[Mitmachen-Umfrage der Woche] Preis der Anleitung - wie wichtig ist das für Euch?

Hallo an alle hier im Forum,
dieser Thread richtet sich sowohl an Käufer als auch an Verkäufer.

Wie wichtig ist der Preis einer Anleitung? Wo fängt für Euch teuer bzw. günstig an bzw. an welchen Anleitung-Details macht Ihr das fest, wie viel Ihr maximal zahlen würdet? Oder ist Euch wichtiger, dass die Anleitung bzw. das Ergebnis gefällt?
Was ist für Euch ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis?

@Anbieter
wie kommt der Preis der Anleitungen zustande? Wem die Frage zu privat ist, kann auch ganz allgemein und ohne Details antworten. Man könnt aber vielleicht mit diesem Thread hier mehr Verständnis für die Anliegen der Käufer bzw. der Verkäufer aufbauen.

Ich wünsche uns allen eine spannende Diskussion.
 

das kommt drauf an wie sehr man die anleitung haben will

Mein absolutes Limit liegt bei 3,50 Euro. Mehr erlaube ich mir nicht, da ich ja auch Geld für die Wolle brauche. Wobei ich 2 bis 3 Euro für nur eine Anleitung auch in manchen Fällen zu teuer finde. Das hängt von der jeweiligen Machart ab. Wenn ich eine spezielle Anleitung unbedingt haben möchte, aber nicht bereit bin, den geforderten Preis zu bezahlen, suche ich durchaus bei den kostenlosen Anleitungen, nach billigeren Anleitungen vergleichbare Machart oder abseits von Crazypatterns. Ich persönlich bin der Meinung, dass Crazypatterns vergleichsweise teuer ist, aber der Shop bietet auch sehr schöne Anleitungen.

Hallo in die Runde,
bei mir haben grundsätzlich alle Anleitungen plattformunabhängig die selben Preise - bis auf spezielle "Aktionen", wo ich dann einzelne rabattiere für eine gewisse Zeit.
Wie kommt mein Preis zustande.
Das ist eine gute Frage.
Die meisten liegen zwischen 3,00 und 3,50. Das sind die mit "normalem" Entwicklungsaufwand.
Ich habe aber auch Einzelanleitungen dabei, die erheblich teurer - oder aber auch günstiger sind. An diesen habe ich dann vergleichsweise lange bei der Entwicklung gesessen (Drache Poldi) bzw. waren fix gemacht (Schnuffeltuch Bär).
Dh. man kann an dem Preis auch erkennen, die komplex ein Tier bei mir zu fertigen ist - je günstiger, desto einfacher bzw. schneller gefertigt.
Dabei sind meine Anleitungen recht ausführlich geschrieben, viel bebildert, bei Fragen stehe ich (zwar nicht immer sofort innerhalb weniger Minuten) zur Verfügung und habe auch schon desöfteren virtuell mit dem Kunden gemeinsam (mit ständigen Fotos) Einzelteile bzw. schwierigere Passagen gemeinsam gehäkelt.
Das alles muss der Preis natürlich abdecken.
Wenn man von dem Verkaufspreis noch Einkommenssteuer, Mehrwertsteuer, (Paypal-) und andere Gebühren in Abzug bringt, bleibt unterm Strich nicht so wahnsinnig viel übrig. Ich behaupte einmal, dass ein Großteil der Designer nicht davon leben kann - obwohl ein Großteil der Zeit in das kreative Schaffen gesteckt wird.
 

Optimalerweise sieht der Gewinn beim Verkauf von Handarbeitsanleitungen so aus:
Gewinn = (hohe Stückzahl an Verkäufen x bezahlbarer Preis ) - Ausgaben
Je teurer die Anleitung, desto geringer die Chance, dass das ein Verkaufsschlager wird. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Es wäre besser eher auf Verkauf als auf hohen Preis hin zu optimieren, auch wenn die Überlegung mit viel Arbeitsaufwand entspricht hohem Preis im ersten Schritt nachvollziehbar ist. Der hohe Preis dient dann allerdings oft, aber nicht immer, auch als Verkaufs-Bremse. Meine Erfahrungen mit diesem Thema habe ich nicht im Handarbeitsbereich gesammelt, dürfte aber zumindest teilweise analog übertragbar sein. Vielleicht passives Einkommen googlen? Das wären dann Anleitungen, die sich immer noch verkaufen, obwohl der Arbeitsaufwand zur Anleitung Vergangenheit ist.

Genug geredet. Meine bessere Hälfte kauft die Anieitungen für uns beide und sie macht das gut. Um die Preise kümmere ich mich daher nur indirekt.

Man kann ja selbst am besten einschätzen, wie viel Zeit ein fertiges Exemplar in Anspruch nimmt. Demnach fällt natürlich auch die Anleitung etwas umfangreicher oder eben auch etwas knapper aus.
Ich denke danach sollte sich der Preis schon richten.
Natürlich möchte man auch, daß die Anleitungen angesehen und demnach auch gekauft werden. 
Ich bin noch in den Kinderschuhen, demnach bin ich noch am finden der besten Preise für meine Anleitungen. Wenn ich aber feststellen muss, daß die Anleitungen nicht besonders gut ankommen, dann gehe ich schon immer mit den Preisen nach unten.

LG Dorigurumi

Liebe Dorigurumi,
das ist das beste Beispiel für kurzfristiges Denken. Wer verkaufen will, muss langfristig denken.

Der Marktwert einer Anleitung sollte den Preis bestimmen, nicht (nur) die Entwicklungskosten.
Marktwert heißt: Gibt es (viele) vergleichbare Anleitungen?
Ja? runter mit dem Preis.
Nein? Möglicherweise kommt man mit einer höheren Preisforderung durch.

Die Entwicklungzeit der Anleitung und die Arbeitszeit an der Anleitung sind dem Käufer sc****egal, den Käufer interessiert nur, ob die Anleitung toll ist oder ob es so eine Anleitung ums Eck auch billiger gibt.
Man kann Anleitungen, die immer wieder verkauft werden sollen und das über Jahre hinweg, nicht auf Biegen und Brechen an das Preisberechnungsmodell einer Einzelanfertigung (einmal hergestellt einmal verkauft) heranbringen.

Ich logge mich jetzt aus, denn an die Wand zu reden macht mein Magengeschwür nicht besser.

meiner Meinung nach ist der Antwort von Richard nichts mehr hinzuzufügen. Den Aufwand hat man einmal, die Anleitung immer und wenn das preis Leistungsvermögens stimmt und eine tolle Idee dahinter steckt verkauft sie sich auch noch Jahre später. Natürlich kann man beim Verkauf einer Anleitung auf einen Boom hoffen, doch ich denke ein konstanter guter Verkauf ist auf Dauer besser und spricht für die generelle Beliebtheit und nicht nur einem kurzen Hype.

regelmässige kosten die streifgetier angesprochen hat darf man natürlich nicht außer lassen und muss sie auf die Anleitung aufschlagen. Paypal, crazypatterns und unser lieber Staat möchte von jedem Verkauf etwas abhaben. Kosten wie Arbeitsaufwand, Gewerbeanmeldung und Equipment zur Erstellung von Anleitung und Fotos fallen aber nur einmal an.

generell ist es für mich eine Frage der Anleitung. Es gibt sehr gute, sehr umfangreiche die auch ein komplexes oder kompliziertes Endergebnis beschreiben. Für Socken- oder Tücher- oder mützensnleitungen würde ich persönlich allerdings kein Geld ausgeben. Nichts gegen meine Mützen, Socken und Tücher Designer Kollegen eure arbeiten sind toll. Mit ein wenig Erfahrung kann man Muster aber auch mit Hilfe von Google und you Tube nacharbeiten. Womit wir beim Thema Zielgruppe sind...für Anfänger sind diese Anleitungen wahrscheinlich wiederum sehr hilfreich und ihr Geld wert. Ebenso wohl auch für die etwas fauleren, die keine Lust haben selber zu messen und zu rechnen, sondern einfach entspannt nachhäkeln möchten ;0) 

nicht zu vergessen die steigende Anzahl von Designern die zu beobachten ist. Auch das ist meiner Meinung nach ein Anlass gute Qualität zu einem günstigen Preis anzubieten. Womit ich nicht sagen will, das man sich und die Anleitungen unter Wert verkaufen soll.

schweres Thema ;0)
ich geh wieder häkeln *grins*


 

* preis- leistungsverhältnis heisst es natürlich im ersten Satz
 

Interessantes Thema!
Für mich als Designer fließen in die Preisgestaltung v. a. Umfang der Anleitung und etwas auch Herstellungumfang ein.
Wenn eine Anleitung für Schuhe z. B. viele Größen umfasst (Kinder - Erwachsene) dann ist sie teurer, der Kunde hat aber auch mehr Anwendungsmöglichkeiten als z. B bei der Anleitung für die Uhr, die es in einer Variante gibt.
In meinen Anleitungen gibt es grundsätzlich immer Variationsmöglichkeiten (z. B. verschiedene Applikationen auf den Hüten) und Zusatztipps und Tutorials, Hakelschriften und Tabellen. Damit soll auch neben der detaillierten Beschreibung und den vielen Step-by-step Fotos für den Kunden ein Mehrwert gegenüber Heften und Büchern gegeben sein, der den Preis rechtfertigt.
Teilweise sind die Materialkosten für das Ausarbeiten hoch: z. B. das Garn für meine Clogs kosten pro Paar zwischen 10 und 25€ und ich habe insgesamt 11 Größen erarbeitet. Das ist schon einiges und ein bisschen davon fließt in die Preisgestaltung ein.
Dann muss pro Anleitung noch Provision, Mehrwertsteuer (Dank EU muss ich für alle Anleitungen außer jene, die mach Österreich verkauft werden, und das ist ein kleiner Teil, Mehrwertsteuer abführen, obwohl ich Kleinunternehmerin bin) und PayPal Gebühren fallen bei der Auszahlung an.
Werbung auf Facebook kostet auch etwas, das muß auch bedacht werden.

Grundsätzlich finde ich, dass im deutschsprachigen Bereich die Anleitungen im Schnitt wesentlich günstiger sind, als im amerikanischen (Anleitungen von amerikanischen Designern auf Etsy kosten meist ab 5-6€ aufwärts).
Ich verstehe, dass die Kunden günstig kaufen wollen, wobei ich als Designerin auch noch gern verdienen würde.

Es wäre toll, wenn sich hier noch mehr Kunden zu Wort melden würden! Die Kundensicht zu kennen ist unheimlich wichtig!
LG,
Karin

Interessantes Thema. Ich habe bei dem Preis meiner Anleitungen viele Vergleiche angestellt und liege so im Mittel, würde ich sagen.
Es dauert mitunter sehr lange, bis eine Anleitung fertig gestellt ist. Da müssen Charts erstellt werden und das genaue Vorgehen so beschrieben, daß es wirklich "idiotensicher" ist. Dann wird die Anleitung testgestrickt, mindestens von 3 Personen. 
Über die englische Übersetzung rede ich jetzt nicht, das ist nicht die Frage.
Dann muß man Gebühren einkalkulieren, die man für die Bereitstellung auf diversen Plattformen zahlen muß. Steuern, für den Fall, daß man nicht die Ust-Befreiung hat, Kosten für Werbung etc.

Zuletzt - und das ist meine persönliche Maxime: Der Käufer erwirbt mit dem Kauf meiner Anleitung einen lebenslangen Support. Das heißt, er kann jederzeit Fragen stellen und ich antworte ihm dann zeitnah - auch z.B. wenn ich im Urlaub bin.
Für mich gilt nicht "du hast die Anleitung gekauft, jetzt sieh zu wie du damit klar kommst", sondern "du hast meine Anleitung gekauft, darüber freue ich  mich und ich möchte, daß du damit ein tolles Tuch (oder Schal) stricken kannst, an dem du sehr lange Freude hast".

Über Kundenmeinungen wäre ich aber auch sehr dankbar. Meistens hört man ja nur "das ist mir zu teuer", aber mich interessiert das Warum. 
Ich persönlich finde, daß man bis zu 4 Euro durchaus noch als "günstig" gilt...

Lg
Michaela