Der Titel dieses Beitrag könnte vielleicht den einen oder die andere etwas überraschen…
Aber ich stelle mir immer mal die Frage, wie ich meine Kids am Besten und Nachhaltigsten dazu motivieren kann, im Haushalt mitzuhelfen. Und vielleicht geht es ja auch euch manchmal so… obwohl ihr natürlich auch gern eingeladen seid, diesen Blogbeitrag zu lesen, wenn ihr einfach nur wissen wollt, wie mein Test von Spülschwammgarn so ausgefallen ist.
Mein Ergebnis ist auf jeden Fall, dass es eine großartige Idee ist es, lustige, schöne, oder kreative Spülschwämme zu häkeln, wobei die Kinder Ideen beisteuern und Spülschwämme entstehen auch noch schnell, da sie nicht besonders groß sind.
Ich habe mich also mit meinem Großen hingesetzt – der im Übrigen liebend gern in seiner Spielküche alles nutzt, was es in unserer Küche so gibt 😉 und wir haben überlegt, welche Designs und Formen er sich wünschen würde. Eingefallen sind uns Tiermotive, bunte Muster oder sogar Schwämme, die zu bestimmten Feiertagen passen – und das fand ich ja direkt passend. Zum Einen, weil die kleinen Schwämme auch eine lustige Geschenkidee sind, aber auch gerade deshalb, weil ich beim Häkeln mit dem Spülschwammgarn direkt an Lametta gedacht habe (dazu später mehr).
Nachdem ihr genügend Ideen gesammelt habt, kannst du die Häkelnadeln in die Hand nehmen und die Schwämme nach den Vorschlägen deiner Kinder häkeln. Während du häkelst, kannst du ihnen erklären, wie der Prozess funktioniert und sie in die Entscheidungen einbeziehen – ich erhoffe mir davon, dass eines meiner Kinder später mal mein Hobby teilt.
Noch ein kurzer Hinweis von mir: Für das Häkeln von Spülschwämmen eignen sich neben dem speziellen Spülschwammgarn um das es heute geht auch bestimmte Garne gut, da sie sowohl funktional als auch langlebig sind. Das sind Baumwollgarne, Mischgarne aus Baumwolle und synthetischen Fasern (z.B. Polyester) und z.B. auch Recyclinggarne. Ihr könnt daher gern auch die Anleitungen mit diesen Garnen testen.
Nun aber erstmal zum Test und meinen Erfahrungen:
Als ich das Garn das erste Mal in die Hand genommen habe, hatte ich direkt das Gefühl, ich würde gleich den Weihnachtsbaum schmücken. Ich habe noch nie ein Garn gesehen, was mich mehr an Lametta erinnert hat, als dieses. (Psst… deshalb finde ich es auch eine lustige Idee, die kleinen Häkelwerke, bei denen ihr vielleicht genau wie ich, einfach direkt so viele häkelt, dass ihr sie gar nicht alle im Haushalt verwenden könnt oder wollt, einfach als Deko an den Weihnachtsbaum zu hängen).
Achte darauf, eine Häkelnadel zu wählen, die zur Stärke deines Garns passt. Oft ist eine etwas kleinere Nadel von Vorteil, um eine dichte Struktur zu erzielen und die Schmutzaufnahme zu verbessern. Gerade bei diesem Garn ist das von Vorteil, da die Maschen sonst schnell viel zu groß werden und nicht mehr dicht. Aus diesem Grund bin ich auch der Meinung, dass feste Maschen oder (halbe) Stäbchen die am Besten geeigneten Maschen sind, um einen stabilen und dichten Spülschwamm zu erstellen. Und ihr solltet Bedenken: Eine dichte Häkelarbeit sorgt dafür, dass der Schwamm langlebiger und effektiver ist.
Ganz wichtig für die kleinen süßen Spülschwämme ist es mir, dass ihr daran denkt, dass am Rand eine Reihe fester Maschen häkelt, um die Kanten zu verstärken. Das hilft, die Form des Schwamms zu stabilisieren und erhöht die Haltbarkeit. Bei meinen ersten Versuchen habe ich das weggelassen und war ziemlich schnell enttäuscht, wie schnell sie nicht mehr schön aussahen.
Und nun zu den Schwierigkeiten, die bei mir aufgetreten sind:
Das Garn kann sich recht leicht verheddern oder verwickeln, da es bereits durch seine Struktur dazu neigt. Wenn du das Garn beim Häkeln straff hälst und darauf achtest, es ordentlich zu lagern, um Verwicklungen zu vermeiden, dann dürfte das aber kein Problem sein.
Ich fand das Garn hat manchmal ganz schön gekratzt. Aber als ich mich daran gewöhnt hatte, war es am Ende eigentlich ganz lustig vom Gefühl her. Das ist aber sicher sowieso eine persönliche Frage.
Ich hatte außerdem das Gefühl, dass das Garn kann beim Häkeln einen größeren Widerstand bietet, was das Arbeiten etwas anstrengender macht – besonders, wenn man noch nicht übermäßig viel Erfahrung beim Häkeln hat. Als Tipp würde ich euch hier an die Hand geben, einfach darauf zu achten, regelmäßig Pausen einzulegen, um die Hände zu entspannen und möglichst eine ergonomische Häkelnadel zu nutzen, um den Komfort zu erhöhen.
Und zu guter Letzt kommen nun die drei Vorschläge zum Häkeln kleiner Spülschwämme passend zur (Vor-)Weihnachtszeit:
Kleiner Stern
Der Stern ist der kleinste Schwamm, aber deshalb nicht weniger schön. Gleichzeitig ist er schnell und einfach zu häkeln. Ich finde es sinnvoll, zwei davon zu häkeln und dann zusammenzunähen, weil man dann auch die Löcher etwas besser verschließen kann.
Für das Muster müsst ihr in Runden häkeln:
1.Runde: in einen Fadenring drei Luftmaschen und 14 Stäbchen häkeln und die Runde mit einer Kettmasche schließen
2.Runde: sechs Luftmaschen und dann eine feste Masche von der Nadel aus in die dritte Luftmasche häkeln. Dann ein halbes Stäbchen, ein Stäbchen und ein Doppelstäbchen jeweils in eine Luftmasche häkeln. Dadurch entsteht ein Zacken von einem Stern. Das Stück muss nun mit der Mitte verbunden werden. Dazu überspringt ihr zwei Stäbchen der Vorrunde und häkelt eine Kettmasche auf das nächste Stäbchen.
Das sieht dann so aus:
Jetzt müsst ihr das für jeden Zacken des Sterns also noch vier mal wiederholen.
3. Runde: damit der Stern stabiler wird, habe ich ihn danach auf jede Masche mit festen Maschen umhäkelt, wobei ihr auf die Zackenspitze jeweils eine feste Masche, ein Stäbchen und noch eine feste Masche häkelt.
Wenn ihr das zwei mal gehäkelt habt, dann könnt ihr die beiden Einzelteile entweder zusammennähen oder nochmals mit festen Maschen umhäkeln - auf jeden Fall empfehle ich euch aber, die Zacken nochmal zusätzlich festzunähen, da sie nur an zwei Stellen fest sind und sich deshalb beim Spülen recht schnell lösen können.
Der Weihnachtsbaum
Der Weihnachtsbaum ist auch einfach zu häkeln, ihr solltet aber zumindest etwas Erfahrung mit Abnahmen und Zunahmen haben, da sich das Garn nicht gut dafür eignet, um damit zu üben 😉
Noch ein kleiner Tipp: Wenn ihr den Baum relativ klein halten wollt, lässt er sich sicher auch mit festen Maschen anstelle von Stäbchen häkeln.
Den Baum häkelt man von der Spitze nach unten in Reihen, jeweils das erste Stäbchen durch drei Steigeluftmaschen nach dem Wenden ersetzt, wie folgt:
1.Reihe: Vier Luftmaschen häkeln und ein Stäbchen in die vierte Luftmasche von der Nadel aus Häkeln
2. Reihe: jede Masche verdoppeln (also insgesamt zwei Stäbchen zunehmen)
3.-6. Reihe: jeweils die erste und die letzte Masche verdoppeln (also insgesamt zwei Stäbchen zunehmen)
7. Reihe: die ersten vier Stäbchen mit Kettmaschen behäkeln, um sie zu überspringen, dann zwei Stäbchen in die nächste Masche, jeweils ein Stäbchen in die nächsten beiden Maschen und nochmal zwei Stäbchen in die nächste Masche (die letzten vier Maschen bleiben unbehäkelt)
8.- 11. Reihe: jeweils die erste und die letzte Masche verdoppeln (also insgesamt zwei Stäbchen zunehmen)
Das Herz
Als letzte Idee habe ich das Herz für euch mitgebracht. Vielleicht ist es euch ja schon aufgefallen, dass Herzchen - passend zu unserem Labelname - relativ häufig in Anleitungen vorkommen. Ich finde, wenn es schon weihnachtliche Soülschwämme werden, dann passt euch das Herz perfekt dazu. Für das Herz müsst ihr erst den „Körper“ häkeln und anschließend die zwei „Bögen“. Und das macht ihr so:
1. Runde: in einen Fadenring werden drei Luftmaschen und 19 Stäbchen gehäkelt und die Runde mit einer Kettmasche geschlossen
2. Runde: eine Steigeluftmasche und dann wie folgt weiterhäkeln:
Zwei feste Maschen in eine Masche
Ein Stäbchen in die nächste Masche
zwei Stäbchen in die nächste Masche
und nun abwechseln immer ein Stäbchen in eine Masche und anschließend zwei Stäbchen in eine Masche, bis ihr bei der vorletzten Masche mit einem Stäbchen ankommt
in die letzte Masche werden wieder zwei feste Maschen gehäkelt
und die Runde anschließend mit einer Kettmasche geschlossen.
3. Runde: eine Steigeluftmasche und dann wie folgt weiterhäkeln:
Zwei feste Maschen in eine Masche
Ein Stäbchen in die nächste Masche
Vier mal *zwei Stäbchen in die nächste Masche*
Ein Stäbchen in die nächste Masche
Fünf feste Maschen
Zwei mal *zwei Stäbchen in die nächste Masche*
Ein Stäbchen, ein Doppelstäbchen und ein Stäbchen zusammen in eine Masche (die Spitze des Herzens) häkeln
Zwei mal *zwei Stäbchen in die nächste Masche*
Fünf feste Maschen
Ein Stäbchen in die nächste Masche
Vier mal *zwei Stäbchen in die nächste Masche*
Ein Stäbchen in die nächste Masche
Zwei feste Maschen in die letzte Masche und die Runde mit einer Kettmasche schließen
4. Runde: nun wird nach einer Steigeluftmasche alles wieder mit festen Maschen umhäkelt, wobei auf die Spitze (24. Masche, wenn die Steigeluftmasche mitgezählt wird) drei feste Maschen gehäkelt werden
Wenn die Spülschwämme fertig sind – sie also mit Liebe verbunden wurden, zeige deinen Kindern, wie sie im Haushalt eingesetzt werden können. Erkläre, dass ihre kreativen Ideen nun eine praktische Anwendung finden. Meine Kinder helfen tatsächlich gern mit, wenn sie sehen, dass wir diese lustigen Schwämme benutzen.