Patchwork-Weihnachtskalender
So könnte er ausschauen:
Dieser Weihnachtskalender wird Euch gefallen!
Ihr könnt nach Lust und Laune und eigenem Können aus 5 verschiedenen Taschen-Modellen wählen und die 24 Weihnachtstaschen nach Belieben häkeln, stricken, kombinieren, arrangieren und dekorieren. Jeder Kalender wird somit ein Unikat und genau so, wie Ihr ihn schön findet. Meine Anleitung ist eine mögliche Variante und zeigt Euch, wie es grundsätzlich geht – lässt aber Platz für eigenes Gestalten. Ich wünsche Euch viel Freude mit der Anleitung und schöne Ergebnisse!
Hier das Wichtigste in Kürze:
- Der Kalender wird mit Fransen ca. 66 x 37 cm groß.
- Die gehäkelte Rückwand hat Platzhalter für 24 Taschen.
- Die 24 Taschen befinden sich immer genau parallel über- und nebeneinander.
- Ihr habt 5 verschiedene gestrickte und gehäkelte Taschen-Modelle zur Auswahl.
- Ihr könnt das Taschen-Modell, die Anzahl je Modell und die Anordnung der Taschen auf der Rückwand frei wählen und kombinieren.
- Die Einsteckschilder mit den Zahlen 1 bis 24 sind als Druckvorlage dabei.
- Die Gutscheine zum Befüllen der Taschen sind als Druckvorlage dabei.
Was bedeutet „Patchwork-Weihnachtskalender“?
- Die aus festen Maschen gehäkelte Rückwand dieses Kalenders hat 24 vordefinierte Stellen, wo die 24 Weihnachtstaschen angebracht werden. Durch eine spezielle Häkelmethode befinden sich die Taschen immer genau parallel über- und nebeneinander. Man muss nichts rechnen und ausmessen.
- Je nach Vorliebe und Können kann man aus 5 unterschiedlichen gehäkelten oder gestrickten Taschen-Modellen auswählen:
- Modell 1 – Gehäkelt aus festen Maschen und Bravo-Garn
- Modell 2 – Gehäkelt aus Stäbchen und dünnerem Garn
- Modell 3 – Gestrickt im Muster Kraus rechts aus dünnem Garn
- Modell 4 – Gestrickt im Muster Kraus rechts mit 4-fädigem Sockengarn
- Modell 5 – Gestrickt im großen Perlmuster
- Die Menge je Taschen-Modell kann man frei wählen. Auch 24 Gleiche wären möglich. Wenn jemand z. B. gern häkelt, aber nicht gern strickt, könnte er alle seine Taschen nach Modell 1 aus festen Maschen häkeln. Alle anderen Taschenmodelle bräuchte er dann nicht zu beachten. Und wer lieber strickt, lässt die gehäkelten Modelle außer Acht.
- Das verwendete Material für die Taschen kann man individuell wählen, es gehen auch kleine Reste.
- Die Anordnung der 24 Taschen kann man selbst bestimmen.
- Die Fransen kann man machen, muss man aber nicht.
Materialien
- Für die Rückwand: ca. 150 g „Bravo“-Wolle von Schachenmayr
(Farbe 00002, naturfarben-meliert oder andere bevorzugte Farbe, Lauflänge: 133 Meter/50 g) - Für die 24 Taschen insgesamt ca. 50 g verschiedene Wollreste
(z. B. Bravo-Wollen: Farbennummern 08267, 08312, 08224, 08197) und andere Wollen, die farblich zueinanderpassen. - Häkelnadeln ca. Nr. 3,5 (für die Bravo-Wolle) und ca. Nr. 2 (für die dünneren Garne)
- Stricknadeln ca. Stärke 2 und 3
- Stopfnadel, Schere
- 32 Sicherheitsnadeln als Markierhilfen
Maschenprobe häkeln
Wenn ich mit Bravo-Wolle 10 × 10 cm feste Maschen (Häkelnadel 3,5) häkele, komme ich auf 20 Maschen und 20 Reihen.
Wenn Eure Maschenprobe abweicht, müsst Ihr entweder eine kleinere oder eine größere Häkelnadel verwenden.
Maschenprobe stricken
Wenn ich mit Bravo-Wolle 10 × 10 cm im Muster Kraus rechts (Stricknadel Stärke 3) stricke, komme ich auf 19 Maschen und 38 Reihen (bzw. 19 Doppelreihen – die lassen sich besser zählen).
Kraus rechts stricken heißt: Hinreihe = rechte Maschen stricken, Rückreihe = rechte Maschen stricken.
Wenn Eure Maschenprobe abweicht, müsst Ihr entweder eine kleinere oder eine größere Stricknadel verwenden.
Jetzt geht’s endlich los …
Rückwand
Wir häkeln in Hin- und Rückreihen. Am Anfang einer jeden Reihe machen wir 1 Steiger-Luftmasche, um auf die Arbeitshöhe der neuen Reihe zu kommen. Diese Masche ist eine Hilfsmasche und zählt bei den Maschenangaben nicht mit.
Wir schlagen 73 Luftmaschen an.
Reihe 1 bis 6
Wir häkeln 6 Reihen: 1 Steigerluftmasche (= StLM), 73 feste Maschen (= FM).
Reihe 7 (Hinreihe)
Wir häkeln: 1 StLM, 5 FM, dann 12 FM, bei denen wir nur das hintere Maschenglied behäkeln.
Diese Sorte Maschen nenne ich künftig nur noch FMH.
Danach wiederholen wir noch dreimal: [5 FM und 12 FMH].
Es folgen noch 5 FM, dann ist die Reihe zu Ende.
Ihr seht, dass bei den 12 FMH-Maschen das unbehäkelte Maschenglied übrig ist, das brauchen wir später zum Anhäkeln der Taschen.
Bei den 12 FMH-Maschen kennzeichnen wir jeweils das vordere Maschenglied der 1. und der 12. Masche mit einer Sicherheitsnadel.
Ihr solltet nun 8 Sicherheitsnadeln gesetzt haben.
Reihe 8 bis 21
Wir häkeln 13 Reihen wie folgt: 1 StLM, 73 FM.
Reihe 22
Wir wiederholen Reihe 7.
Die Maschenzahlen (5, 12, 5, 12, 5, 12, 5, 12, 5) müssen immer genau aufgehen – es sind zusammen immer genau 73. Bitte ab und an mal kontrollieren, ob Ihr noch Eure 73 Maschen habt. Dies ist auch deshalb wichtig, damit die Taschen später alle genau parallel übereinanderliegen.
Pro Reihe setzen wir wieder 8 Sicherheitsnadeln.
Reihe 23 bis 36
Wir häkeln 13 Reihen wie folgt: 1 StLM, 73 FM.
Reihe 37
Wir wiederholen Reihe 7.
Wir häkeln weiter in diesem Rhythmus, bis wir insgesamt 6 Reihen mit Sicherheitsnadeln haben.
Das Werk endet mit 13 Reihen FM. Den Faden nicht abschneiden. Wir verwenden ihn gleich für den nächsten Arbeitsschritt.
Jetzt häkeln wir die erste Schlaufe zum Aufhängen des Kalenders. Wir befinden uns auf der Vorderseite.
Wir häkeln 30 Reihen (wieder Hin- und Rückreihen) mit je 1 StLM und 17 FM.
Danach den Faden lang abschneiden.
Wir klappen die Schlaufe um und nähen sie auf der Rückseite an die letzte Reihe unserer Rückwand fest.
Die gleiche Schlaufe arbeiten wir auf der anderen Seite der Rückwand.
In die Mitte häkeln wir zwei weitere Schlaufen über je 12 Maschen. Der Abstand zwischen den Schlaufen beträgt je 5 Maschen. Die Schlaufen verlaufen also parallel zu unseren Sicherheitsnadeln.
Durch die Schlaufen ziehen wir später unseren dekorativen Ast zum Aufhängen des Kalenders.
Unsere Rückwand ist damit fertig. Nun machen wir uns an die 24 Taschen.
Ich stelle Euch im Folgenden 5 verschiedene gehäkelte oder gestrickte Taschen-Modelle vor. Ihr könnt die Farben, das Taschen-Modell, die Menge der Taschen sowie ihre Anordnung auf der Rückwand frei wählen. Die Farben sollten farblich zur Rückwand und den anderen Taschen passen. Ich habe mich für zurückhaltende Farben in Weiß, Wollweiß und verschiedenen Brauntönen entschieden. Es genügen kleine Wollreste, da die Taschen mit ca. 6 cm x 4 cm nicht sehr groß sind.
Für alle Garne, die Ihr verwendet, solltet Ihr vorher eine Maschenprobe machen, damit alle Taschen gleich groß werden. Eine Tasche ist bei mir ca. 6 cm breit und ca. 4 cm hoch. Meine verwendeten Garne sind nur Beispielgarne, einige meiner Garne gibt es gar nicht mehr zu kaufen. Euer Reste-Wollkorb verbirgt sicherlich andere wunderbare Schätze.
Wir behäkeln bzw. bestricken je Tasche die 12 Maschen zwischen zwei Sicherheitsnadeln. Deshalb war die akkurate Kennzeichnung mit den Sicherheitsnadeln vorhin so wichtig – das spart uns jetzt mühsames Auszählen und garantiert, dass die Taschen genau parallel neben- und übereinander angeordnet sind.
Taschen-Modell 1
Gehäkelt mit festen Maschen
"Bravo" von Schachenmayr, Farb-Nr. 08312, LL 133 Meter/50 g, braun (oder anderes Garn mit gleicher Lauflänge)
Die Maschenprobe für das Bravo-Garn ist hier nicht erforderlich, da wir mit diesem Garn bereits eine Maschenprobe für die Rückwand gemacht hatten.
Wir arbeiten in Hin- und Rückreihen.
Hinreihe
Zum Eingewöhnen und Erklären der Vorgehensweise gebe ich Euch den Platz der ersten Tasche vor.
Wir beginnen ganz rechts außen, genau bei der ersten Sicherheitsnadel von rechts unten.
Wir häkeln 12 FM in die einzelnen, vorn liegenden 12 Maschenglieder, die wir vorhin nicht behäkelt haben. Die 12. Masche ist genau die, in der die zweite Sicherheitsnadel hängt.
Wir arbeiten von rechts nach links.
Danach wenden.
Rückreihe
Wir häkeln 1 StLM und dann 12 FM, und zwar nur in das vordere Maschenglied der Reihe. Das gibt der Tasche später eine schöne Kante und die Tasche sieht aufgesetzt aus.
Wir häkeln nun noch weitere 7 Reihen wie folgt: 1 StLM, 12 FM.
Wir schneiden den Faden lang ab und nähen damit die rechte und linke offene Seite der Tasche auf der Rückwand fest.
Wir nähen erst die eine Seite der Tasche auf die Rückwand, dann führen wir die Nadel durch die erste Häkelreihe unserer Tasche und nähen danach die andere Seite der Tasche auf die Rückwand.
Ich möchte diese Tasche gern diagonal versetzt noch ein paar Mal anordnen und häkele mir deshalb weitere 5 Taschen dieser Art auf meine Rückwand. Ihr könnt das natürlich für Euch auch anders entscheiden.
Meine Sicherheitsnadeln helfen mir auch hier, die genaue Position für die Taschen zu finden. Die 1. und die 12. Masche einer jeden Tasche sind immer durch die Sicherheitsnadeln markiert. Sie stellen immer die erste und die letzte Masche meiner Tasche dar.
Taschen-Modell Nr. 2
Gehäkelt aus Stäbchen und dünnerem Garn
Hier habe ich ein kleines Knäuel flauschiger, wollweißer Angora-Wolle aus meinem Restekorb gefischt und eine Häkelnadel der Stärke 2 verwendet. Entschuldigt bitte die schlechte Bildqualität, das Flauschgarn wollte sich nicht gut fotografieren lassen. Es musste wegen seiner besonderen Optik aber unbedingt mit in den Kalender. Das Garn hat eine ungefähre Lauflänge von 200 Meter/50 g. Meine Maschenprobe ergab, dass ich mit 18 gehäkelten festen Maschen auf meine „6 cm-Standard-Taschenbreite“ komme. Macht bitte mit Eurem Garn ebenfalls eine Maschenprobe und wählt die Häkelnadelstärke so, dass auch Ihr auf 18 Maschen für die „6 cm-Standard-Breite“ einer Tasche kommt.
Diese 18 statt der bisherigen 12 Maschen haben den Vorteil, dass das Häkelmuster besser zur Geltung kommt.
Wir arbeiten wieder in Hin- und Rückreihen.
Reihe 1 - Hinreihe
Wir behäkeln wieder die 12 Maschenglieder zwischen zwei Sicherheitsnadeln. Meine Tasche soll genau neben die braune von eben kommen. Ihr könnt das aber gern auch individuell anders anordnen.
Die Rückwand liegt so, wie auf dem Bild zu sehen ist, vor Euch. Wir wir arbeiten von rechts nach links.
Wir häkeln 1 StLM.
Danach häkeln wir 1 Reihe FM. Allerdings verdoppeln wir dabei jede zweite Masche dieser 12 Maschen, indem wir in ein Maschenglied zwei feste Maschen einhäkeln. Wir kommen somit auf 18 Maschen.
Reihe 2 - Rückreihe
Wir beginnen wieder mit 1 StLM.
Nun behäkeln wir wieder nur das vordere Maschenglied mit FM.
Reihe 3 - Hinreihe
In dieser Reihe brauchen wir keine Steiger-LM zu häkeln.
Wir häkeln 6 kleine Luftmaschenbögen.
Wir häkeln 3 LM, 2 M überspringen, 1 FM.
Dann wiederholen wir fortlaufend: [2 LM, 2 Maschen überspringen, 1 FM].
Reihe 4 - Rückreihe
In dieser Reihe brauchen wir keine Steiger-LM zu häkeln.
Wir häkeln 3 LM als Ersatz für das erste Stäbchen, danach noch 2 weitere Stäbchen in den ersten Luftmaschenbogen der Vorreihe.
In jeden weiteren Luftmaschenbogen häkeln wir nun 3 Stäbchen. Somit haben wir wieder insgesamt 18 Maschen.
Reihe 5 - Hinreihe
In dieser Reihe brauchen wir keine Steiger-LM.
Wir häkeln fortlaufend: [2 LM, 1 FM zwischen die Dreier-Stäbchen-Gruppen der Vorreihe].
Wir enden mit einer FM.
Reihe 6 - 9
Wir wiederholen abwechselnd Reihe 4 und 5, bis wir insgesamt 3 Stäbchen-Reihen haben (auf dem Bild sind es erst 2 Stäbchen-Reihen).
Wir schneiden den Faden lang ab und nähen damit gleich wieder die Tasche auf der Rückwand fest. Achtet bitte beim Annähen darauf, dass die Tasche auf gleicher Höhe wie die braune Tasche endet.
Sollte sie danach evtl. ein wenig beulig sein (das kommt bei manchen Garn mitunter vor), ist das nicht schlimm, weil wir sie später sowieso mit Überraschungen füllen – und hier passt danne eben ein dickeres Geschenk rein :-) Wichtig ist, dass die Tasche in einer Fluchtlinie mit den Taschen neben ihr, unter ihr und über ihr angenäht ist.
Auch von dieser Tasche möchte ich wieder mehrere Exemplare auf meinem Weihnachtskalender haben. Ich ordne sie diagonal an. Ihr könnt das natürlich auch gern anders machen.
Taschen-Modell Nr. 3
Gestrickt im Muster Kraus rechts aus dickem Garn
Die nächste Taschenvariante ist gestrickt. Und zwar im Muster Kraus rechts. Kraus rechts bedeutet: Wir stricken in allen Hin- und Rückreihen nur rechte Maschen. Mein dafür verwendetes Garn aus meinem Restekorb heißt „Silenzio“ von Schachenmayr. Es hat eine Lauflänge von 60 Metern auf 50 g. Weil es sehr luftig gesponnen ist, lässt es sich auch gut zusammendrücken. Deshalb kann ich es direkt für meine 12 Maschen verwenden. Ich habe Stricknadeln der Stärke 3 verwendet.
Ihr macht bitte mit Eurem gewählten Garn eine Maschenprobe und wählt die Stricknadelstärke so, dass auch Ihr auf 12 Maschen für die „6 cm-Standard-Breite“ einer Tasche kommt.
Reihe 1
Die Rückwand liegt so vor Euch, wie auf dem Bild zu sehen ist. Wir arbeiten von rechts nach links.
Wir holen uns durch jedes der 12 einzelnen Maschenglieder eine Fadenschlinge und legen sie auf die Stricknadel.
ab Reihe 2
Wir stricken in Hin- und Rückreihen immer nur rechte Maschen.
Achtung:
Die erste Masche einer jeden Reihe wird nicht gestrickt, sondern nur von hinten nach vorn durchstochen und auf die rechte Nadel gehoben. Der Rand wird damit gleichmäßiger und bekommt seitlich ein kleines Zopfmuster.
Wenn wir auf der Vorderseite 16 Reihen bzw. 8 Doppelreihen (das zählt sich leichter) zählen, stricken wir ab. Dafür stricken wir zwei Maschen rechts zusammen …
und fädeln die neu gestrickte Masche wieder zurück auf die linke Nadel. Damit haben wir eine Masche weniger auf der Nadel.
Das wiederholen wir so lange, bis die Maschen auf der linken Nadel alle sind.
Nun hängen links der Schlussfaden und rechts der Anfangsfaden heraus. Beide Fäden nutzen wir nun, um die Tasche auf der Rückwand festzunähen. Dieses Mal nähen wir aber nicht außen herum (das Garn ist zu dick dafür), sondern steppen die Tasche auf der Rückwand fest.
Dafür führen wir die Nadel dicht neben dem Zopfrand entlang und durchstechen die Tasche und ein wenig von der Rückwand. Würden wir die Rückwand ganz durchstechen, würde man auf der Rückseite der Rückwand eine Steppnaht sehen. Man könnte natürlich auch anderes dünnes Garn dafür benutzen, was weniger Spuren auf der Rückwand hinterlässt.
Auch diese Tasche bleibt kein Einzelstück. Ich arbeite sie an zwei weiteren Stellen meiner Rückwand ein.
Taschenmodell Nr. 4
Gestrickt im Muster Kraus rechts mit 4-fädigem Sockengarn
Diese Tasche wird ebenfalls im Muster Kraus rechts gestrickt. Allerdings wird es mit einem Sockengarn mit Farbverlauf (Lauflänge von ca. 420 Metern auf 100 g) gearbeitet. Meines ist von Rico Designs und heißt „Superba poems“, Farbe 006. Ihr könnt selbstverständlich auch alle anderen Sockengarne dieser Stärke verwenden.
Das Garn hat schöne Farbverläufe, die wir nutzen wollen. Wir suchen uns zwei kontrastreiche Farbpartien aus und wickeln uns daraus zwei kleine Wollknäuel. Ich habe mich für Dunkelbraun und Stein entschieden.
Wir stricken mit einer Stricknadel der Stärke 2. Macht bitte mit Eurem gewählten Garn eine Maschenprobe und wählt Eure Stricknadelstärke so, dass auch Ihr auf 18 Maschen für die „6 cm-Standard-Breite“ einer Tasche kommt.
Gemäß meiner begonnenen Diagonal-Anordnung soll das Taschen-Modell Nr. 4 auf diesen 5 Plätzen der Rückwand angeordnet werden. Ihr dürft das für Euch aber auch gern anders entscheiden.
Reihe 1 - Hinreihe
Die Rückwand liegt so vor Euch, wie auf dem Bild zu sehen ist. Wir arbeiten von rechts nach links.
Wir arbeiten abwechselnd mit beiden Knäulen. Wir beginnen mit Knäuel 1.
Wir holen uns durch jedes der 12 einzelnen Maschenglieder eine Fadenschlinge und legen sie auf die Stricknadel.
Reihe 2 - Rückreihe
Wir verdoppeln jede zweite Masche, indem wir einmal das vordere Maschenglied verwenden und eine rechte Masche stricken und …
einmal das hintere Maschenglied der gleichen Masche verwenden, um eine weitere rechte Masche zu stricken.
Wir haben nun wieder 18 Maschen auf der Nadel.
Achtung
Ab hier wird die erste Masche einer neuen Reihe immer nur auf die neue Nadel gehoben und nicht gestrickt. Das ergibt einen gleichmäßigeren Rand.
Reihe 3 und 4
Wir wechseln zu Knäuel 2 und stricken damit zwei Reihen rechte Maschen.
Reihe 5 und 6
Wir nehmen wieder Knäuel 1 und stricken damit 2 Reihen rechte Maschen. Den Faden des neuen Knäuels legen wir über den Faden des anderen Knäuels und beginnen dann mit dem Abheben der ersten Masche.
Wir stricken in diesem Rhythmus weiter und wechseln alle zwei Reihen das Knäuel. Auf der Vorderseite unserer Tasche entsteht dieses schöne Muster mit einer bunten Kraus-Rechts-Optik.
Wenn unsere Tasche fast auf Höhe der anderen Taschen ist (das kann je nach Strickstil und Garn etwas abweichen), stricken wir ab.
Schritt 1
Wir stricken zwei Maschen rechts zusammen.
Schritt 2
Wir heben die neu gestrickte Masche wieder zurück auf die linke Nadel.
Diese beiden Arbeitsschritte wiederholen wir, bis die Maschen auf der linken Nadel alle sind.
Wir nähen die rechte und linke Seite der Tasche auf der Rückwand an. Wir achten wieder darauf, dass wir beim Annähen auf der gleichen Höhe und Breite mit den anderen Taschen sind.
Und schon sind wir wieder ein paar Taschen weiter. Bei mir fehlen nur noch 4 Stück.
Taschen-Modell Nr. 5
Gestrickt im großen Perlmuster
Dieses Modell ist im großen Perlmuster in Hin- und Rückreihen gestrickt. Verwendet habe ich „Micro“ von Schachenmayr (LL 150 m auf 50 g) und Stricknadel Stärke 2,5.
Euer gewähltes Garn sollte für dieses Modell nicht zu dick sein, damit das Muster gut herauskommt. Bitte macht wieder eine Maschenprobe. Dieses Mal solltet Ihr auf 16 Maschen für 6 cm-Standard-Taschenbreite mit folgendem Strickmuster kommen: wir stricken 1 Masche rechts, 1 Masche links im Wechsel.
Gegebenenfalls wählt Ihr bitte wieder eine andere Nadelstärke, damit auch Ihr mit Eurem Garn auf 16 Maschen für die 6 cm-Taschenbreite kommt.
Die Rückwand liegt so vor Euch, wie auf dem Bild zu sehen ist. Wir arbeiten von rechts nach links. An drei Stellen meiner Rückwand möchte ich dieses Taschen-Modell anbringen. Ihr könnt das natürlich wieder nach Eurem Belieben entscheiden.
Reihe 1
Wir holen uns durch jedes der 12 einzelnen Maschenglieder eine Fadenschlinge und legen sie auf die Stricknadel.
Reihe 2
Wir stricken [1 Masche rechts, 1 Masche links] im Wechsel, wobei wir jede dritte Masche verdoppeln. Für das Verdoppeln stechen wir einmal in das vordere Maschenglied einer Masche und stricken eine Masche in der Musterfolge und einmal in das hintere Maschenglied einer Masche und stricken eine Masche in der Musterfolge.
Wir haben damit 16 Maschen auf der Nadel.
Reihe 3
Ab hier beachten:
Die erste Masche einer Reihe wird nicht gestrickt, sondern nur von hinten auf die neue Nadel gehoben. Das ergibt einen gleichmäßigen seitlichen Rand.
Wir stricken alle Maschen wie sie erscheinen: die rechten Maschen rechts, die linken Maschen links.
Reihe 4
Wir stricken alle Maschen entgegengesetzt wie sie erscheinen: die rechten Maschen links und die linken Maschen rechts.
Reihe 5
Wir stricken alle Maschen wie sie erscheinen: die rechten Maschen rechts und die linken Maschen links.
Diese beiden Reihen bezeichne ich als Doppelreihe.
Fortlaufende Reihen
Wir wiederholen fortlaufend Reihe 4 und 5, bis wir insgesamt 6 Doppelreihen auf der Vorderseite zählen können.
Wir stricken jetzt 2 Reihen rechte Maschen und befinden uns danach wieder auf der Vorderseite.
Wir stricken ab:
Wir stricken 2 Maschen rechts zusammen und fädeln die neu gestrickte Masche wieder zurück auf die linke Nadel. Das wiederholen wir, bis alle Maschen abgestrickt sind.
Wir nähen die Tasche an beiden Seiten fest und achten wieder darauf, dass wir uns beim Annähen auf gleicher Höhe und Breite mit den anderen Taschen befinden.
Als letzte Tasche, die mir noch fehlt, habe ich noch einmal Taschen-Modell 1 gewählt (braunes Bravo-Garn, Farb-Nr. 08197). Welches Modell Ihr hier wählt, dürft Ihr frei entscheiden.
Fransen
Der Weihnachtskalender ist nun fast fertig. Wer möchte, kann seinen Kalender noch mit Fransen versehen.
Damit wir die Fransen in regelmäßigen Abständen in eine Masche einbinden können, benötigen wir Platz und eine Markierung dafür. Deshalb häkeln wir nun 1 Reihe feste Masche (73 Maschen) an die untere Kante der Rückwand.
Wir wenden und häkeln: 1 Stäbchen (= St), 1 LM, 1 M der Vorreihe überspringen, 5 St.
Wir häkeln nun fortlaufend: [1 LM, 1Masche der Vorreihe überspringen, 5 St].
Wir enden mit: 1 LM, 1 St.
In die Luftmasche zwischen den Stäbchen binden wir später die Fransen ein.
Wir wenden und häkeln 1 Steiger-LM, 1 Reihe FM.
Wir schneiden den Faden ab und vernähen ihn.
Wir nehmen uns ein Buch mit einer Länge von ca. 20 cm + 2 cm Buchschnitt. Wir wickeln das Garn, womit wir die Rückwand gehäkelt haben, mehrfach um die lange Seite des Buches.
Jetzt schneiden wir den aufgewickelten Faden an einer Schmalseite auf.
Die Fransen binden wir nun in die Luftmaschen von eben ein.
Dafür nehmen wir uns je 7 Wollfäden, legen sie in der Mitte zusammen und ziehen die Schlaufe mit einer Häkelnadel durch das Luftmaschenloch.
Wir ziehen die Fransen durch die Schlaufe und ziehen sie leicht fest.
Das machen wir mit allen Fransen so.
Die Fransen-Enden begradigen wir nun mit einer großen Schere.
Nun ist alles Wollige fertiggestellt. Wir suchen uns nun einen passenden dekorativen Ast und fädeln den Ast durch die 4 Schlaufen des Kalenders. Mein Ast stammt von einem Pflaumenbaum aus unserem Garten, den wir leider fällen mussten. Ein schönes Erinnerungsstück, was uns nun auf neue Art Freude schenkt.
Dekoration
Nun brauchen wir noch Zahlen von 1 bis 24 zum Kennzeichnen der Taschen, es soll ja ein Weihnachtskalender werden.
Ihr könnt Euch entweder im Geschäft etwas Passendes kaufen oder Ihr druckt Euch die von mir gestaltete Druckvorlage aus. Die Druckvorlage ließ sich leider hier nicht so in den Blogbeitrag einarbeiten, dass Ihr sie hättet ohne Qualitätsverlust drucken können. Wer die Druckvorlage nutzen möchte, kann sie sich mit der kostenlosen PDF-Anleitung in meinem Shop herunterladen.
Wir drucken die Vorlage im Originalformat aus und schneiden die Anhänger aus.
Ein Tipp:
Wenn Ihr die Vorlage auf Fotopapier ausdruckt, sind die Schildchen stabiler und glänzen schön.
Wer mag, könnte die Schildchen noch mit Glitzer verzieren. Als Beispiel habe ich hier mal das Herz mit Glitzer umrahmt. Der Glitzer stammt von sog. „Stickles“ von Ranger. Das ist eine Art Kleber mit Glitzer drin; das gibt es im Bastelgeschäft oder Internet.
Die Schildchen mit den Zahlen werden so in die Taschen gesteckt, dass die Zahlen herausschauen.
Nun verzieren wir die Taschen nach Belieben mit allem, was wir so in unseren Deko-Kisten finden. Ich habe mir speziell für diesen Kalender kleine Knöpfe in verschiedenen „Lebkuchen-Farben“ und kleine Rentiere in Weiß gebacken – und sie auf die Taschen genäht.
Die Knöpfe in Herzform und die niedlichen Rentiere habe ich mit Silikonformen und Pardo (einer Art Knetmasse) geformt und im Ofen gebacken. Eine genaue Anleitung dazu gibt es in meinem Shop.
Jetzt geht es ans Befüllen.
Mein Tipp:
Ihr könntet neben einer kleinen Süßigkeit z. B. einen gerollten „Gutschein“ in manche Taschen stecken. Ich habe für Euch und für mich eine schöne Vorlage für einen Gutschein erstellt. Wer die Gutscheine schön findet und verwenden möchte, findet die Druckvorlage ebenfalls in der kostenlosen PDF-Anleitung in meinem Shop. Ich habe meine Gutscheine auf Hammerschlagpapier ausgedruckt, das sieht edler aus als normales Druckerpapier. Der Gutschein passt zusammengerollt genau in die Tasche.
Wir drucken die Vorlage aus, schneiden die Gutscheine aus, beschreiben sie individuell, rollen sie zusammen und binden sie mit einem kleinen Zierfaden zusammen.
Jetzt befüllen und dekorieren wir den fertigen Kalender weihnachtlich. Probiert einfach aus, was Euch gefällt. Man könnte auch kleine frische Tannenzweige oder rote Beeren hineinstecken – ach ja, ich bin mir sicher, Euch fällt dazu bestimmt was ein.
FERTIG!
Ich gratuliere Euch zu Eurem Meisterwerk!
Ich bedanke mich für Euer Interesse und Ausdauer und hoffe, es hat Euch Spaß gemacht, diesen Weihnachtskalender mit mir und nach meiner Anleitung anzufertigen. Ich wünsche Euch nun viel Freude damit.
Wenn Ihr meinen Stil mögt und Lust auf mehr kreative Ideen von mir habt, kommt mich gern auf meinem Blog oder in meinem Shop besuchen. Bei Fragen könnt Ihr mich auch gern persönlich anschreiben.
Über ein kleines Dankeschön für meine Mühe, einen netten Kommentar oder eine kleine Plauderei hier unter diesem Blog würde ich mich freuen.
Herzliche Grüße von Ina