuchen. Bei Fragen könnt Ihr mich auch gern persönlich anschreiben.
Über ein kleines Dankeschön für meine Arbeit, einen netten Kommentar oder eine kleine Plauderei hier unter diesem Blog würde ich mich freuen.
Herzliche Grüße von Ina