Das Schöne am Handarbeiten ist, dass du deiner Kreativität freien Lauf lassen kannst. Du kannst Muster einarbeiten und Verzierungen anbringen. Allerdings ist es nicht ausreichend, wenn du nur das Ausführen der Maschen beherrscht. Damit der Farbwechsel beim Häkeln ohne Versatz klappt und du beim Fadenvernähen keine Spuren hinterlässt, sind ein paar zusätzliche Tipps und Tricks für Strick- und Häkelanfänger notwendig. Auch kleine Zieraccessoires, wie gehäkelte Blumen oder hübsche Quasten kannst du mithilfe unserer Informationen mühelos hinbekommen. Und wenn du einmal versuchen möchtest, eine Decke diagonal entstehen zu lassen, haben wir mit der C2C-Technik ein ganz besonderes Schmankerl für dich ausgegraben.
1. Farbwechsel und Farbverlauf häkeln? So geht’s!
Gestreift ist in – allerdings ist beim Häkeln der Farbwechsel gar nicht so einfach. Damit eine klare Linie ohne Versatz entsteht, kannst du ein paar kleine Tricks anwenden:
Wenn du bei einem geraden Häkelstück in der nächsten Reihe eine andere Farbe verwenden möchtest, häkelst du die angefangene Reihe einschließlich der vorletzten Masche, wie gehabt, in deiner alten Farbe. Die letzte Masche beginnst du ebenfalls mit der alten Farbe. Dabei kommt es aufs Muster an: Häkelst du Stäbchen, machst du den Umschlag in der alten Farbe, stichst ein und holst den Faden in der ersten Farbe. Du ziehst ihn durch zwei Maschen auf der Nadel hindurch und erst für die letzten zwei Maschen verwendest du deine neue Farbe. Die Wende-Luftmasche häkelst du ebenfalls in der neuen Farbe. Arbeitest du mit Doppelstäbchen, musst du zweimal mit der alten Farbe durchziehen und erst beim letzten Mal die neue Farbe verwenden. Bei festen Maschen holst du dir zwar den alten Faden nach dem Einstechen, ziehst aber mit der neuen Farbe durch. Eigentlich ist es sehr einfach und immer das gleiche Prinzip: Während der letzten Masche der alten Reihe findet beim letzten Fadendurchziehen der Farbwechsel statt.
2. Quasten selber machen
Quasten sind eine hübsche Zierde für Strick- und Häkelarbeiten. Du kannst ein wärmendes Dreieckstuch an den Ecken jeweils mit einer gleichfarbigen Quaste schmücken. Oder du dekorierst die Ecken einer Häkel- oder Strickdecke mit kleinen Quasten. Und wenn du den Reißverschluss deiner selbst gestrickten Jacke mit einer gleichfarbigen Quaste verzierst, sieht das nicht nur hübsch aus, sondern der Verschluss lässt sich außerdem leichter aufziehen.
Was du für die Quaste benötigst
Um eine Quaste anzufertigen brauchst du:
- Einen Garnrest deines Häkel- oder Strickstückes
- Eine spitze Schere
- Eine Stopf-, Stick- oder Wollnadel ohne Spitze
- Ein Stück festen Karton, der circa 12 bis 15 Zentimeter breit ist und so hoch, wie deine Quaste lang werden soll.
- Dann kannst du loslegen.
Herstellung der Quaste
Zuerst schneidest du dein Kartonrechteck an der unteren Kante ungefähr einen Zentimeter ein, damit du den Fadenanfang festklemmen kannst. Dann umwickelst du den Karton von oben nach unten immer wieder mit dem Garn. Je mehr Umwicklungen du machst, umso dicker wird deine Quaste. Wenn du mit den Garnfäden auf Vorder- und Rückseite der Pappe zusammengenommen, die gewünschte Dicke der Quaste erreicht hast, schneidest du den Faden ab und klemmst das Fadenende ebenfalls in die Kerbe am unteren Kartonrand.
Nun fädelst du in deine Nadel einen circa 20 Zentimeter langen Faden. Ziehst den Faden auf der Vorderseite des Kartons unter dem aufgewickelten Garn hindurch und führst ihn nach oben zum Kartonrand. Dort verknotest du seine beiden Enden, sodass sich die Quaste zusammenzieht. Dann schneidest du am unteren Kartonrand entlang die Umwicklungen auf und nimmst die Pappe heraus.
Jetzt bindest du mit einem zweiten Faden den Kopf deiner Quaste ab. Am besten umwickelst du sie dabei mehrmals und schließt mit einem Doppelknoten. Damit der Knoten unsichtbar wird, fädelst du die beiden Fadenenden in deine Nadel und ziehst sie von oben hinter die Umwicklung bis ans untere Ende der Quaste. Zieh dabei so fest, dass auch der Knoten hinter die Umwicklung rutscht. Zum Schluss fädelst du aus und begradigst mit der Schere den unteren Quastenabschluss.
3. C2C-Technik? So geht Corner-to-Corner!
Beim Corner-to-corner-häkeln wird in Blocks gearbeitet, sodass das Endergebnis wie ein Pixelbild aussieht. Du häkelst also Blocks aus 4 Stäbchen. Den ersten Block beginnst du mit 6 Luftmaschen. Die ersten 3 Luftmaschen ersetzen das erste Stäbchen. Dann häkelst du in die vierte, die fünfte und die sechste Luftmasche jeweils ein Stäbchen und der erste Block ist fertig.
Nun wendest du deine Arbeit und startest wieder mit 6 Luftmaschen. Die ersten 3 Luftmaschen sind das Ersatzstäbchen und du häkelst in die vierte bis sechste Luftmasche jeweils ein Stäbchen. Um Block eins mit Block zwei zu verbinden, legst du Block zwei auf die Seite, sodass das letzte Stäbchen auf der oberen Kante von Block eins liegt. Dann häkelst du in den Luftmaschen-Zwischenraum des Ersatzstäbchens aus Block eins eine Kettmasche.
Für Block drei häkelst du 3 Luftmaschen und arbeitest die fehlenden 3 Stäbchen ebenfalls in den Luftmaschen-Zwischenraum des ersten Blocks. Block drei ist fertig und du wendest die Häkelarbeit.
Nun beginnst du, wie bei Block zwei mit 6 Luftmaschen. Du häkelst wieder je ein Stäbchen in die vierte, fünfte und sechste Luftmasche, kippst Block vier und schließt mit einer Kettmasche im darunter liegenden Luftmaschen-Zwischenraum von Block drei ab.
Es folgt Block fünf mit 3 Luftmaschen und 3 Stäbchen, die ebenfalls in den Luftmaschen-Zwischenraum gehäkelt werden. Zum Verankern fehlt noch die Kettmasche im Luftmaschen-Zwischenraum des darunter liegenden Blocks. Und du kannst Block sechs starten.
Du benötigst 3 Luftmaschen und häkelst anschließend 3 Stäbchen in den darunter liegenden Luftmaschen-Zwischenraum. Nun kannst du die Arbeit wieder wenden.
4. Zierblumen häkeln einfach und schnell
Ein- oder mehrfarbige Häkelblumen lassen sich vielfältig verwenden. Du kannst sie auf Mützen, Hausschuhe und Taschen nähen oder du verzierst mit großen und kleinen Häkelblumen eine selbst gestrickte Jacke. Sogar als Tischdeko lassen sich die kleinen Blumen verwenden.
Für deine Häkelblumen beginnst du mit einem magischen Ring. Dabei musst du immer doppelt so viele Maschen häkeln, wie deine Blume Blütenblätter bekommen soll. Für eine vierblättrige Blume häkelst du also einen magischen Ring mit acht Maschen. Für die fünfblättrige Blume benötigst du zehn Maschen und immer so weiter. Ob du den Ring in festen Maschen, halben Stäbchen oder Stäbchen fertigst, bleibt deinem Geschmack überlassen. Du kannst ja variieren.
Am Ende des Rings, schneidest du den Faden ab, holst ihn durch und ziehst ihn mithilfe einer stumpfen Stopf- oder Wollnadel durch die erste Masche und anschließend wieder zurück durch die letzte Masche. Auf diese Weise bekommst du eine hübsche, runde Blumenmitte.
Für die Blütenblätter beginnst du mit einer Schlaufe auf der Häkelnadel. Dann stichst du in die erste Masche der Blütenmitte ein und ziehst den Faden mit einer Kettmasche durch deine Schlaufe. Das erste Blütenblatt beginnst du mit zwei Luftmaschen, stichst in die erste Masche ein, häkelst je nachdem, wie groß dein Blütenblatt werden soll, ein oder mehr halbe Stäbchen, Stäbchen oder Doppelstäbchen – alle in die gleiche Masche – und schließt mit zwei Luftmaschen und einer Kettmasche ebenfalls in der ersten Masche ab. Nun häkelst du für den Übergang in die zweite Masche eine Kettmasche.
Dann fertigst du das nächste Blütenblatt nach dem gleichen Prinzip. Du häkelst zwei Luftmaschen, fährst mit halben Stäbchen, Stäbchen oder Doppelstäbchen fort und schließt den Blütenblattbogen mit zwei Luftmaschen und einer Kettmasche ab. Es folgt wieder eine Kettmasche als Übergang. So häkelst du weiter, bis die Runde, und somit auch deine Blume, fertig ist. Du nutzt also immer eine Masche deiner Blütenmitte fürs Blütenblatt, die nächste für den Übergang mit einer Kettmasche. Zum Abschluss häkelst du die letzte Übergangsmasche, schneidest den Faden ab und ziehst ihn durch die Anfangs-Kettmasche deiner Runde.
5. Wie vernäht man Fäden richtig?
Nicht nur das Häkeln oder Stricken, sogar das Vernähen des Fadens weist einige Tücken auf. Ist dein Faden recht glatt, kann es passieren, dass er aus den Maschen wieder herausschlüpft. Hast du ein luftiges Häkelmuster gewählt oder locker gestrickt, spitzt der schlecht vernähte Faden auf der Vorderseite durch. Damit auch der letzte Schritt deiner Handarbeit problemlos klappt, hier ein paar kleine Tipps:
- Das Wichtigste ist, dass du immer auf der linken Seite deiner Arbeit vernähst. Denn die Vorderseite soll ja hübsch aussehen.
- Außerdem verwendest du eine Wollnadel oder eine Stopf- oder Sticknadel ohne Spitze, um beim Einstechen in die Maschen den Faden nicht zu spalten.
Faden vernähen beim Strickstück in Krausrechts oder Glattrechts
Glattrechts und Krausrechts weisen jeweils auf der Rückseite ein „Bogenmuster“ auf. Zum Vernähen des Fadens folgst du diesem Muster über zwei Reihen hinweg. Das heißt, du ziehst den Faden unter der nächstliegenden Masche über zwei Reihen nach unten. Dort, wo du mit der Nadel wieder herauskommst, siehst du dir die Bögen an und folgst dem nächsten Bogen. Du ziehst deinen Faden nun über zwei Reihen von unten nach oben. Angekommen, findest du wieder einen Bogen, dem du über zwei Reihen nach unten folgst. Das wiederholst du so oft, bis dein Faden gründlich vernäht ist.
Faden vernähen beim Rippenmuster
Beim Rippenmuster ist das Vernähen noch einfacher. Du suchst dir eine „Rippe“ aus, bei der du dich unter dem Muster von unten nach oben schlängelst. Dazu ziehst du deinen Faden immer von rechts nach links unter den Maschen hindurch. Du stichst von rechts ein und kommst links neben der Masche mit dem Faden heraus. Dann stichst du in der nächsten Reihe wieder von rechts ein und ziehst den Faden durch, sodass er wieder links neben der Masche zum Vorschein kommt. Das führst du fort, bis der Faden vernäht ist.
Faden vernähen beim Häkeln und bei rutschigem Garn
Da Häkelstücke in der Regel fester sind, als Gestricktes, benötigst du zum Vernähen keine besonderen Tipps &Tricks für Strick- und Häkelanfänger. Du kannst den Faden einfach auf der Rückseite unter deinem Muster entlang hindurchziehen. Hast du besonders rutschiges Garn verwendet, ist es am sichersten, wenn du den Faden aufdrehst und jeden Einzelfaden gesondert vernähst.