Für die meisten von uns hat das Häkeln in jungen Jahren mit der bunten Strickliesel begonnen. Mittlerweile sind die fröhlichen Freundschaftsarmbänder aus Großmutters Wollresten jedoch vergessen und Du denkst vielleicht daran, Mützen, Schals und Stulpen zu häkeln? Im Folgenden haben wir die wichtigsten Eigenschaften von Häkelnadeln für dich zusammengestellt, damit Du im Do-it-yourself-Häkelstück während des Winters nicht frieren musst.
Jede Häkelnadel besteht aus drei Komponenten: Dem Griff, dem Schaft und dem (Wider)haken. Mit dem Haken wird der Wollfaden aufgenommen und wieder und wieder durch eine bereits bestehende Masche gezogen, wodurch ein relativ festes Gewebe entsteht. Die Häkelnadel kann im Ganzen aus ein und demselben Material bestehen. Das Material kann aber auch von Komponente zu Komponente variieren. Die jeweilige Stärke der Nadel wird im europäischen Raum in mm angegeben. Im Handel sind Häkelnadeln in Stärken von 0,60 mm bis 20 mm erhältlich.
Haken, Schaft und Griff: Auf Qualität achten
Da Du mit dem Haken Deiner Nadel den Faden aufnimmst, ist eine saubere Verarbeitung unerlässlich: Der Faden sollte leicht über den Hakeln gleiten, ihn jedoch auch gut greifen können, d.h. die Kerbe sollte ausreichend tief und nicht zu weit geöffnet sein. Anderenfalls kann es Dir passieren, dass der Faden abrutscht oder stecken bleibt. Darüber hinaus solltest Du darauf achten, dass der Haken nicht zu spitz zuläuft, denn spitze Haken können feines Garn leicht beschädigen.
Der Schaft der Häkelnadel ist das Stück zwischen Haken und Griff. In der Regel sind Haken und Schaft aus dem gleichen Material gefertigt. Wichtig ist ein glatter Übergang zwischen Haken und Schaft, damit der Faden nicht hängen bleibt. Da hierfür entsprechend glattes Material benötigt wird, solltest Du eine Häkelnadel aus Metall oder extrem gut verarbeitetem Holz wählen. Haken und Schäfte aus Kunststoff haben häufig deutlich fühlbare Nähte, welche den Faden beschädigen können. Ein weiteres Kriterium ist die Länge des Schaftes, welche Du nicht zu kurz wählen solltest: Je nachdem, wie Deine Fadenführung verläuft, kann Dir ein zu kurzer Schaft Schwierigkeiten bereiten.
Beim Griff der Häkelnadel kommt es vor allem darauf an, dass er gut und angenehm in Deiner Hand liegt. Aus diesem Grund solltest Du unterschiedliche Ausführungen durchprobieren und beobachten, ob sich Deine Hände verkrampfen oder Dein Rücken zu schmerzen beginnt. Einen guten Anhaltspunkt können Deine Lieblingsstifte liefern: Kannst Du besser mit dünnen, dickeren oder ergonomisch geformten Stiften schreiben oder zeichnen? Was die Verarbeitung betrifft solltest Du darauf achten, dass Griff und Schaft fest miteinander verbunden sind, der Griff sich während des Arbeitens nicht lockern kann. Darüber hinaus sollte die jeweilige Nadelstärke abriebsicher am Griff angebracht sein – idealerweise mittels Gravur oder Relief.
Stärken für Häkelnadeln
Die Stärke Deiner Häkelnadel wählst Du danach aus, mit welchem Faden Du häkeln möchtest. Als Faustregel gilt hier: Je feiner Deine Wolle, desto geringer sollte auch die Nadelstärke sein. Die Stärken reichen von der dünnsten Nadel mit einem Durchmesser von 0,60 mm bis zur stärken Nadel mit einem Durchmesser von 20 mm. Besonders feine Häkelnadeln zwischen 0,60 und 2,00 mm sind in der Regel vollständig aus Metall gefertigt, damit sie sich trotz ihrer geringen Stärke nicht verbiegen können.
Diese Nadeln kannst Du für Häkelarbeiten mit besonders feinen Garnen verwenden, aus welchen Du beispielsweise Häkelspitze in Filet-Technik zaubern kannst. Für andere Häkelarbeiten wie Stulpen, Mützen oder Kuscheltiere benötigst Du eine mittlere Stärke zwischen 2,00 und 5,00 mm. Bei diesen Häkelnadeln sind Haken und Schaft in der Regel aus Metall gemacht, während der Griff aus Kunststoff (selten auch aus Holz) ist. Stärken ab 5,00 mm, die beispielsweise zum Knüpfen von Teppichen verwendet werden, bestehen in der Regel vollständig aus Kunststoff, Holz oder Bambus.