☞ Frage der Woche: Was hält Euer Umfeld von Eurer Handarbeitsbegeisterung?

Liebe Nutzer, liebe Autoren,
wie reagiert Euer Umfeld auf Eure Handarbeiten, auf die Wollvorräte, auf das Dauergeklapper der Nadeln vor dem TV?
Sind die Reaktionen gemischt oder durchwegs positiv?

Nun bei mir ist die Reaktion eigentlich immer positiv. Ja, es gibt hin und wieder schiefe Blicke, die ich aber nie als negativ sondern eher als "armer Unwissender" abgetan habe.

Wollvorrat, vor allem die Restekiste wird begeistert von der ganzen Familie benutzt. Ist für alle frei verfügbar und ob nun schnell mal eine Falle (zur Zeit für Zombies am Spielplatz) gebaut werden muss oder draußen die Brombeeren wieder mal angebunden werden, oder auch mein Mann schnell was zum zusammenbinden braucht: in einer der Restekiste wird man fündig.

Bezüglich Dauergeklapper, das habe ich bei der Häkelnadel eigentlich nicht und wenn ich dann doch mal stricke nur mit Holznadeln.

Aber auch so werde ich daheim und im Freundeskreis eher unterstützt und ich versuche das immer zurückzugeben. Ob es nun mit Hilfestellung beim Häkeln oder bei den ganz schweren Fällen des Nicht-Erlernens mit einer gehäkelten Kleinigkeit ist.

Da wir bisher nur zu zweit im Haushalt sind, gibts auch nur einen, mit dem ich mich da außeinander setzen muss - meinen Freund.

Der ist lediglich genervt von meinen Massen an Wolle und davon, dass es trotz Dauer-Häkeln eher mehr als weniger wird ;) Als nicht-Handarbeiter versteht er einfach nicht, dass man nicht einfach irgendwelche Wolle verarbeiten kann, sondern dass für jedes Projekt nachgekauft werden muss.
Beim Häkeln entstehen ja zum Glück keine Geräusche, da ist ansonsten der einzige Streitpunkt das Licht abends, wenn der Fernseher läuft.

Um ihm ein wenig entgegen zu kommen, hab ich die letzten Wochen verstärkt dicke Schals und Mützen aus fetter Wolle und Wollresten (Doppelt und dreifach genommen) ghäkelt, sodass der Woll-Berg kleiner wird (und ich Platz für neue Wolle habe ;))

Der Rest aus meinem "Umfeld" mag das Hobby, die profitieren ja durch Gratis-Mützen und -Schals. Wenn jemand von ihnen irgendwo reduzierte Wolle sieht, denken sie im Gegenzug an mich und bringen es mir (zum Leidwesen meines Freundes) mit.

Liebe Tina,

ich musste jetzt herzhaft lachen. Wir waren nicht immer zu viert. Vor langer Zeit waren wir auch zu zweit und du hast echt meine Situation damals beschrieben.

Mein Mann (damals noch Freund) und ich haben Kompromisse geschlossen. Nur die Wolle bei der ich gerade aktuell arbeite liegt auch rum, alles andere wird verräumt (man glaubt gar nicht wo man das alles unterbringt ohne extra raum).
Und beim Licht habe ich eine eigene Lampe und darüber hängt ein Stoffsackerl das es ihn nicht blendet, da er mir da ein extra starkes Licht besorgt hat, das ich schön sehe. Habe schon seit längeren vor da was schönes an die Stehlampe zu häkeln, aber immer kommt was dazwischen.

Also irgendwann hat er sich so daran gewöhnt, das es ihm inzwischen komisch vorkommt, wenn keine Handarbeit am Sofa und am Wohnzimmertisch rumliegt.

An und für sich hat bei mir niemand damit Probleme..

bis auf die Tatsache, dass seit neuesten die Füllwatte auch in der Speis (keine Ahnung ob man in D auch so sagt?... ein Raum in dem die Lebensmittelvorräte gelagert werden) untergebracht ist. Zwischen Nudeln, Marmelade etc.... da wurde ich schon darauf hingewiesen: das ist nicht zum Essen!

Nadelgeklapper neben dem Fernseher gibt es bei uns nicht: ich mache alles im Arbeitszimmer, da ich nicht fern gucke..und eh meistens häkle :-)

Die Wolle ist zum großteil super versteckt und wenn ich mal ohne Wolle vom Einkaufen zurückkomme ernte ich ein hochgezogene Augenbraue, nach dem Motto ist heute was passiert?

Nur falls ich etwas länger vorm PC sitze oder mit einer Bekannten, die ein Handarbeitsgeschäft hat, telefoniere wird mein Mann nervös. So wie gestern, als ich ihm von ihr schöne Grüße ausrichten musste, da kam statt ein Danke schön gleich mal: was hast du gekauft? Nach meiner Antwort meinte er, er geht jetzt ausrechnen was es kostet den Dachboden auszubauen, damit ich Wollregale aufstellen kann....

also alles im Normalbereich oder?

Also meine Familie steht da voll und ganz hinter mir. Mein Mann macht alles erdenkliche um mir manche Sachen zu erleichtern. Er baut Regale und Schränke für meinen Wollvorrrat oder überlegt mit mir gemeinsam wie wir die Wolle auf engstem Raum verstauen können. Meine Kinder kommen immer wieder mit tollen Ideen zu mir und haben teils auch gute Verbesserungsvorschläge :)
Also alles in allem bin ich mega glücklich dass meine Arbeit von meiner Familie so akzeptiert wird.

Ich spreche nach Möglichkeit mit niemanden über meine Basteleien, denn das wird immer irgendwie negativ bewertet oder als Kinderei abgetan. Aber weil ich alleine lebe und kein sehr großes Bedürfnis habe mich mitzuteilen, stört mich das nicht sonderlich ;-).

Bei mir kommt meine Leidenschaft eigentlich positiv an. Viele freuen sich über meine gefertigten Teile, wenn ich sie stolz zeige. Oft finde ich einen Abnehmer, der sich freut. Und die viele Wolle, welche im ganzen Haus verteilt liegt entlockt ein Schmuzeln.... so bin ich halt. Im Gegenteil, wenn ich mal keine Nadel in der Hand habe, beobachten mich alle ganz komisch und ganz genau, denn dann stimmt was nicht in meiner kleinen Welt. 

Bei mir zu Hause sind sie alle daran gwöhnt, meine Mutter vernäht sogar die Fäden, wenn ich schon am nächsten Teil arbeite ;). Und hin und wieder kommen dann auch mal von Mutter und Bruder Fragen, wie: Kannst du nicht mal das und das machen?

Mein 14 jähriger Cousin fragte mich letztens sogar, ob ich ihm bitte wieder was zu Weihnachten häkel, war echt süß.

Und wenn man so bedenkt, dass das Wohnzimmer meiner Eltern und der Keller voll mit Wolle und Füllwatte ist, kann man nur sagen, ja sie kommen gut damit zurecht ;)

Bei uns ist die Wolle die ich grad nicht brauche in einer großen Truhe im Schlafzimmer ( und in Kisten unter dem Bett und neben dem Kleiderschrank) im Keller stehen auch noch zwei große Taschen und ich habe mir angewöhnt nur das aktuelle Stück an dem ich arbeite im Wohnzimmer zu lassen.
Momentan ist mein Mann nicht so glücklich mit meinem Hobby ( "Du machst ja gar nichts anderes mehr als häkeln...")
aber eigentlich akzeptiert er es ganz gut. Wenn etwas schönes dabei heraus kommt sagt er es mir auch, er ist aber auch offen und ehrlich wenn ihm etwas nicht gefällt ( wo ich doch sooo gut mit Kritik umgehen kann;) ...)
Unserem Sohn ist es relativ egal ( er ist 17 und hat eigene Dinge im Kopf) und unsere Tochter möchte am liebsten alles bunkern was Mama gemacht hat, egal ob es ein Amigurumi oder ein Kleidungsstück ist. Also gemischt würde ich sagen. Wenn ich es nicht übertreibe ist alles im grünen Bereich. Aber häkeln macht nunmal süchtig und bevor man ein Teil fertig hat ist schon der nächste Plan im Kopf.... ihr kennt das ja.....

Mich kennen alle nur mit diversen Nadeln und Wolle in den Händen. ;-)
Und sie nehmen es durchaus positiv auf, dass sie auch ab und an mal ein fertiges Produkt bekommen.
Meine Mutter, die mir ja als Kind die ersten Maschen beibrachte, bewundert, dass ich so schöne Dinge machen kann. Sie sagt immer, sie kriegt außer rechte und linke Maschen nichts mehr hin. ;-)

Guten Morgen!

Ich habe schon immer gebastelt und gehandarbeitet.
Viele meiner Freunde und Bekannten kennen mich gar nicht anders.
Und fast alle haben schon davon profitieren können (ob ich nun Schultüten für deren Kinder gemacht habe oder irgendwas genäht, gehäkelt oder bestickt...).
Zu Hause gibt es natürlich Woll- und Stoffberge, die sich nicht alle im Arbeitszimmer verstauen lassen - besonders Wolle und Nadeln hab ich immer griffbereit und im Wohnzimmer eine ganze Ecke neben meinem Sofaplatz, an dem auch viiiiiel Häkelzeugs liegt.

Meine Familie kennt es nicht anders, die Kinder nehmen es einfach so hin und geben schonmal Bestellungen auf, was ich machen soll.
Mein Mann findet meine Handarbeit toll, stört sich auch nicht an rumliegender Wolle etc...
Das einzige, wobei er die Augen verdreht, ist, wenn ich abends am Rechner Anleitungen schreibe...da will er mich lieber nadelschwingend neben sich auf dem Sofa haben :)
Schließlich ist abends Feierabend *lach* - wenngleich natürlich fast jede Nadelschwingerei von mir auch "Arbeit" ist, weil ich dann ja doch meist an Waren für den (Weihnachts)Markt oder neuen Anleitungen arbeite.

LG - Nina