Dreieckstuch Marilyn
Dieses Häkelmuster hat eine raffinierte Struktur, die je nachdem wie gearbeitet wird, zu 3 unterschiedlichen Ergebnissen führt. Es hat durch die Reliefmaschen schräg verlaufende Linien, die hervorgehoben werden. In einer asymmetrischen gearbeiteten Form laufen diese Linien parallel nebeneinander her in die selbe Richtung (rosa). In der klassischen Form eines Dreiecktuchs entsteht in der Mitte eine Aufteilung und die Linien laufen auf jeder Seite in entgegengesetzten Richtungen (beige). Beim Marilyn im Quadrat streben die Linien in alle Richtungen davon (blau), da es 4 Seiten gibt. Ein toller Effekt. Schau Dir die jeweilige Wirkung des Musters an und entscheide dann, was Du nacharbeiten möchtest.
Die Alternativen habe ich Dir hier verlinkt:
Hier geht es jetzt mit dem klassischen Dreiecktuch weiter.
Meine komplette Kollektion mit Dreieckstüchern findest Du unter: https://www.crazypatterns.net/de/users/collections/SanukDesignbyKP. Und solltest Du diese Anleitung ausdrucken wollen, kannst Du das Marilyn in allen Formen dort ebenfalls finden und downloaden.
Das Foto zeigt eine Detailansicht des Musters und die Umrandung.
Die Häkelschrift ist am Ende der Anleitung zu finden.
Verbrauch
Das Tuch auf dem obigen Bild hat die Größe von 110 cm an der oberen langen Kante und eine Tiefe von 60 cm bei einem Verbrauch von 800 m Lauflänge eines 3-fädigen Bobbels (Farbverlaufsgarn). Gearbeitet wurde mit der Nadelstärke 3,5.
Du kannst jede andere Wolle benutzen, die Dir gefällt, und eine entsprechende Lauflänge hat. Meine Angaben sollen Dir einen Anhaltspunkt bieten.
Grundsätzlich gilt: bei anderer Lauflänge, Fadenzahl oder Nadelstärke verändert sich die Größe Deines Tuchs entsprechend. Es kommt aber auch auf Deine ganz eigene Art zu Häkeln an. Greife deshalb auf Deine bisherigen Erfahrungen beim Wollverbrauch zurück.
Abkürzungen:
Ma = Masche
Lm = Luftmasche
StLm = Steigeluftmaschen
fM = feste Masche
St = Stäbchen
hSt = halbes Stäbchen
vRDSt = vorderes Relief-Doppelstäbchen
hRSt = hinteres Relief-Stäbchen
nä = nächste/n/s
übsp = überspringen/übersprungen
d VR = der Vorreihe
Wichtiges vorab:
- Es handelt sich um ein klassisch gearbeitetes Dreiecktuch. Du beginnst in der Mitte an der oberen langen Kante, die später am Hals zu liegen kommt. Die Zunahmen ergeben sich aus den beiden Rändern und in der Mitte des Tuchs.
- ABER die zweite Seite (also nach der Mitte) wird nicht wie üblich gegengleich gearbeitet, sondern hat aufgrund der Besonderheit des Musters eine ganz eigene Abfolge der Maschen. Wie ich finde wirkt das Muster nicht so gut, wenn es gegengleich gearbeitet würde. Dies ist jedoch ganz schnell eingängig und wird schon nach ein paar Reihen kein Problem mehr sein.
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Die Stäbchen werden immer zwischen die Maschen der Vorreihe gearbeitet, also nie IN die Masche der Vorreihe!
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Auf der Vorderseite geben die vRDSt dem Muster Struktur und damit sie möglichst hervorgehoben werden, werden die Stäbchen hinter den vRDSt gearbeitet. Dies ist zu beachten!
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Ich werde die Ecken ein Mal genauer beschreiben und dann ab Reihe 2 nur eine Seite des Quadrats, die sich dann noch 3 Mal wiederholen wird, bis man sich wieder am Aufgangspunkt befindet und die Reihe (oder auch Runde) schließen kann.
- Die mustergemäßen Wiederholungen sind fett dargestellt.
„Gerader Rand“ NEU! Info! NEU!
Um einen wirklich geraden Rand zu bekommen, arbeite ich nicht mehr mit Steigeluftmaschen, sondern nur noch mit Steigemaschen, die im Grunde übereinander gehäkelte feste Maschen sind. Es werden 2 benötigt um auf die Arbeitshöhe von Stäbchen zu kommen, für die Höhe von Doppelstäbchen werden 3 benötigt und für die Höhe von halben Stäbchen verwende ich ebenfalls 2. Die Steigemaschen werden nach dem Wenden in das allererste Maschenglied gearbeitet, das normalerweise unbehäkelt bleibt.
Am Ende der Reihe wird die letzte Masche unter 2 Maschenglieder eingestochen, die man nicht zur Verfügung hat, wenn man mit Steigeluftmaschen arbeitet. Der Rand wird damit wunderschön gerade.
Natürlich können die Ränder wie üblich gearbeitet werden, dazu habe ich die Anzahl der Steigeluftmaschen angegeben.
Auch die Häkelschrift werde ich mit Steigeluftmaschen darstellen!
Ich wünsche Dir nun ganz viel Spaß, liebe Grüße Karoline
Es wird mit einem MagicRing (Magischer Ring oder Fadenring) begonnen. Wenn Du diesen nicht beherrschst, kannst du auch ersatzweise mit 4 Lm beginnen, die mit einer Kettmasche zum Ring geschlossen werden. Beides wird im folgenden Bilder-Tutorial detailliert erklärt: https://www.crazypatterns.net/de/blog/91
1. Reihe:
Beginne mit einem MagicRing (alternativ 4 Lm anschlagen und mit einer Kettmasche zum Ring schließen) und arbeite in diesen 4 StLm oder (2 StMa, 1 Lm) und 4 St, 2 Lm = Mitte (evtl hier einen Maschenmarkierer einsetzen, damit die Mitte nicht verrutscht), 4 St, 1 Lm, 1 St, wenden.
2. Reihe:
Rand = (2 StMa, 1 Lm oder 4 StLm), 2 St um d Lm d Randes d VR,
3 Ma übsp, 1 vRDSt um das letzte St vor der Mitte, gehe zurück: arbeite nun 1 St zwischen das erste und zweite übersprungene St d VR, 1 St zwischen das zweite und dritte übersprungene St, 1 St zwischen das dritte übersprungene St und das letzte St vor der Mitte, (beachte: die St werden hinter das vRDSt gearbeitet!!)
Mitte = (2 St, 2 Lm, 2 St) um die 2er Lmk d Mitte d VR (der Maschenmarkierer wird nun hierhin umgesetzt)
3x je 1 St zwischen die St d VR, gehe zurück und arbeite 1 vRDSt um das erste St nach der Mitte,
Rand = (2 St, 1 Lm, 1 St) um die Lmk d Randes d VR, wenden.
3. Reihe:
Rand = (2 StMa, 1 Lm oder 4 StLm), 2 St um d Lm d Randes d VR,
1 St zwischen das erste und zweite St d VR, 1 hRSt um d vRDSt d VR, 1 St zwischen das dritte und vierte St d VR, weitere 3x je 1 St zwischen d nä St d VR,
Mitte = (2 St, 2 Lm, 2 St) um die 2er Lmk d Mitte d VR (Maschenmarkierer hierher umsetzen)
4x je 1 St zwischen d nä St d VR, 1 hRSt um d vRDSt d VR, 1 St zwischen d letzten
Rand = (2 St, 1 Lm, 1 St) um die Lmk d Randes d VR, wenden.
4. Reihe:
Rand = (2 StMa, 1 Lm oder 4 StLm), 2 St um d Lm d Randes d VR,
3 St übsp, 1 vRDSt um d nä Ma, dies ist das hRSt d VR, gehe zurück: 1 St zwischen die erste und zweite übersprungene Ma, 1 St zwischen die zweite und dritte übersprungene Ma, 1 St zwischen die dritte übersprungene Ma und das hRSt d VR, um das gerade das vRDSt gearbeitet wurde, 3 Ma übsp, dies ist das St um das gerade das vRDSt gearbeitet wurde und 2 weitere St, 1 vRDSt um d nä St, gehe zurück: arbeite nun 1 St zwischen die erste und zweite übersprungene Ma, 1 St zwischen die zweite und dritte übersprungene Ma, 1 St zwischen die dritte übersprungene Ma und das St, um das gerade das vRDSt gearbeitet wurde, 3 Ma übsp, dies ist das St um das gerade das vRDSt gearbeitet wurde und 2 weitere St, 1 vRDSt um d nä St, gehe zurück: arbeite nun 1 St zwischen die erste und zweite übersprungene Ma, 1 St zwischen die zweite und dritte übersprungene Ma, 1 St zwischen die dritte übersprungene Ma und das St, um das gerade das vRDSt gearbeitet wurde,
Mitte = (2 St, 2 Lm, 2 St) um die 2er Lmk d Mitte d VR (Maschenmarkierer hierher umsetzen)
3x je 1 St zwischen die nä St d VR, gehe zurück und arbeite 1 vRDSt um das erste St d VR nach der Mitte, 3x je 1 St zwischen die nä St d VR, gehe zurück und arbeite 1 vRDSt um das vierte St d VR nach der Mitte, 3x je 1 St zwischen die nä St d VR, gehe zurück und arbeite 1 vRDSt um das hRSt d VR,
Rand = (2 St, 1 Lm, 1 St) um die Lmk d Randes d VR, wenden.
5. Reihe:
Rand = (2 StMa, 1 Lm oder 4 StLm), 2 St um d Lm d Randes d VR,
1 St zwischen das erste und zweite St d VR, 1 hRSt um d vRDSt d VR, * 2x je 1 St zwischen d nä 3 Ma d VR, 1 hRSt um d nä vRDSt d VR, ab * wiederholen bis zum letzten vRDSt vor der Mitte, 4x je 1 St zwischen d nä St d VR,
Mitte = (2 St, 2 Lm, 2 St) um die 2er Lmk d Mitte d VR (Maschenmarkierer hierher umsetzen)
4x je 1 St zwischen d nä St d VR, * 1 hRSt um d nä vRDSt d VR, 2x je 1 St zwischen d nä 3 Ma d VR, ab * wiederholen bis zum letzten vRDSt d VR, 1 St zwischen die letzten beiden St d VR,
Rand = (2 St, 1 Lm, 1 St) um die Lmk d Randes d VR, wenden.
6. Reihe:
Rand = (2 StMa, 1 Lm oder 4 StLm), 2 St um d Lm d Randes d VR,
* 3 St übsp, 1 vRDSt um d nä Ma, gehe zurück: arbeite nun 1 St zwischen die erste und zweite übersprungene Ma, 1 St zwischen die zweite und dritte übersprungene Ma, 1 St zwischen die dritte übersprungene Ma und das hRSt d VR, um das gerade das vRDSt gearbeitet wurde, ab * wiederholen bis zur Mitte, bei den letzten beiden Wiederholungen handelt es sich nicht mehr um ein hRSt, sondern um normale St,
Mitte = (2 St, 2 Lm, 2 St) um die 2er Lmk d Mitte d VR (Maschenmarkierer hierher umsetzen)
3x je 1 St zwischen die nä St d VR, gehe zurück und arbeite 1 vRDSt um das erste St d VR nach der Mitte, 3x je 1 St zwischen die nä St d VR, gehe zurück und arbeite 1 vRDSt um das vierte St d VR nach der Mitte, * 3x je 1 St zwischen die nä St d VR, gehe zurück und arbeite 1 vRDSt um das hRSt d VR, ab * wiederholen bis zum Ende der Reihe,
Rand = (2 St, 1 Lm, 1 St) um die Lmk d Randes d VR, wenden.
7. Reihe: wie Reihe 5!
Info: die 7. Reihe habe ich in der Häkelschrift nur eingezeichnet, damit ich die Abschlussreihe darstellen konnte.
Die Reihen 5 und 6 werden wiederholt bis das Tuch die gewünschte Größe erreicht hat oder die Wolle verbraucht ist.
Abschlussreihe:
Ich persönlich finde es schöner mit einer geraden Reihe zu enden, aber das kann natürlich jeder nach seinem eigenen Geschmack entscheiden.
Dann habe ich in der Abschlussreihe zwischen jede Ma d VR 1 hSt gearbeitet, um die Ma der Ränder jeweils 2 hSt und um d Mitte 2 hSt, 1 St und 2 hSt.
Herzlichen Glückwunsch, nun hast Dir ein neues einzigartiges Dreickstuch!
Jetzt nur noch Fäden vernähen und das Tuch mit Stolz tragen oder an einen besonderen Menschen verschenken!
Wenn Du magst, dann schreibe mir doch einen Kommentar, wie Du klargekommen bist und ob alles verständlich war oder ob ich etwas besser machen könnte. Auch wie Du das Muster findest, ist für mich interessant. Oder teile einfach nette Grüße mit mir aus, ganz so wie Du magst. Ich freue mich, bis bald!
Deine Karoline