Ohne Nadeln ist jede Handarbeit undenkbar. Selbst wenn das Nähen nicht zu Deinen bevorzugten Hobbys zählt und Du lieber strickst oder häkelst, kommst Du um die eine oder andere Nadel nicht herum: Fäden müssen vernäht, Häkelteile miteinander verbunden und Knöpfe angebracht werden – alles Arbeiten, die ohne Nadel und Garn nicht möglich wären.
Neben der klassischen Hand- oder Nähmaschinennadel, die Stoffe miteinander verbindet und in Kleidungsstücke, Kissenbezüge oder Gardinen verwandelt, gibt es auch noch die sog. "Stopfnadel". Diese brauchst Du dann, wenn sich in Deinen Socken, Stulpen oder Pullovern die ersten Löcher zeigen.
Was die Stopfnadel von der Nähnadel unterscheidet
1862 schreibt Hans Christian Andersen: "Es war einmal eine Stopfnadel, die dünkte sich so fein, dass sie sich einbildete, sie sei eine Nähnadel." Mit diesem Eingangssatz zu seinem Märchen "Die Stopfnadel" benennt der Dichter bereits den einen großen Unterschied zwischen der Stopfnadel und ihrer filigranen Verwandten. Während Letztere selbst bei gehobener Stärke sehr dünn und fein ist und in das ebenfalls sehr kleine Nadelöhr nur feine Garne aufnehmen kann, ist die Stopfnadel deutlich dicker, länger und hat ein breites Nadelöhr, durch das nicht nur stärkere Garne sondern problemlos auch Wollfäden oder mehrere Stopfgarne passen.
Verschiedene Größen, verschiedene Aufgaben
Die Nähnadel ist besonders dünn und fein, da sie dazu gedacht ist, zwei Textilien miteinander zu verbinden, ohne dass die Naht deutlich zu sehen ist: Je feiner die Nadel, desto feiner die Einstichlöcher und das Nahtbild. Die Stopfnadel hingegen ist dazu gemacht, Löcher in gestrickten oder gehäkelten Kleidungsstücken wie etwa Pulswärmern und Winterpullovern, aber auch in dickeren Stoffen wie Jeans oder Cord zu stopfen. Du kannst die Stopfnadel natürlich auch wie eine ganz gewöhnliche Nähnadel verwenden, wenn Du beispielsweise mehrere Lagen Stoff miteinander verbinden möchtest oder etwas besonders dickes und festes (z.B. den Stoffkörper einer Puppe) durchstechen möchtest.
Stopfnadeln sind in den Größen 1 bis 18 erhältlich und sollten stets mit einem passenden kombiniert werden. In der Regel sind sie nicht nur stärker, sondern auch länger als gewöhnliche Nähnadeln, da sie dazu gemacht sind, größere Löcher zu "überbrücken". Die meisten Stopfnadeln haben eine abgerundete Spitze, da sie normalerweise keine fein gewebten sondern gestrickte Textilien durchstechen – die Größe der Einstichlöcher spielt hier also keine Rolle. Du findest im Handel jedoch auch Stopfnadeln mit spitzem Ende.