Willkommen... ようこそ,
zunächst einmal finde ich dieses Wort sehr klangvoll und die Technik dahinter sehr effektvoll. Man kann sehr viel daraus machen, in allen möglichen Farben und sogar in sehr vielen Materialien.
Aber was genau ist das denn nun... Kumihimo ist eine uralte japanische und traditionelle Flechttechnik. Das wichtigste Teil um flechten zu können ist der Marudai: ein kleiner Hocker mit 4 Beinen (meistens) und in der Mitte eine Öffnung... weiterhin braucht man eine gewisse Anzahl (je nachdem wie dick das Geflecht werden soll) an Schnüren/Fäden/dickeres Garn in verschiedenen Farben, uni geht natürlich auch. Die einzelnen Schnüre/Fäden/dickere Garne verknotet man an einem Ende miteinander, daran wird ein kleines Gewicht befestigt und das Ganze führt man durch die Öffnung im Marudai. Danach legt man die Schnüre (ich bleibe mal bei dieser Bezeichnung) gleichmäßig verteilt über den Rand des Marudais. Um zu verhindern dass sich alles im Verlauf des Flechtens vertüddelt wickelt man jede einzelne Schnur auf eine Garnrolle oder ein Stückchen feste Pappe, denn die Schnüre müssen viel länger zugeschnitten werden als das fertige Stück werden soll.
Leider besitze ich keinen Marudai und verlinken darf ich keine fremden Hinweise, aber ich darf darauf hinweisen dass es im Internet sehr viele, wunderschöne Beispiele zu sehen gibt.
Dann kann es endlich losgehen: es werden in bestimmter Reihenfolge (vom Muster vorgegeben) die Schnüre von rechts nach links gelegt, dann die nächste von links nach rechts oder vorher wird eine nur einen Platz verrückt und dann auf die andere Seite gelegt. Aber wie genau und in welcher Reihenfolge hängt vom Muster ab und ist in entsprechenden Anleitungen ganz genau beschrieben. Dieser Blog soll nur etwas beschreiben was ich sehr mag und schön finde , aber KEINE Anleitung sein das Flechten zu erlernen, dafür kann das Internet sehr viel hilfreicher sein.
In vielen japanischen Familien wird diese traditionelle Flechttechnik von Generation zu Generation weitergegeben. Die Kinder lernen es also von klein auf und brauchen keine schriftlichen Anleitungen, die es aber sicherlich in den Familien dennoch geben mag.
Für uns Europäer wurde diese Flechttechnik vereinfacht, denn die traditionelle Technik bedarf viel Übung und Geduld, ich hätte beides nicht. Deshalb bin ich froh dass der Mobidai vor ca 20 Jahren erfunden wurde. Der Mobidai (siehe Bild) ist eine Scheibe aus Moosgummi, rundum versehen mit Schlitzen um die Schnüre einzuklemmen. In der Mitte ist ebenfalls eine Öffnung, da werden dann die gebündelten Schnüre durchgeführt und von unten mit einer Hand festgehalten. Vorher kommt darauf aber noch ein Pappscheibe, die genau vorgibt wie und wohin die Schnüre geführt werden müssen. Liest sich einfach, oder? Ist es auch, auch wenn man es noch nie gemacht hat... und es gibt einen großen Vorteil: man kann es überall hin mitnehmen, es braucht nicht viel Platz in der Tasche. Ich denke niemand würde ein kleines Höckerchen mit zum Arzt nehmen, um die Wartezeit zu überbrücken... aber diese kleinen Mobidais sind tragbar und vor allem leicht. Im Jahr 2009 hatte ich das mit ins Krankenhaus genommen, um mir nach der OP die Zeit zu vertreiben. Es war ideal dafür... es klappte wunderbar und ich wollt mehr und machte auch mehr. Es bot sich also an die gefertigten Teile über meinen Shop bei DaWanda (DaWanda gibt es leider schon etwas länger nicht mehr) anzubieten und habe tatsächlich viele verkauft, sogar Wünsche konnte ich zum größten Teil erfüllen.
Mobidai
Die Grundlage ist eine weiße Scheibe( wie schon erwähnt) mit Einkerbungen, darauf kommt dann eine etwas kleinere Scheibe die das Muster vorgibt, man kann sie austauschen. Ich habe nur 2: eine für 4 Stränge und eine für 8 Stränge. Die längliche Scheibe ist im Prinzip das gleiche für breites, flaches Geflecht, zB für einen Gürtel. Ich beschreibe hier nur das was ich benutze, von anderen Firmen kann das etwas anders aussehen, das Prinzip ist aber gleich. In Teil 2 werde ich mich bemühen die einzelnen Schritte in Wort und Bild festzuhalten.
Am liebsten fertige ich Hals-, Arm- und Ohrschmuck oder auch gerne mal einen Taschenbaumler.
Einige Jahre hatte ich keinerlei Interesse an Handarbeiten, Bastelarbeiten, ganz egal was... auch fotografieren konnte mich nicht reizen... das hatte ernste, gesundheitliche Gründe. Seit etwas über 1 Jahr geht es mir wieder gut (scheinbar, ich hoffe es bleibt so) und mein Interesse kehrte langsam wieder zurück und heute kann ich wieder voll dabei sein, worüber ich unendlich glücklich bin.
Aber hier nun die Beispielbilder, die nicht neu sind... neue Bilder folgen in Teil 2:
Teil 2 wird nicht lange auf sich warten lassen, denn ich habe schon Material für ein neues Projekt und bald geht es los.
Ich bedanke mich ganz herzlich für euer Interesse, fürs lesen des Textes und anschauen der Bilder... und wie immer freue ich mich über jede Art von Kommentar, eine Antwort garantiere ich.
Ich muss grinsen, denn mir fällt dazu ein Spruch ein: Sei freundlich zu mir, dann bin ich es auch zu dir... wenn du es nicht bist, sein kannst oder willst, tja dann...
Lieben Gruß aus S-H, Karen
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